2. Solarthermie-Technologiekonferenz – Forschungsperspektiven für solare Wärme

Bonn (pressrelations) –

2. Solarthermie-Technologiekonferenz – Forschungsperspektiven für solare Wärme

Vom 26. bis 27. Januar hatte die Deutsche Solarthermie-Technologieplattform (DSTTP) Experten aus Wissenschaft, Politik und Industrie nach Berlin geladen. Auf der zweitägigen Veranstaltung diskutierten die knapp 200 Teilnehmer zentrale Technologiefelder sowie Forschungs- und Entwicklungsbedarf der solaren Wärme. In Kurzvorträgen stellten Institute und Unternehmen über fünfzig grundlagen- und anwendungsorientierte Forschungsprojekte vor.

Zu Beginn präsentierten Vertreter aus Politik (Dr. Maria Franziska Flachsbarth, CDU/CSU-Fraktion Deutscher Bundestag; Prof. Dr. J.-M. Bemtgen, EU Kommission), Wirtschaft (T.Volz, Bosch Thermotechnik GmbH) und Forschung (G. Stryi-Hipp, DSTTP) ihre Sicht auf den Status quo und die Perspektiven der deutschen Solarthermieforschung. Dr. Flachsbarth bestätigte die EU-weit vereinbarte Klimaschutzpolitik und den hohen Stellenwert der Erneuerbaren Energien. Sie sprach sich für eine Fortführung des Marktanreiz- und des CO2 ?Gebäudesanierungsprogramms aus. Weiterhin wies sie darauf hin, dass im Haushalt 2010 eine Neubewilligung von sieben Millionen Euro für Niedertemperatur-Solarthermieprojekte vorgesehen ist.
Die Industrie äußerte den Wunsch nach einer Komplexitätsreduktion bestehender Systeme, auch um Kosteneinsparungen zu erreichen. Auf dem Markt stehen Solarsysteme in zunehmender Konkurrenz mit Wärmepumpen sowie Holz/Pellet-Heizsystemen. Die Kühlung von Gebäuden und Maschinen sowie die Nutzung von Prozesswärme in Gewerbe und Industrie wurden als ausbaufähige Forschungsfelder genannt. Daneben führte Gerhard Stryi-Hipp weitere Forschungsschwerpunkte im Kollektorbereich, im Neubau und Gebäudebestand sowie auf dem Gebiet der Wärmespeicher auf. Die ausführlichen Handlungsempfehlungen für die Niedertemperatur-Solarthermie-Forschungsförderung der DSTTP werden im Frühjahr veröffentlicht.
Dass die Kombination von thermischen Solaranlagen mit Wärmepumpen ein forschungsintensives Gebiet ist, zeigten die über beide Veranstaltungstage verteilten Kurzvorträge. Darüber hinaus wurden viele weitere interessante Projekte vorgestellt. Ob die Entwicklung von konzentrierenden Kollektoren zur Prozesswärmeerzeugung oder eines hocheffizienten Photovoltaisch-thermischen Hybridkollektors sowie Entwicklungsarbeiten zu kosteneffizienten erdvergrabenen Wärmespeichern: Dies sind nur einige Beispiele, die zeigten, dass der Forschungsbedarf in der Solarthermie nach wie vor hoch ist.
In seinem Vortrag verdeutlichte Ullrich Bruchmann vom Bundesumweltministerium, dass er unter anderem im Bereich der Thermischen Speicher sowie in der Kollektorfertigung noch Entwicklungsbedarf sieht.
Wesentliche Aspekte der abschließenden Podiumsdiskussion waren der Wunsch von Politik und Wissenschaft nach einem Ausbau des Industrieengagements in der Forschung sowie die Notwendigkeit einer besseren Kommunikation und Außendarstellung des Themenfeldes Solarthermie.
Die Präsentationen der 2. Solarthermie-Technologiekonferenz sind in Kürze in schriftlicher Form sowie als Video-Clip auf der Homepage der DSTTP verfügbar.

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