fairkehr-Titelthema »Das Ende des Erdöls« – Elektrisch in die Zukunft?

Berlin (pressrelations) –

fairkehr-Titelthema »Das Ende des Erdöls« – Elektrisch in die Zukunft?

Berlin, 07.12.09: »Peak Oil« nennen Experten den Punkt, an dem die Ölförderung ihren Höchst-stand erreicht, um danach kontinuierlich zu schrumpfen. Die Internationale Energieagentur warnt inzwischen, dass noch vor dem Jahr 2020 der weltweite »Peak Oil« erreicht sein werde. Gleichzeitig steigt die Nachfrage nach Kraftstoffen – der weltweite Pkw-Bestand nimmt rasant zu und wird sich nach Schätzungen des Mineralölkonzerns Shell innerhalb von 20 Jahren auf 1,4 Milliarden verdoppeln. Alternativen zum Öl wie Agrosprit und Elektroautos gelten als Ausweg aus diesem Dilemma. Was dran ist an diesen vermeintlichen Heilsbringern, diskutiert der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) in der aktuellen Ausgabe seiner Mitgliederzeitschrift fairkehr.

Der Vorteil von Agrokraftstoffen, die aus Biomasse wie Raps oder Mais hergestellt werden, liegt darin, dass sie immer wieder nachwachsen und beim Verbrennen nur so viel CO2 freisetzen, wie die Pflanzen beim Wachsen aufgenommen haben. Laut Biokraftstoffverband liegt die durchschnittliche Netto-Klimagasreduktion bei 50 Prozent gegenüber Erdöl. Doch Agrosprit ist nicht per se ökolo-gisch: Die Produktion verschlingt viel Energie. Hinzu kommen die Konkurrenz zur Nahrungsmittel-produktion und die Frage der Nachhaltigkeit: Wenn für Energiepflanzen Regenwaldflächen gerodet oder für den Naturschutz relevante Freiflächen in Felder umgewandelt werden, kann die CO2-Bilanz schnell negativ werden. Daher fordern Umweltverbände wie der VCD, Agrokraftstoffe umwelt- und sozialverträglich zu produzieren und ein international geltendes Zertifizierungssystem zu schaffen. Bundesweit darf ab Mitte 2010 kein Agrosprit mehr verkauft werden, der nicht nachhaltig produziert wurde. Die entsprechende EU-Nachhaltigkeitsverordnung geht dem Präsidenten des Umweltbundesamtes und Mitbegründer des VCD, Jochen Flasbarth, im fairkehr-Interview jedoch noch nicht weit genug: *Am Ende brauchen wir das, was wir mit dem MSC- und dem FSC-Siegel für Fischerei- und Forstwirtschaft haben, auch für den Biospritanbau.“

Auch die Elektromobilität wird kontrovers diskutiert. Einerseits sind E-Autos leiser als herkömmliche Fahrzeuge und stoßen während der Fahrt keine Schadstoffe aus. *Eine weitreichende Klima- und Umweltentlastung entwickelt Elektromobilität allerdings erst in Kombination mit erneuerbaren Energien“, erklärt Dietmar Schütz, Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energien, in der fairkehr. Helmut Holzapfel, Verkehrswissenschaftler an der Uni Kassel und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des VCD, sieht die Probleme vor allem in der Versorgungsinfrastruktur: Das Aufladen der E-Autos dauere derzeit noch Stunden, die von der Bundesregierung geplanten Ladesäulen müssten mit Milliardeninvestitionen erst noch errichtet werden. Auch im Konzept »Better Place«, bei dem an Elektroautotankstellen ähnlich wie früher beim Pferdewechsel die Batterien getauscht und nicht langwierig aufgeladen werden sollen, sieht er aufgrund der damit verbundenen hohen Kosten keine wirkliche Alternative. Der Kostenfaktor ist auch einer der Gründe, warum der verkehrspolitische Sprecher des VCD, Gerd Lottsiepen, dem E-Auto in der fairkehr eine Zukunft als Kurzstreckenfahrzeug in Fahrzeugpools prognostiziert – als Carsharing-Auto, Firmen- oder Leasingwagen – und darüber hinaus für eine neue, nachhaltige Mobilitätskultur mit einem sinnvollen Mix aus Fahrrad, Bus, Bahn und (Hybrid-)Taxi plädiert.

Alle Artikel zum Titelthema »Das Ende des Erdöls« lesen Sie in der Ausgabe 06/2009 der VCD-Mitgliederzeitschrift fairkehr, dem Magazin für Umwelt, Verkehr und Reisen. Interessierten senden wir ein Rezensionsexemplar gerne kostenfrei zu. Weitere Informationen auch unter www.fairkehr-magazin.de.

Bei Rückfragen:
Anna Fehmel,
VCD-Pressesprecherin,
Fon 030/280351-12,
Fax 030/280351-10,
Mobil 0171/6052409,
E-Mail presse@vcd.org,
Internet www.vcd.org.

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Aktuelle Stunde – GRÜNE: Die Landesregierung soll Ruhe geben – kein Wortbruch beim Nachtflugverbot

Wiesbaden (pressrelations) –

Aktuelle Stunde – GRÜNE: Die Landesregierung soll Ruhe geben – kein Wortbruch beim Nachtflugverbot


Eine Aktuelle Stunde zur jüngsten Entwicklung um das Nachtflugverbot am Frankfurter Flughafen hat die Landtagsfraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN für die Plenarsitzung in dieser Woche beantragt. Unter dem Titel „Die Landesregierung soll Ruhe geben – kein Wortbruch beim Nachtflugverbot“ wollen DIE GRÜNEN darauf dringen, dass CDU und FDP endlich ihr Versprechen gegenüber der Bevölkerung im Rhein-Main-Gebiet einlösen. Seit Freitag liegt die schriftliche Begründung des Verwaltungsgerichtshofs Kassel (VGH) vor.

„Unzählige Male haben Ministerpräsident Koch und sein Stellvertreter Hahn versprochen, dass der Flughafenausbau unauflösbar mit einem strikten Nachtflugverbot verknüpft sei. An diesem Versprechen müssen sich die Ausbaubefürworter messen lassen. Die schriftliche Begründung des obersten Verwaltungsgerichts Hessen, dem VGH, ist eindeutig. Auch die Richter erwarten, dass die Bevölkerung als Ausgleich für die zu erwartende enorme zusätzliche Lärmbelastung am Tag wenigstens in der Nacht nicht von Fluglärm aus dem Schlaf gerissen wird. Wir werden einen Antrag in diese Plenarsitzung einbringen, nach dem die Landesregierung keine Revision gegen die Entscheidung des VGH Kassel einlegen soll. Wir erwarten, dass die CDU- und FDP-Abgeordneten diesem Antrag zustimmen. Das ist das mindeste, was sie der Bevölkerung schuldig sind“, unterstreicht der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Tarek Al-Wazir.

Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
Pressesprecherin: Elke Cezanne
Schlossplatz 1-3; 65183 Wiesbaden
Fon: 0611/350597; Fax: 0611/350601
Mail: gruene@ltg.hessen.de
Web: http://www.gruene-fraktion-hessen.de

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Bundesweite Verbraucher-Hotline: Experten warnen vor überstürzter Einführung

Hamburg (pressrelations) –

Bundesweite Verbraucher-Hotline: Experten warnen vor überstürzter Einführung

Das Verbraucherschutzministerium plant den Aufbau einer bundesweiten Verbraucher-Hotline nach dem Vorbild der einheitlichen Behördenrufnummer 115. Bereits im kommenden Jahr soll die zentrale Service-Telefonnummer eingeführt werden. Dieses Ziel wird jedoch innerhalb eines Jahres nicht vollständig erreichbar sein. Gerade das Wissensmanagement bedarf einer besonderen Sorgfalt. Denn die Mitarbeiter der Hotline werden mit einer Fülle von verbraucherrelevanten Themen konfrontiert, zu denen sie möglichst sofort und vor allem richtig Auskunft geben müssen ? von der Lebensmittelsicherheit über Finanzthemen bis hin zum Energiesparen. Für den Aufbau und Betrieb sind dabei Kosten von mehreren Millionen Euro zu erwarten. Das ergab eine Markteinschätzung von Steria Mummert Consulting.

Wie die Behördenrufnummer 115 und der Einheitliche Ansprechpartner im Rahmen der EU-Dienstleistungsrichtlinie soll auch die neue Verbraucher-Hotline in Form eines Front Office organisiert sein. Ziel ist es dabei, dass die an die Service-Mitarbeiter herangetragenen Anliegen selbständig und möglichst ohne Zulieferung anderer Instanzen abgewickelt werden können. So sollen beispielsweise die Mitarbeiter im 115-Servicecenter bereits beim ersten Gespräch mehr als die Hälfte der Anliegen abschließend beantworten. Zentraler Erfolgsfaktor, um dieses Ziel auch bei dem bundesweiten Verbrauchertelefon zu erreichen, ist der Wissensaufbau und dessen laufende Pflege. Die Beschäftigten der Hotline müssen direkt auf Informationen von verschiedenen Behörden und Verbraucherschutzverbänden zurückgreifen können, um den Ratsuchenden schnelle und eindeutige Informationen zu liefern.

„Das Ziel, ein solches zentrales Verbrauchertelefon innerhalb eines Jahres aufzubauen, ist extrem ambitioniert und durchaus riskant“, sagt Christian Mohser, E-Government-Experte bei Steria Mummert Consulting. „Für ein derartiges Projekt sollte sich das Verbraucherschutzministerium mindestens zwei Jahre Zeit nehmen. Das zeigen auch unsere Erfahrungen mit dem Behördenruf 115.“ Zumal beim Aufbau der Wissensdatenbank zu Verbraucherthemen mit besonderer Gründlichkeit vorzugehen ist. Denn ein ratsuchender Allergiker muss sich beispielsweise darauf verlassen können, dass ihm die richtigen Informationen über Zusatzstoffe in einem Lebensmittel gegeben werden.

Von der Idee, quasi an das recht ähnliche Projekt Behördentelefon 115 anzudocken und auch Verbraucherinformationen unter dieser Nummer anzubieten, rät Mohser ab. Dazu seien die Fragestellungen zu unterschiedlich. Er empfiehlt jedoch den Projektverantwortlichen des Verbrauchertelefons, Erfahrungen und Synergien zu nutzen – beispielsweise beim Aufbau des Wissensmanagements, der benötigten IT oder der Schulung des Personals.

Kontakt:
Jörg Forthmann
Faktenkontor
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

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