Tierbefreiung von Hennen aus einer Aufzuchtanlage / Passanten mit toten Tieren konfrontiert
Tierrechtsaktivisten befreiten in der Nacht zum Ostersamstag vier wenige Monate alte Küken, zukünftige „Legehennen“, aus einer Aufzuchtanlage. Tags darauf wurden Menschen mit Opfern des Unveganismus konfrontiert, u.a. Hühnern, die in dieser Anlage gestorben waren, und einige Tage alten Ferkeln, die die Gefangenschaft ebenfalls nicht überlebt hatten.
Nach dem Schlüpfen werden männliche Küken der „Legehennen“-Zuchtlinien, da sie keine Eier legen können und nicht schnell genug „Fleisch“ ansetzen, um rentabel zu sein, lebendig vermust oder vergast. Die weiblichen kommen in Aufzuchtanlagen, in denen sie bis zur Geschlechtsreife, also wenn sie im Alter von vier bis fünf Monaten anfangen Eier zu legen (beim Menschen entspräche das der Ovulation), gefangengehalten werden. Dann werden sie – wenn sie nicht hier bereits gestorben sind – in die Eierproduktionsbetriebe gebracht und dort etwa ein Jahr lang ausgebeutet. Anschließend werden sie, da die „Legeleistung“ nachlässt, umgebracht (die normale Lebenserwartung beträgt rund zwanzig Jahre), falls sie dies überlebt haben: sie sind qualgezüchtet, um statt wie ein normales Huhn im Dschungel zur Fortpflanzung höchstens bis zu zwanzig Eier jährlich fast täglich eines zu legen, hinzu kommen durch die Gefangenschaft Technopathien wie Federpicken bis zum Kannibalismus. All das betrifft natürlich gleichermaßen die von Tierschützern gepriesenen Bio- oder Freilandhaltungen und Bodenhaltungen.
Drei der Vögel, die bereits in der Aufzuchtanlage gestorben waren, nahmen die Aktivisten mit, ebenso drei Ferkel aus den Mülltonnen einer Ferkelaufzuchtanlage. Am Samstag wurden in Frankfurt Passanten und Teilnehmer der „Frankfurt pelzfrei“-Demo konkret mit diesen Opfern von Unveganern konfrontiert, um das Verharmlosen, Wegsehen, Herunterspielen so schwer wie möglich zu machen. „Der dort vielfach zu sehende Slogan ‚Pelz ist Mord‘ bezeichnet nur einen vergleichsweise verschwindend geringen Randaspekt“, erläutert Achim Stößer von Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus. „Denn jeder Unveganer ist ein Mörder, auch Vegetarier, die Milch, Eier, Honig, Tierhaare und -haut („Wolle“, „Leder“) usw. konsumieren. Während in Deutschland rund 300.000 ‚Pelztiere‘ jährlich ermordet werden, sind es fast einhundert Millionen Hühner allein für den Eikonsum, etwa jedes zehnte davon für den der Vegetarier. Darüber hinaus werden fast fünfhundert Millionen Hühner und andere Vögel, zig Millionen Schweine, Kaninchen, Rinder und andere Säugetiere, Fische usw. für den Konsum ihrer Leichen umgebracht. Die einzig ethisch vertretbare Alternative ist daher Veganismus.“
Gezeigt wurden außerdem die behaarte Haut eines Marders, eines Schafs, zweier Kaninchen sowie Hilfsmittel der Todesindustrie von der Zeugung bis zum Esstisch, darunter ein Bolzenschussapparat, eine „Geflügel“-Schere, ein Schweinebesamungskatheter sowie Schlagfallen.
Dank christlicher Riten – der Verzehr von Eiern unterliegt während der sogenannten Fastenzeit einem Moratorium, so dass anschließend große Mengen an Eiern angefallen waren, die früher aufgrund fehlender Kühlungsmöglichkeiten dann zeitnah konsumiert wurden – ist Ostern die Zeit mit dem größten Eikonsum. Entsprechend wird die Produktion in den Wochen zuvor hochgefahren, z.B. durch zusätzliche Nahrungszufuhr und Verlängerung des Tages, indem das Licht länger eingeschaltet bleibt, wodurch die betroffenen Tiere noch weiter ausgelaugt werden und noch mehr leiden.
Deutlich zu sehen waren bei allen Tieren die (häufig aus Tierschutzgründen und somit finanziellen Erwägungen durchgeführten) Verstümmelungen. Die Schnäbel der Küken, bei denen es sich um hochempfindliche Tastorgane handelt, da die Schnäbel ihre Greifwerkzeuge zur Nahrungsaufnahme sind, waren kupiert (um die Folge der erwähnen Technopathien zu verringern, also damit sich weniger Hühner gegenseitig aufgrund der Gefangenhaltung totpicken). Die männlichen Ferkel waren kastriert (um den typischen Uringeruch der Eberleichen zu vermeiden). Die Schwänze der Ferkel waren kupiert (damit sie sie sich nicht gegenseitig abbeißen). Die Eckzähne („Hauer“) waren mit Metallfeilen oder speziellen Schleifwerkzeugen abgeschliffen (das Abschleifen ersetzt weitgehend das früher verbreitete Abkneifen, da beim Schleifen der „Verlust“ durch Streptokokken geringer ist), eine Vorstellung, die wohl nicht nur Zahnarztphobikern unangenehm sein dürfte, bei Ferkeln aber üblich ist: sie werden bereits mit Milchzähnen geboren, und da die Schweine auf erhöhte Mehrlingsgeburten qualgezüchtet sind, kommt es zu massiven Kämpfen um die Muttermilch und so zu Verletzungen des „Gesäuges“ und der Geschwister.
Trotz kupierter Schnäbel und Leid durch Qualzucht werden zumindest die vier befreiten Hennen den Rest ihres Lebens bis zu ihrem natürlichen Tod in größtmöglicher Freiheit verbringen. Dagegen werden die Tiere, welche von den Tierbefreiern zurückgelassen werden mussten, weiterhin von Unveganern ausgebeutet und schließlich ermordet.
Notwendig sind daher die Abschaffung von Tierausbeutung statt Reformen, Tierrechte statt Tierschutz und Veganismus statt Vegetarismus.
[5211 Anschläge. Fotos stehen kostenfrei zur Verfügung. Diese Pressemitteilung finden Sie online mit Bildern und weiterführenden Links unter http://maqi.de/presse/osterbefreiungundaktion2012.html . Bei redaktioneller Verwendung Hinweis/Belegexemplar erbeten.]
Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus setzt sich für eine Verwirklichung der Tierrechte (so etwa das Recht auf physische und psychische Unversehrtheit), die Abschaffung der Diskriminierung aufgrund der Zugehörigkeit zu einer Spezies (analog zu Antirassismus und Antisexismus) und die Etablierung einer veganen Gesellschaft ein.
Nähere Informationen und Bildmaterial bei Maqi – für Tierrechte, gegen Speziesismus, c/o Achim Stößer, Berliner Str. 34, D–63619 Bad Orb, Tel.
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