Persönliches Kennenlernen muss sein / Schriftliche Vereinbarungen schaffen Verbindlichkeit / Teamleiter brauchen interkulturelle und soziale Kompetenz
Köln, 13. Juli 2017. Die Zusammenarbeit in Teams – oft über Landesgrenzen hinweg – ist in vielen Unternehmen selbstverständlich. Arbeiten diese Gruppen gut zusammen, leisten sie einen wesentlichen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Daher lohnt es sich für Unternehmen, Zeit und Sorgfalt in die Teambildung zu investieren. „Zur Bildung und Weiterentwicklung von Teams reicht ein gemeinsamer Tag in einem Hochseilgarten oder ein anderes Gemeinschaftserlebnis normalerweise nicht aus. Denn auch bei einem ähnlichen fachlichen Hintergrund bietet die Zusammenarbeit mit Kollegen aus anderen Abteilungen oder ausländischen Niederlassungen des Unternehmens zahlreiche Herausforderungen“, erläutert Iris Dohmen, die als Fachgebietsleiterin bei TÜV Rheinland Unternehmen und Organisationen verschiedener Branchen zu betriebspsychologischen Fragestellungen berät.
Vielfalt fördern
Teams sind dann besonders erfolgreich, wenn sie Mitarbeiter mit unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten vereinen. Doch in dieser Vielfalt liegt auch die Herausforderung. Das gilt in besonderem Maße, wenn die Teammitglieder aus verschiedenen Ländern und Kulturkreisen stammen und die Zusammenarbeit auf dem Kontakt per E-Mail und Telefonaten basiert. „Damit diese Teams funktionieren, müssen sich die Mitarbeiter mindestens einmal persönlich treffen. Außerdem ist es hilfreich, von Anfang an Regeln zum Umgang miteinander zu vereinbaren“, rät Dohmen. Auch kulturelle Unterschiede müssen offen angesprochen werden, um Missverständnissen und Verstimmungen vorzubeugen. Während es in Deutschland beispielsweise sehr unhöflich ist, jemanden in einem Gespräch zu unterbrechen, gehört dies in Frankreich zum guten Ton: Unterbrechungen zeigen dort, dass die Gesprächspartner ganz beim Thema sind.
Gemeinsame Ziele definieren
Teamarbeit ist darauf ausgerichtet, gemeinsam Projekte zu bearbeiten und vorgegebene Ziele zu erreichen. Damit das möglich wird, kommt der Teamleitung eine zentrale Rolle zu: Sie muss die Ziele, die Aufgabenverteilung und die Termine mit den Mitarbeitern diskutieren und die Ergebnisse für alle Teammitglieder schriftlich festhalten. Nur so kann die notwendige Verbindlichkeit geschaffen werden. Im Projektverlauf strukturiert die Führungskraft die Arbeiten und kommuniziert die Fortschritte im Hinblick auf das gemeinsame Ziel. Kommt es zu Störungen im Team, ist es wichtig, dass die Teamleitung diese zeitnah und sachlich anspricht. Zudem ist sie dafür verantwortlich, die Leistungen des Teams innerhalb des Unternehmens darzustellen. Um diese vielfältigen Aufgaben zu erfüllen, muss die Führungskraft nicht nur über fachliche, sondern auch ausgeprägte interkulturelle und soziale Kompetenzen verfügen.
Verschiedene Rollen von Teammitgliedern anerkennen
Aufgrund der verschiedenen fachlichen und persönlichen Hintergründe nehmen Mitarbeiter im Team eine bestimme Rolle ein: Es gibt Visionäre, Kritiker, Buchhalter und Macher – und jede Rolle leistet einen Beitrag zum Erfolg. „Wir werden oft angefragt, wenn Teams weiterentwickelt werden sollen oder es zu Konflikten kommt. Dann gilt es unter anderem herauszufinden, welche Position die einzelnen Teammitglieder einnehmen. Dazu kann ein Outdoor-Event sinnvoll sein. Voraussetzung ist, dass es fachlich begleitet und die Ergebnisse hinsichtlich des Praxistransfers für die Teamarbeit ausgewertet werden. Oft bringen psychodiagnostische Instrumente und Workshops bessere Erkenntnisse für den Arbeitsablauf. Denn das Ziel unserer Beratung ist es, die Arbeitsfähigkeit und den Erfolg von Teams zu verbessern“, so Dohmen.
Weitere Informationen unter www.tuv.com/abo-psychologie bei TÜV Rheinland.
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