Volkswagen Personalvorstand Neumann kündigt weitere Verbesserung der Arbeitsgestaltung an
– Betriebsversammlung im Stammwerk vor 18.000 Mitarbeitern
– Verhandlungen zur Beschäftigungssicherung beginnen Anfang 2010
Wolfsburg, 02. Dezember 2009 – Der Personalvorstand der Volkswagen Aktiengesellschaft, Dr. Horst Neumann, kündigte heute in der Betriebsversammlung des Standorts Wolfsburg für die ersten Monate des kommenden Jahres eine hohe Auslastung des Werks an. „Im Moment verhandelt das Unternehmen mit dem Betriebsrat über weitere Sonderschichten in der ersten Jahreshälfte. Danach müssen wir sehen, wie es weitergeht: Wir fahren nach wie vor auf Sicht. Die Weltwirtschaft hat sich ein wenig aufgehellt, aber die Krise ist noch nicht vorbei.“ Im laufenden Jahr seien in Wolfsburg dank Sonderschichten und fortgeführter Produktion im Werksurlaub mehr als 24.000 Fahrzeuge zusätzlich gebaut worden.
Von Januar bis Oktober habe der Konzern über 5,3 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert und damit das Ergebnis des Vorjahreszeitraums übertroffen. „Das ist angesichts der globalen Markteinbrüche eine sehr gute Leistung ? ein Blankoscheck für eine sorglose Zukunft ist das aber nicht“, sagte Neumann. „Wenn wir bei Volkswagen auch künftig Erfolg haben wollen, müssen wir weiter effizienter werden.“ Dabei gehe es nicht darum, schneller zu arbeiten. „Diese Forderung steht nicht im Raum. Es geht vielmehr darum, die Arbeit intelligenter zu gestalten. Das fängt an bei der Konstruktion der Fahrzeuge, dem Layout der Montagelinien und der Prozessorganisation. Damit können wir eine Menge Synergien heben, die uns alle das Arbeiten einfacher machen.“ Viele Verbesserungsmöglichkeiten gebe es auch im indirekten Bereich, also in Entwicklung, Vertrieb und Verwaltung.
Das sei nicht mit Stellenabbau verbunden, betonte Neumann. „Im Gegenteil: Wir müssen Mitarbeiter freispielen, damit die zusätzlich anfallenden Aufgaben gut erledigt werden können. Mit den neuen Fabriken im Ausland und den neuen Themen wie Elektro-Traktion wird die Arbeit an den deutschen Standorten komplexer. Hier ist Potenzial für künftige Beschäftigung vorhanden.“ Der Vorstand stehe fest zur tariflich vereinbarten Beschäftigungssicherung. „Wir werden Anfang des kommenden Jahres mit Betriebsrat und IG Metall über eine Verlängerung dieser Regelung sprechen. Dabei werden wir auch die Wirtschaftlichkeit der Fremdvergaben auf den Prüfstand stellen.“
Zum Effizienzsteigerungs-Programm Volkswagen Weg kündigte Neumann für Ende April 2010 einen Aktionstag an allen deutschen Standorten an. Dann sollen die Ergebnisse der nächsten Mitarbeiterbefragung „Stimmungsbarometer“ mit den Beschäftigten besprochen werden. „Das Stimmungsbarometer ist eines der besten Werkzeuge des Volkswagen Wegs. Für den Einzelnen sind nur ein paar kurze Fragen zu beantworten. Doch in der Summe entsteht ein umfassendes Stimmungsbild, was am Standort klappt und wo es hakt.“
In Wolfsburg hätten sich 78 Prozent aller Mitarbeiter am Stimmungsbarometer beteiligt. „Aus den Durchsprachen der Ergebnisse wurden bis heute mehr als 4.500 Maßnahmen abgeleitet“, sagte Neumann. Außerdem seien in diesem Jahr in Wolfsburg zum Volkswagen Weg rund 100 Workshops veranstaltet worden, 740 Mitarbeiter zu Teamsprechern ausgebildet sowie 900 Meister und Teamsprecher für das Produktionssystem geschult worden.
Die hohe Leistungsfähigkeit der Belegschaften im Volkswagen Konzern spiegele sich in den erstklassigen Produkten wider, stellte Neumann fest. „Viele Kunden wünschen sich sparsame und werthaltige Autos. Und die können wir ihnen anbieten.“ Der neue Golf BlueMotion sei mit 99 Gramm CO2 pro Kilometer und 3,9 Liter Verbrauch auf 100 Kilometer der verbrauchsärmste Golf aller Zeiten. Als weiteres Beispiel nannte Neumann den neuen Polo: „Beim wichtigen Sicherheitstest Euro NCAP bekam der Polo die Bestnote von fünf Sternen. Heute vor einer Woche gewann er die Auto Trophy in der Kategorie Kleinwagen. Und vor zwei Tagen wurde er zum Car of the Year 2010 gekürt.“ Mittlerweile lägen weltweit 130.000 Bestellungen für den Polo vor.
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