Leseprobe aus dem Buch „Von Nussknackern und Weihnachtsengeln“

Am Heiligen Abend brachte der Vater von Maren, Amelie und Malte den Weihnachtsbaum in die Wohndiele. Erfreut stellte die Mutter fest: „Oh, in diesem Jahr hast du wieder einen schönen Tannenbaum ausgesucht.“
„Das war gar nicht so einfach“, erwiderte der Vater. „Ich musste mehrere Stände abklappern, um dieses Prachtstück zu finden. Dann war auch noch der alte Baumständer zu klein für diesen dicken Stamm.
Daher habe ich einen neuen Fuß für diesen schönen Baum gedrechselt.“ Der Baum wurde – wie jedes Jahr – in die große Diele gestellt und – wie immer – mit bunten Kugeln, Lametta Glasfiguren Schleifen und Kerzen geschmückt.
„Ich finde, der Weihnachtsbaum sieht wieder mal schön aus“, freute sich die Mutter. „Ich hoffe …“, der Vater überlegte, „wir haben nichts vergessen.“ Gleich fiel der Mutter ein, was noch fehlte. „Oh, wir müssen noch die Weihnachtsfiguren unter den Baum stellen und die Krippe mit dem Jesuskind wie jedes Jahr unter dem Baum aufbauen.“
Die anderen Figuren bekamen zu Weihnachten immer ihren Platz auf der Anrichte: Das Räuchermännchen, der Nussknacker, eine alte Spieluhr, die aussah wie ein altes Kinderkarussell mit hübschen Pferdchen – die sich bewegten, wenn man die Uhr aufzog. Nicht zu vergessen ein Weihnachtsmann mit einem schönen weißen, langen Bart und einem langen roten Mantel, sowie ein dicker Schneemann, der auf einem Schlitten saß.
„Wir dürfen nicht vergessen, den Engel von unserer Urgroßmutter, den wir nach langer langer Zeit auf dem Dachboden wieder gefunden haben, auf die Anrichte zu stellen“, erinnerte die Mutter. Sie nahm den Engel aus der verstaubten Schachtel und stellte ihn zu den anderen Figuren.
Zufrieden betrachteten Mutter und Vater den Baum und das geschmückte Zimmer. Mutter nahm sich vor: „Wenn wir aus der Kirche kommen, muss ich dem hübschen alten Engel noch den kaputten Flügel ankleben, das Kleid säubern und das Engelshaar zum Glänzen bringen.“ Schmunzelnd meinte der Vater: „Und dann ist die Bescherung.“
Als Mutter und Vater die Diele verlassen hatten, schaute sich der Engel um. „Ach, ist das schön hier in diesem Zimmer“, freute er sich. „So etwas Schönes habe ich lange nicht mehr gesehen. Alles ist so wunderbar geschmückt, mir ist ganz feierlich zumute. Das ist mein erstes Weihnachtsfest seit langer Zeit.“
Es folgte ein tiefes Seufzen, und der Engel murmelte: „Ich war sehr lange in dieser dunklen Schachtel auf dem Dachboden.“ Plötzlich plärrte eine Stimme: „Wer sind Sie denn?“ Es war der Nussknacker, der den Engel erstaunt betrachtete und die Frage stellte.
Schüchtern erkundigte sich der Engel: „Meinen Sie mich?“ „Ja, Sie!“, herrschte die Stimme unfreundlich zurück. „Ich bin ein Weihnachtsengel.
Und wer sind Sie?“, wollte der Engel wissen. „Na, hören Sie mal“, empörte sich der Nussknacker. „Kennen Sie den Nussknacker nicht? Ich bin eine der berühmtesten Persönlichkeiten aller Zeiten!“
„König Nussknacker, so heiß ich. Harte Nüsse, die zerbeiß ich. Süße Kerne schluck ich fleißig. Doch die Schalen, ei, ei , die schmeiße ich lieber and’ren hin, weil ich König der Nussknacker bin.“
Entschuldigen Sie bitte, ich habe noch nie etwas von Ihnen gehört“, gab der Engel kleinlaut zu …
Quelle http://www.spass-und-lernen.com/buchblog_146

Buchbeschreibung:
Was, wenn ein Weihnachtsengel keine Nüsse knacken oder Räuchern kann? Nun, ginge es nach Nussknacker, Schneemann oder Räuchermännchen, dann verschwände so jemand gleich wieder im Karton, der auf dem Dachboden aufbewahrt wird. Doch wie stumm werden diese Gesellen, als der Weihnachtsengel plötzlich in frischem Glanz erstrahlt?
Ein Strahlen geht durch die Augen jener Kinder, die erkennen, dass Teilen etwas Wunderbares sein kann … und so auch den Engel aus Russland glücklich machen.

Produktinformation:
Gebundene Ausgabe: 52 Seiten
Verlag: Nova MD; Auflage: Erstauflage (1. September 2017)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 9783961116874
ISBN-13: 978-3961116874
ASIN: 3961116873
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 4 – 12 Jahre

Mehr Infos unter:
https://www.karinaverlag.at/

Firmeninformation:
Britta Kummer ist Autorin. Sie schreibt Kinder-, Jugend- und Kochbücher, wurde in Hagen geboren und wohnt heute in Ennepetal. Inzwischen ist auch ein Buch zum Thema MS auf dem Markt.
Ihr Buch „Willkommen zu Hause, Amy“ wurde im Januar 2016 mit dem Daisy Book Award ausgezeichnet. Der Kärntner Lesekreis „Lesefuchs“ vergibt in unregelmäßigen Abständen diese Auszeichnung für gute Kinder- und Jugendliteratur.
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