AVA-Fortbildungen reduzieren den Arzneimitteleinsatz und dienen dem Tierwohl als auch dem Verbraucher – 19. AVA-Haupttagung im März 2019 wirft ihre Schatten voraus

Wer Tiere achtet, denkt um – „umdenken-tierzuliebe“

Plakatkampagne der Tierärztekammer Berlin und der btk gegen Qualzuchten (Pressemeldung vom 15.11.2018)

In einer Presseinformation wendet sich die Berliner Tierärztekammer und die Bundestierärztekammer gegen Qualzuchten. „Wir wollen zurück zur Zucht von vitalen, gesunden, schmerz- und leidensfreien Tieren“, so die Präsidentin der Tierärztekammer Berlin, Dr. Heidemarie Ratsch.

Neben den Qualzuchten von Kleintieren werden in der aktuellen Pressemeldung vom 15. November 2018 auch Nutztiere mit einbezogen. Diese würden an Schmerzen durch extreme Zucht auf Leistung leiden. „Hier steht die Produktion möglichst vieler Nachkommen mit optimaler Rentabilität im Vordergrund“, meint die Landestierschutzbeauftragte. Die sogenannten „Leistungszuchtlinien“ weisen eine Vielzahl von zuchtbedingten Gesundheitsstörungen auf. Milchkühe leiden bspw. unter schmerzhaften Euterentzündungen und Stoffwechselerkrankungen, Legehennen erkranken häufig an Osteoporose und Mastschweine haben mit schmerzhaften Gelenkveränderungen und Muskeldegenerationen zu kämpfen. „Was glauben wir Menschen eigentlich den Tieren antun zu dürfen, nur weil wir es können“, mahnt Diana Plange, Landestierschutzbeauftragte des Landes Berlin.

AVA-Kommentar: Hochleistungstiere müssen weder leiden noch sind diese Qualzuchten – vorausgesetzt, die landwirtschaftlichen Betriebsleiter können diese Tiere sach- und fachgerecht „managen“. Eine große Rolle spielen dabei auch die bestandsbetreuenden Tierärzte*innen.

Es gibt gute Beispiele von Milchviehbetrieben, die bei bester Gesundheit ihrer Kühe durchschnittlich über 11.000 kg Milch und unter 100.000 Zellen/ml Milch produzieren. Auch Ferkelerzeugerbetriebe sind in der Lage, ohne Schwierigkeiten Leistungen ihrer Sauen von über 30 Ferkel pro Sau und Jahr aufzuzeigen ohne tiergesundheitliche Auffälligkeiten bei Muttersauen und Ferkeln. Auch dies ist dem know how der Betriebsmanager und der tierärztlichen Bestandsbetreuung geschuldet.

Aber: eine Vielzahl von Betriebsleitern bzw. Produktionsleiter sind als Manager ihrer anvertrauten Nutztiere schlichtweg überfordert. Damit wird die Tierbetreuung zur Qual für Mensch und Tiermit der Folge, dass sich Tiergesundheit verschlechtert. In diesen Betrieben sind Tierärzte*innen „Dauerbesucher“ und sollen den „Karren aus dem Dreck ziehen“.

Zum Beispiel ungenügende Weiterbildung kann hier Ursache sein, denn Hochleistungstiere verlangen nach landwirtschaftlicher und tiermedizinischer Wissenschaften ein optimiertes Management. Und dieses ist immer im Fluss, da sich Erkenntnisse und Anforderungen an die Tiere laufend „modernisieren“ und damit ändern.

Hier sieht die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) ihre Aufgabe. Fortbildungen nach neuester landwirtschaftlicher und tiermedizinischer Wissenschaften für Landwirte und Tierärzte vermitteln das nötige know how zum Betreuen von Hochleistungstieren. Dabei müssen die bestandsbetreuenden Nutztierärzte*innen mehr und mehr Managementbegleiter des Landwirtes werden.

Die 19. AVA-Haupttagung vom 27. bis 30. März 2019 in Göttingen bietet für Rinder- und Schweinetierärzte*innen eine solche spezialisierte Weiterbildung an. Themen aus Tiermedizin und Landwirtschaft der über 50 hoch national und international anerkannten Referenten*innen aus dem In- und Ausland bieten vier Tage lang Fortbildung vom Feinsten, die sich kein Tierarzt*in entgehen lassen sollte, um landwirtschaftliche Betriebe noch erfolgreicher zum Wohle der Tiere und der Ökonomie des Landwirtes zu betreuen, was auch dem Verbraucher dient, denn AVA-Fortbildungen reduzieren den Arzneimitteleinsatz auf ein Minimum. Am ersten Fortbildungstag, 27. März, bietet die AVA für die Tierärzte*innen eine Vielzahl von Workshops an, die intensive individuelle Fortbildung spezieller Tierärztethemen sicherstellen. Vom 28. bis 30. März 2019 werden in getrennten Sektionen, Rind und Schwein, praxisnah aktuelle und neue Erkenntnisse mit den Referenten*innen diskutiert. Eine Industrieausstellung begleitet die AVA-Veranstaltung und ein „brisanter“ politischer Abend rundet die 19. AVA-Haupttagung ab. 

Zurück zu Hochleistungstieren: Leider bieten Zuchtgesellschaften im Rinder- und Schweinebereich den Landwirten „Reproduktionen“ an, die „immer mehr leisten“ und „immer besser“ sind. Der durchschnittliche und „normale“ Tierproduzent ist aber meist mit der Betreuung dieser hoch aktiven Nachwuchstiere überfordert, was in der Regel eine Verschlechterung von Tierwohl und Tiergesundheit zur Folge hat. Zuchtorganisationen wollen diese negative Entwicklung nicht sehen und behaupten, es gäbe keine verlässlichen wissenschaftlichen Untersuchungen diesbezüglich, was schlichtweg falsch ist. Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) fordert je nach Management des landwirtschaftlichen Betriebsleiters entsprechende adäquate Nachwuchstiere zu empfehlen und zu beraten. (Sehr gutes Management = sehr gute leistungsbereite Tiere; durchschnittliches Management = durchschnittliches Leistungsniveau der Tiere). Leider wird eine solche Beratungsempfehlung, die die AVA fordert, meist ignoriert, ja selbst die AVA scharf angegriffen und verbal angegangen. Schade eigentlich. Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) hat den Eindruck, es geht oft nur „um´s Verkaufen“ und nicht um Tiere, die dann bei einem nicht optimalen Betriebsmanagement entsprechend leiden.

AVA-Fortbildungen helfen Arzneimittel einsparen und fördern damit Tierwohl, Ökonomie und Verbraucherschutz. Die mittlerweile 19. AVA-Haupttagung vom 27. bis 30. März diskutiert aktuelle und neue Themen für eine erfolgreiche tierärztliche Bestandsbetreuung im Rinder- und Schweinebereich, um auch in Zukunft hoch leistende Betriebe tierärztlich als Managementberater des Landwirtes erfolgreich betreuen zu können. Dies zum Wohle der Tiere, für die Betriebsökonomie des Landwirtes und für einen aktiven Verbraucherschutz. Übrigens: Für Doktoranden*innen und Studierende der Tiermedizin gibt es hohe preisliche Nachlässe für die 19. AVA-Haupttagung. „Wir, die AVA, haben uns entschlossen, Studierenden finanziell zu ermöglichen diese praxisnah ausgerichtete Nutztiertagung zu besuchen. Ein Angebot, welches sich der tierärztliche Nachwuchs der Nutztierpraxis nicht entgehen lassen sollte. Eine praxisrelevantere Tierärztefortbildung dieser Art wird man im deutschsprachigen Raum kaum finden“.

Pressestelle der Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA), 16. November 2018

 

 

 

Zur Information: Die Agrar- und Veterinär- Akademie (AVA) mit Sitz im münsterländischen Steinfurt-Burgsteinfurt, bietet seit fast 20 Jahren Fortbildung für Tiermedizin und Landwirtschaft an. 2017 konnte die AVA rund 3.500 Personen in ihren Fortbildungsveranstaltungen begrüßen.

Eine eigene Fachzeitschrift (NUTZTIERPRAXIS AKTUELL (NPA) mit einer Auflage von 5000 Exemplaren informiert aktuell über moderne Nutztiermedizin und Landwirtschaft.

Die AVA ist eine Fortbildungsgesellschaft mit dem Ziel der Aus- und Weiterbildung und der Verteilung von Informationen für den landwirtschaftlichen und tiermedizinischen Bereich. Gleichzeitig ist die AVA ein Forum für Landwirte und Tierärzte, dass die Herausforderungen der Produktion gesunder Nahrungsmittel in den nächsten Jahrzehnten in den Blick nimmt.

»Ziel der Agrar- und Veterinär-Akademie ist es, die Probleme der modernen, nachhaltigen Landwirtschaft und Tierhaltung zu erörtern. Wir wollen gemeinsam Wege finden, um tiergerecht, praxisbezogen und verbraucherorientiert zu arbeiten« Ernst-Günther Hellwig, Gründer und Leiter der AVA Ernst-Günther Hellwig

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