Die repräsentative Umfrage „Wert der Weiterbildung“ der Haufe Akademie zeigt: Weiterbildung braucht einen höheren Stellenwert in den Unternehmen.
Freiburg, 15.04.2019 – 9 von 10 Arbeitnehmern bilden sich immer wieder weiter. Was sie anspornt, ist die Lust am Lernen und der persönliche Erfolg. In großem Kontrast dazu steht, dass Weiterbildung von Unternehmensseite nur bei jedem dritten Mitarbeiter ausdrücklich gewünscht wird. Arbeitgeber, die die Motivation der Mitarbeiter jedoch aktiv nutzen, können deren Potenzial durch Personalentwicklung und Weiterbildung voll ausschöpfen.
Weiterbildungen von Mitarbeitern häufig nicht auf Unternehmensziele ausgerichtet
Die wichtigsten Beweggründe von Mitarbeitern für eine Weiterbildung sind persönlich motiviert: Die Freude dazuzulernen und die persönliche Entwicklung (78 Prozent), der Anschluss im Beruf (69 Prozent) und der berufliche Aufstieg bzw. ein höheres Gehalt (38 Prozent). Auffällig ist, dass nur drei von zehn Befragten sehen, dass ihre persönliche Weiterentwicklung auch zum Erfolg des Unternehmens beiträgt. Dies kommt jedoch nicht von ungefähr, denn auch nur bei knapp einem Drittel der Mitarbeiter wird Weiterbildung vom Arbeitgeber ausdrücklich gewünscht.
Handlungsbedarf: Weiterbildung muss strategisches Managementthema werden
Die Tatsache, dass rund 70 Prozent der Mitarbeiter ihre Weiterbildung entweder selbst aktiv einfordern oder privat organisieren, zeigt, dass Unternehmen Personalentwicklung noch immer als nachgelagertes Thema ansehen. Dabei nimmt die Bedeutung von Mitarbeitern mit Top-Know-how für den Unternehmenserfolg angesichts aktueller Herausforderungen wie der Digitalisierung, sich wandelnder Märkte und dem Fachkräftemangel kontinuierlich zu. „Wer nur rund 30 Prozent seiner Belegschaft signalisiert, dass ihre Weiterbildung erwünscht ist, riskiert seine Wettbewerbsfähigkeit. Wir empfehlen, Personalentwicklung zu einem zentralen strategischen Managementthema zu machen“, so Dr. Jörg Schmidt, Geschäftsführer der Haufe Akademie.
K.o.-Kriterien für Mitarbeiter: Wenig Zeit, fehlende Unterstützung, mangelnde Wertschätzung
Die Studie zeigt aber auch, dass die Bereitschaft der Arbeitnehmer, privates Budget oder freie Zeit in Weiterbildung zu investieren, infolge des gesellschaftlichen Wandels mit einem starken Bewusstsein für Work-Life-Balance in den letzten fünf Jahren gesunken ist. Waren bei der Vorgängerumfrage 2013 noch 68 Prozent der Befragten bereit, eigenes Geld auszugeben, sind es aktuell nur 57 Prozent. Auch die Bereitschaft, freie Zeit am Wochenende oder Urlaubstage einzusetzen, ist rückläufig. Außerdem zeigen die Ergebnisse, dass sich ganze 11 Prozent der befragten Mitarbeiter überhaupt nicht weiterbilden. Ihre Hauptgründe sind: Die scheinbar fehlende Notwendigkeit in der gegenwärtigen Position, mangelnde Angebote und Finanzierung seitens des Arbeitgebers sowie Zeitmangel.
Weiterbildung zusätzlich zur Arbeitszeit wird immer schwieriger
Aktuell bilden sich Männer häufiger weiter, als ihre weiblichen Kolleginnen. Der Grund hierfür liegt wohl noch immer in den unterschiedlichen Berufs- und Familienbiografien. Umso wichtiger ist es, Weiterbildung so zu organisieren, dass sie sich in den Berufsalltag einbinden lässt. Ausschlaggebend hierfür sind flexible Formate, kleine Einheiten und der richtige Zeitpunkt. „Hier steckt ein großer Hebel für die Personalentwicklung: Wer Weiterbildung nicht nur zusätzlich zur Arbeitszeit anbietet, fördert unternehmerische Einbindung und Praxistransfer und hebt so das Potenzial aller Mitarbeiter,“ rät Schmidt.
Fazit: Unternehmen unterschätzen den Stellenwert von Weiterbildung
Anhand der Ergebnisse wird vor allem eines deutlich: Viele Unternehmen erkennen die Bedeutung von Weiterbildung noch nicht. So werden auch die Ziele, die dahinter stehen, nicht kommuniziert. Abschließend hält Schmidt fest: „Die Mitarbeiter sind hoch motiviert, allerdings sind die persönlichen Ressourcen knapp. Umso mehr liegt es an den Unternehmen, die Motivation der Mitarbeiter zu erkennen und als wichtiges Potenzial und mit viel höherem Stellenwert im Unternehmen zu nutzen.“
Studie „Wert der Weiterbildung“
Für die repräsentative Studie „Wert der Weiterbildung“ befragte das Marktforschungsinstitut Forsa im Auftrag der Haufe Akademie bundesweit 1.018 Angestellte. Die Umfrage wurde im August 2018 als Online-Befragung durchgeführt. Die aktuelle Studie stellt eine Weiterentwicklung der erste Umfrage „Wert der Weiterbildung“ aus dem Jahr 2013 dar.
Über die Haufe Akademie
Die Haufe Akademie ist einer der führenden Anbieter für Qualifizierung und Entwicklung von Menschen und Unternehmen im deutschsprachigen Raum. Passgenaue Lösungen, einzigartige Services, höchste Beratungskompetenz und individuelle Qualifizierung vereinfachen den Erwerb von Fähigkeiten und erleichtern nachhaltige Entwicklungen. Maßgeschneiderte Unternehmenslösungen, ein breites e-Learning Portfolio, Managed Training Services und Consulting unterstützen HR-Verantwortliche und Entscheider bei der Zukunftsgestaltung für Unternehmen. Alle DAX-30-Unternehmen setzen bei ihrer betrieblichen Weiterbildung auf die Expertise der Haufe Akademie und machen ihr Unternehmen so fit für die Zukunft. Mehr Kompetenz für Fach- und Führungskräfte ermöglicht ein umfangreiches Angebot an Seminaren, Qualifizierungsprogrammen, Lehrgängen, Tagungen und Kongressen. 2018 führte die Haufe Akademie rund 9.700 Qualifizierungsmaßnahmen zu rund 1.400 unterschiedlichen betrieblichen Themen für rund 180.000 Teilnehmer durch. Die Haufe Akademie ist ein Unternehmen der Haufe Group.
Firmenkontakt
Haufe Akademie
Anna-Sophie Calow
Munzinger Str. 9
79111 Freiburg
0761 898-4303
0761 898-99-4303
presse@haufe-akademie.de
http://www.haufe-akademie.de/presse
Pressekontakt
Maisberger GmbH
Emma Deil-Frank
Claudius-Keller-Str. 3c
81669 München
089 419599-53
haufe-akademie@maisberger.com
https://www.maisberger.de/
Die Bildrechte liegen bei dem Verfasser der Mitteilung.