Die Entwickler moderner Hörgeräte setzen auf Konnektivität und künstliche Intelligenz. Die neuen Technologien verbessern das Hörerlebnis und die Lebensqualität von Hörgeräte-Trägern.
Künstliche Intelligenz wird zum Bestandteil von Hörgeräten. Damit können Hörgeräte in Zukunft die Einstellungen selbstständig an die akustische Situation des Trägers anpassen. Die KI lernt aus Klangbeispielen und Benutzereinstellungen, welche Hörbedürfnisse der Träger hat. In ähnlichen Situationen passt die KI die Einstellungen des Hörgeräts automatisch an die Präferenz des Trägers an. Weitere Entwicklungen werden im ersten Teil der Serie im Artikel „Reise in die Zukunft – Teil 1“ auf Ihr-Hörgerät.de behandelt.
Hörgeräte und Smart Home
Der zweite Teil der Serie, der Artikel „Reise in die Zukunft Teil 2“, beschäftigt sich mit Konnektivität von Hörgeräten. Moderne Hörsysteme sind mit Bluetooth ausgestattet. Sie lassen sich mit Hilfe von Apps über das Smartphone steuern. Hörgeräte-Träger können somit die Laustärke des Fernsehers einstellen oder beim Autofahren die Anweisungen des Navigationssystems direkt ins Ohr senden. Des Weiteren ermöglicht Bluetooth die Anbindung von Hörgeräten ans Smart Home. Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen oder Waschmaschinen senden ein Signal ans Hörsystem, wenn sie durchgelaufen sind. Ebenso werden Erinnerungen des Terminkalenders direkt ins Hörgerät übergeben. Nach diesem Prinzip sind auch Echtzeit-Übersetzungen möglich. Die neuen Funktionen moderner Hörgeräte bieten älteren Trägern den Vorteil, länger und sicherer in den eigenen vier Wänden leben zu können. Die Hörsysteme erinnern an die Medikamenteneinnahme, messen Vitalfunktionen und senden ein Notfallsignal ab, wenn der Träger stürzt. Damit tragen moderne Hörgeräte zu einer Steigerung der Lebensqualität ihrer Träger bei.
Neue Behandlung von Taubheit
Neben der Verbesserung der Hörgeräte arbeitet die Forschung an einer Gentherapie zur Behandlung von Taubheit. In einer Studie unter der Leitung von Dr. Reisinger konnte vor Kurzem der Hörsinn von tauben Mäusen wiederhergestellt werden. Den Mäusen fehlte ein bestimmtes Gen, ohne dass das Protein Otoferlin nicht gebildet wird. Das Protein ist für die Signalweiterleitung vom Innenohr zum Hörnerv verantwortlich. Den Forschern ist es gelungen, den Mäusen das fehlende Gen zu injizieren und die Produktion von Otoferlin anzuregen. Die Mäuse erlangten darauf hin ihr Hörvermögen zurück. Ob die Gentherapie auch bei Menschen möglich ist, ist im Artikel „Taube Mäuse können dank Gentherapie hören“ nachzulesen.