NABU: Sender-Störche verbringen Weihnachten im Sudan

Bonn (pressrelations) –

NABU: Sender-Störche verbringen Weihnachten im Sudan

NABU: Sender-Störche verbringen Weihnachten im Sudan Gertud und Hobor treffen sich nach 7.000 Kilometer langen Reise in Afrika wieder

Bergenhusen – Die vom NABU im Juli mit Satellitensendern ausgestatteten Weißstörche Hobor und Gertrud legten auf ihrer Reise aus dem schleswig-holsteinischen Storchendorf Bergenhusen bis nach Afrika mehr als 7.000 Kilometer zurück. Nun rasten sie nur etwa sechs Kilometer voneinander entfernt in derselben Region im Sahel. Ihr Zugweg sowie ein Reisetagebuch werden von Tausenden im Internet verfolgt. Mittlerweile ist das Projekt beim Wettbewerb „365 Orte im Land der Ideen“ ausgezeichnet worden.

„Es ist spannend, dass gerade unsere beiden Störche nach einer so langen Reise in Afrika beinahe aufeinander treffen“, so Kai-Michael Thomsen vom Michael-Otto-Institut im NABU. Beide halten sich schon seit einigen Wochen in Süd-Darfur auf, suchen aber meist mehr als 100 Kilometer voneinander entfernt nach Futter. „Viele Weißstörche haben sich in den letzten Tagen bereits auf den Weg in Richtung Südafrika gemacht, weil es jetzt im Sudan langsam zu trocken und das Futter knapp wird“, so Thomsen weiter. „Gertrud und Hobor haben sich dagegen entschlossen, noch ein wenig im Sahel zu bleiben, offenbar haben sie eine gute Futterquelle erschlossen. Da sind Weißstörche sehr findig, sie können diese über viele Kilometer hinweg aufspüren.“ Wahrscheinlich hielten sich die beiden „Schleswig-Holsteiner“ gemeinsam mit vielen anderen Weißstörchen dort auf. Der Storchenexperte rechnet aber damit, dass auch Hobor und Getrud bald Richtung Südafrika aufbrechen werden.

Von der durch das Express-Transportunternehmen FedEx Express und der King Baudouin Foundation United States unterstützten Weißstorch-Besenderung erhofft sich der NABU Hinweise auf die Gefahren und Routen der Störche bei ihren Zügen. Mehr als 40 Prozent aller Zugvogelarten haben auf der Strecke zwischen Afrika, dem Mittleren Osten und Europa in den vergangenen drei Jahrzehnten massive Verluste erlitten. Zehn Prozent dieser Arten hat BirdLife International in der neuen Roten Liste als weltweit bedroht oder gefährdet eingestuft.

Für Rückfragen:
Kai-Michael Thomsen, NABU-Storchenexperte, Michael-Otto-Institut im NABU, mobil 0162-9098072.

Im Internet unter www.NABU.de