Immer mehr Länder in Europa setzen auf den digitalen Nachfolger von UKW und starten mit dem Roll-Out neuer Programme. Dort, wo DAB+ bereits etabliert ist, hat die Programmvielfalt in den letzten Monaten deutlich zugelegt. DAB+ ist für rund 64 Prozent der Bevölkerung Europas verfügbar. Für Hörerinnen und Hörer bedeutet das: mehr Vielfalt und klarer, digitaler Empfang.
In 30 europäischen Ländern gibt es aktuell Hörfunkausstrahlungen über DAB und/oder DAB+, in weiteren wurde DAB+ bereits getestet und der Start des Regelbetriebs ist in Planung. DAB+ Programme werden in so genannten Multiplexen (Mux) zusammengefasst. Das sind Programmplattformen, die auf einer Frequenz bis zu 16 Angebote vereinen und damit strom- und ressourcensparend im Vergleich zur UKW-Ausstrahlung sind. Hier ein Überblick über die Aktivitäten außerhalb Deutschlands:
Aserbaidschan
Die Halbinsel Abşeron, auf der auch die Hauptstadt Baku liegt, wird seit 2019 mit einem Multiplex versorgt. 12 Privatradios sind hier über DAB+ zu hören.
Belgien
Mehr als 95 Prozent der Bevölkerung kann inzwischen Hörfunkprogramme über DAB+ empfangen.Nach dem Regelbetrieb in Flandern wurde DAB+ jetzt auch im wallonischen Teil Belgiens eingeführt. Über das Ensemble senden Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks RTBF, des deutschsprachigen Belgischen Rundfunks (BRF) sowie Privatradios. RTBF bietet dabei auch exklusive Programme an, die es auf UKW nicht gibt, darunter Spartenprogramme wie einen Sportkanal sowie spezielle Sender zu gewissen Anlässen, etwa aktuell einen Info-Kanal für in die Ukraine geflüchtete Menschen. Die flämische Regierung hat beschlossen UKW zwei Jahre nach dem Zeitpunkt abzuschalten, an dem 50 Prozent des Radiokonsums digital erfolgt. In Flandern gibt es die Plattform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks VRT mit zwölf Programmen und zwei Privatradio-Plattformen mit 21 Programmen. Der Privatsender Joe strahlt inzwischen neben seinem Hauptprogramm auch fünf seiner insgesamt sieben Internetradio-Ableger auch auf DAB+ aus, parallel dazu gibt es temporäre Popup-Kanäle wie Joe Christmas zu Weihnachten.Die überregionalen Multiplexe werden ab sofort auch durch lokale Ensembles ergänzt, die vorrangig die größeren Städte und deren Umland versorgen. Solche Multiplexe gibt es etwa in Antwerpen, Brügge, der Provinz Limburg und Lüttich.
Bulgarien
Am 20. März 2020 starteten Tests vom Betreiber Digital Audio Bulgaria Ltd. in der bulgarischen Hauptstadt Sofia. Das Unternehmen hatte im November 2019 eine Lizenz der Medienkommission für einen zeitlich befristeten Testbetrieb ausgestellt bekommen. Ausgestrahlt wird ein Angebot mit 14 privaten Hörfunkprogrammen.
Dänemark
98 Prozent der Bevölkerung können DAB+ empfangen. In knapp 45 Prozent der dänischen Haushalte steht mindestens ein Digitalradio. Es gibt je eine nationale Plattform für das öffentlich-rechtliche Danmarks Radio und Privatradios (mit aktuell 13 Programmen) sowie 12 lokale DAB+ Plattformen.Danmarks Radio nutzt auch eine Sendeanlage des Norddeutschen Rundfunks in Flensburg, um darüber Versorgungslücken auf dänischer Seite zu schließen und die dänische Minderheit in Schleswig-Holstein zu versorgen.Eine Medienvereinbarung des dänischen Parlaments sieht vor, dass die UKW-Ausstrahlung beendet wird, sobald der Anteil des digitalen Radioempfangs 50 Prozent erreicht. Derzeit liegt die Quote bei 28 Prozent.
Frankreich
Inzwischen können 42 Prozent der Bevölkerung DAB+ empfangen. Bis Ende 2022 ist eine Abdeckung von 50 Prozent geplant. 26 zusätzliche Regionen sollen in diesem Jahr mit dem Digitalradio erschlossen werden.Ein Meilenstein war 2021 der Start zweier nationaler Multiplexe. Diese decken Ballungsräume und Autobahnen mit 25 Programmen ab. Hieran beteiligen sich die großen französischen Privatradiogruppen M6 (RTL, Fun Radio, RTL2), Lagardère (Europe 1, Virgin Radio, RFM) und NextRadioTV (RMC, BFM Radio, BFM Business) mit ihren Programmen. Auch das staatliche Radio France ist mit den überregionalen Programmen dabei.
Die nationalen Muxe sind zunächst auf einer Linie von Paris bis zur Côte d’Azur zu hören. Bis zur zweiten Hälfte 2023 soll die Hälfte der Autobahnen versorgt sein, es kommen 3500 zusätzliche Kilometer hinzu, die dann auch 35 wichtige Städte und Ballungsräume beinhalten.
Die nationalen Ensembles werden durch regionale Multiplexe in zahlreichen Städten ergänzt. So gibt es nicht nur in den Großräumen Paris, Marseille, Nizza, Lille, Lyon, Toulouse, Bordeaux und Straßburg ein breites Angebot über DAB+, sondern auch in vielen kleineren und mittelgroßen Städten. So startete 2022 beispielsweise ein Bouquet im elsässischen Haguenau.
Gibraltar
In dem britischen Überseegebiet betreibt das öffentlich-rechtliche Radio Gibraltar einen Multiplex mit drei Programmen. Seit Anfang Oktober 2018 ist hier mit „The Rock“ das erste Privatradio über DAB+ zu hören.
Griechenland
In Griechenland sind erste Programmplattformen gestartet. Ein Ensemble mit insgesamt 13 Programmen des Staatsrundfunks ERA ist in den Großräumen Athen, Thessaloniki und Patras im Regelbetrieb zu hören. Darüber hinaus waren bereits diverse Testmultiplexe mit Privatradios auf Sendung, aktuell befindet sich ein Pilot mit neun kommerziellen Programmen in der nördlichen Metropolregion Athen im Testbetrieb.
Großbritannien
In Großbritannien ist DAB/DAB+ weiter der meistgenutzte Verbreitungsweg für Radio. 72 Prozent der Hörer von Privatradios in Großbritannien und 65 Prozent der BBC nutzen laut dem Forschungsinstitut Rajar digitale Empfangswege für Hörfunk. Die digitale Verbreitung stieg im ersten Quartal 2022 auf 67,9 Prozent, das sind plus 3,4 Prozent mehr als im vierten Quartal 2021. DAB/DAB+ ist mit 60 Prozent Marktanteil der wichtigste Ausspielweg für Radio in Großbritannien.Das britische Medienministerium hat weitere Konsultationen für den Regelbetrieb mit „Small Scale DAB+“, also kleineren Ensembles mit geringer Sendeleistung, begonnen. Großbritannien will damit den Start von vielen weiteren kommerziellen und nicht-kommerziellen Lokalradios ermöglichen. Erste Multiplexe sind 2021 und 2022 in Betrieb gegangen.Schon heute sind auf der Insel mehr als 500 Radiostationen über DAB und DAB+ zu hören. In keinem anderen Land gibt es ein so vielfältiges Digitalradio-Angebot. Neben einem nationalen Multiplex der BBC gibt es zwei landesweite Privatradio-Muxe sowie zahlreiche regionale Ensembles. Immer mehr Veranstalter beteiligen sich an DAB+ und auch 2022 hat sich das Angebot durch weitere regionale und überregionale Programme erhöht.
Irland
Nachdem der öffentlich-rechtliche Senders RTÉ sein Engagement auf DAB vorläufig beendet hat, zeigen nun Privatradios reges Interesse. Zuvor sind mehrere Versuche mit „Small Scale DAB“ erfolgreich beendet worden. Die Initiative „FreeDAB“ hält mit sechs Multiplexen ohne Lizenz Digitalradio am Leben.
Italien
Über 85 Prozent der Bevölkerung können bereits DAB+ empfangen. Am besten ausgebaut sind die Netze der Privatradios (EuroDAB Italia und DAB Italia), gefolgt vom Netz der öffentlich-rechtlichen RAI, die in ihrem Multiplex neben Eigenprogrammen seit 2022 auch Privatradios ausstrahlt.Weitere lokale Multiplexe nahmen den Betrieb in diesem Jahr auf, unter anderem in der Hauptstadt Rom. In ganz Italien sind über 200 Programme über DAB+ verfügbar.In Südtirol herrscht Vollversorgung. Hier hat die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt Südtirol (RAS) UKW-Sender aus Kostengründen zugunsten von DAB+ abgeschaltet und plant gleichzeitig den weiteren digital-terrestrischen Netzausbau. Auch die Südtiroler Privatradios sind inzwischen fast flächendeckend über DAB+ zu hören, neben deutschen und weiteren internationalen Sendern.
Kanalinseln (Guernsey/Jersey)
Als Rest des historischen Herzogtums Normandie, dessen Festlandgebiet heute zu Frankreich gehört, sind die Kanalinseln weder ein Teil des Vereinigten Königreichs noch eine Kronkolonie, sondern als Kronbesitzungen direkt der britischen Krone (in ihrer Funktion als Herzöge der Normandie) unterstellt.Auf den Inseln startete DAB+ Ende 2021. Seither sind 22 Radiostationen digital über Antenne zu hören, unter anderem von Nation Radio, Global, Wireless und der BBC. Die Reichweite beträgt 130.000 potenzielle Hörerinnen und Hörer.
Kroatien
Weite Teile des Landes wurden bis Ende 2021 in einem Testbetrieb von einem nationalen Multiplex mit 16 Radioprogrammen versorgt.Im Regelbetrieb sendet seit Anfang 2022 nur noch der kroatische öffentlich-rechtliche Rundfunk HRT mit zwei Programmen. An der Ausschreibung haben sich jedoch auch Privatradios beteiligt. Diese sollen in den kommenden Wochen sukzessive in den nun regionalisierbaren Kacheln aufgeschaltet werden.
Liechtenstein
Im kleinen Fürstentum werden drei Programmplattformen aus der Deutschschweiz verbreitet. Im regionalen Ensemble für die Ostschweiz sendet auch der öffentlich-rechtliche Liechtensteiner Rundfunk Radio L.
Luxemburg
In Luxemburg gab es im Herbst 2020 einen ersten Testbetrieb mit Programmen über DAB+. Die RTL-Techniktochter Broadcast Center Europe (BCE) ermöglichte damit nationalen und lokalen öffentlich-rechtlichen und privaten Veranstaltern, die Sendeanlagen in Dudelange und Hosingen zu erproben. Hiervon machten 10 Programmveranstalter Gebrauch, unter anderem RTL mit dem deutschsprachigen RTL Radio. Wird der Testbetrieb als Erfolg gewertet, soll spätestens 2023 der Regelbetrieb starten.Aktuell erprobt der kleine Lokalsender R.O.M. aus Medernach das Digitalradio in einem eigenen Test-Multiplex.
Malta
Der Inselstaat ist ein Pionier im Aufbau eines DAB+ Sendernetzes. Die technische Reichweite von DAB+ beträgt 100 Prozent. Über die beiden nationalen und eine regionale Plattform werden 45 Radioprogramme gesendet.
Monaco
Im kleinen Fürstentum gibt es vier Multiplexe mit insgesamt 30 privaten Radioprogrammen in französischer, italienischer und englischer Sprache.
Niederlande
In den Niederlanden erreichen sowohl die landesweiten Privatradios als auch die öffentlich-rechtliche NPO inzwischen eine Abdeckung von je 95 Prozent. Es gibt eine öffentlich-rechtliche und zwei private Plattformen (die zweite startete 2022 mit 13 weiteren nationalen Programmen), dazu fünf gemischte regionale Bouquets sowie eine Bedeckung des Veranstalters MTVNL mit inzwischen zehn weiteren Programmen, die in weiten Teilen der Niederlande zu hören sind.Darüber hinaus können lokale Radiosender DAB+ seit Anfang 2020 in einem zunächst auf zwei Jahre befristeten Testbetrieb erproben. 22 Testzulassungen für solche Kleinmuxe („Small Scale“) hat die Telekommunikationsbehörde Agentschap Telecom interessierten Betreibern zugeteilt, die inzwischen alle auf Sendung sind.
Norwegen
Norwegen hat als erstes Land weltweit die nationalen und regionalen UKW-Ketten abgeschaltet. Die Umstellung auf DAB+ kann als Erfolg gewertet werden. Die Reichweiten der Radiosender sind stabil geblieben, die durchschnittliche Hördauer pro Tag und Hörer ist sogar gestiegen, nicht zuletzt dank vieler neuer, attraktiver Angebote: 98 Prozent der Hörer sind dem Radio treu geblieben, kauften sich DAB+ Empfänger oder hören jetzt Radio über IP. 99,7 Prozent der Bevölkerung können in Norwegen Digitalradio empfangen. Landesweit wird eine Programmplattform mit Privatradios angeboten. Dazu kommen sieben regionale Multiplexe des öffentlich-rechtlichen Rundfunks NRK sowie 24 lokale Multiplexe. Seit 2020 übersteigt die Hördauer der DAB+ Programme jene der ehemaligen UKW-Angebote.
Österreich
In der bundesweiten österreichischen Programmplattform sind 16 private Angebote verfügbar. In Wien gibt es zusätzlich eine regionale Plattform mit 15 Programmen und einem Warnkanal. Aktuell werden die Landeshauptstädte und wichtige Verkehrswege versorgt, bei einer geplanten Gesamtabdeckung von rund 85 Prozent der österreichischen Bevölkerung. Zudem sind weitere regionale Multiplexe in Großstädten wie Linz oder Graz in Planung.Eine Ipsos-Studie zeigt auch einen Trend nach oben und weist dabei aus, dass mittlerweile jeder vierte Österreicher ein DAB+-fähiges Radiogerät besitzt.Der öffentlich-rechtliche Österreichische Rundfunk (ORF) beteiligt sich offiziell bisher nicht an DAB+, ist aber mit vier Programmen durch das Rebroadcasting der Rundfunk Anstalt Südtirol (RAS) in Teilen von Tirol, unter anderem in der Hauptstadt Innsbruck, digital-terrestrisch zu hören.
Polen
DAB+ wird in Polen seit 2013 ausgebaut. Bereits jetzt können 56 Prozent der Bevölkerung DAB+ empfangen. 17 regionale Plattformen von Polskie Radio senden sowohl landesweite als auch regionale Programme, darunter auch exklusive DAB+ Angebote. In vielen Gebieten werden Small-Scale-Multiplexe für Privatradios getestet, dabei sind sowohl Großstädte wie Breslau, Danzig und Warschau als auch Kleinstädte wie Andrychów und der Kurort Szczawnica in Kleinpolen.Die bisher regionalen Angebote sollen durch einen nationalen Multiplex ergänzt werden. Drei der insgesamt 12 Plätze in diesem Multiplex wurden für Polskie Radio reserviert, das sich nicht bewerben musste. Drei Plätze wurden für die drei Inhaber einer landesweiten UKW-Konzession reserviert. Auf eine zweite Ausschreibung konnten sich nur neue Anbieter bewerben und diejenigen, die über mindestens acht UKW-Sender mit einer technischen Reichweite von mindestens drei Millionen Menschen verfügen. Auf die freien sechs Plätze der zweiten Ausschreibung sind sechs Bewerbungen eingegangen.
Schweden
Neben einem Multiplex von Sveriges Radio (SR), der vorrangig in den Großstädten zu hören ist, hat die Viaplay Group (vormals NENT) ein nationales DAB+ Paket mit 13 privaten Programmen gestartet. Zu Viaplay gehören bekannte Radiomarken wie Rix FM, Star FM oder Bandit Rock. Nach dem Start des Multiplex in Göteborg und Malmö wird knapp die Hälfte der Bevölkerung mit DAB+ versorgt.Ein weiteres, überregionales Ensemble hat das private Medienunternehmen Bauer 2020 gestartet. Dieser wird mit bekannten Radiomarken wie NRJ oder Mix Megapol in den Metropolen Stockholm, Göteborg, Linköping und Malmö verbreitet.
Schweiz
Nach Norwegen steigt auch die Schweiz aus dem analogen UKW-Hörfunk aus. 2024 sollen die letzten Frequenzen abgeschaltet werden. Um diesen Umstieg zu begleiten, hat das Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) eine Informationskampagne gestartet. Seit Anfang 2020 läuft eine Werbekampagne und der Umstieg wird medial breit vorbereitet.DAB+ ist inzwischen der meistgehörte Verbreitungsweg für den Hörfunk in der Schweiz. Das geht aus dem vom Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) und der Arbeitsgruppe Digitale Migration in Auftrag gegebenen Halbjahresbericht hervor. Die digitale Radionutzung ist in den letzten sechs Jahren um 26 Prozentpunkte gestiegen: von 49% im Herbst 2015 auf 75% im Herbst 2021. Gleichzeitig hat sich die UKW-Nutzung halbiert und ist von 51% auf 25% gesunken. Gar nur noch 12 von 100 Personen gaben an, ihre Radioprogramme ausschließlich über UKW zu empfangen.
Serbien
In Serbien werden inzwischen fast 80 Prozent der Bevölkerung mit einem Multiplex versorgt, der sich aktuell noch im Testbetrieb befindet. Hier sind vier Programme des öffentlich-rechtlichen Rundfunks Radio-Televizija Srbije sowie vier Privatradios zu hören.
Slowakei
In der Slowakei befinden sich zwei Multiplexe von Towercom und AVIS im Testbetrieb. Aktuell werden fast 46 Prozent der Bevölkerung mit öffentlich-rechtlichen und privaten Hörfunkprogrammen über DAB+ versorgt.
Slowenien
In der früheren jugoslawischen Teilrepublik ist ein Multiplex mit 20 Privatradioprogrammen zu hören. Darüber hinaus gibt es drei lokale Multiplexe. 73 Prozent der Haushalte und 89 Prozent der Autobahnen sind versorgt.
Spanien
In den Großräumen Madrid und Barcelona sind je drei Multiplexe in Betrieb mit Programmen von Radio Nacional de España (RNE) sowie Privatradios.Testausstrahlungen für DAB+ gibt es ferner an der Costa del Sol (Marbella) sowie auf den zu Afrika gehörenden Kanarischen Inseln. Eine breite Einführung von DAB+ scheiterte bisher an der Politik.
Tschechien
In Tschechien ist ein umfassender Netzausbau erfolgt: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk Český rozhlas (CR) erreicht nun – nach Inbetriebnahme von zehn weiteren Sendeanlagen – 95 Prozent der Bevölkerung mit seinen Programmen über DAB+. Der Sender strahlt über DAB+ nicht nur seine von UKW bekannten Programme im Simulcast, sondern auch spezielle Digitalwellen wie ein Jazz- oder ein Sportradio aus. Neben Český rozhlas betreiben Teleko, RTI, CRa sowie ColorDAB lokale Multiplexe mit Privatradios in allen größeren Städten des Landes und entlang aller wichtiger Verkehrswege. Ebenso wie bei Český rozhlas (CR) hat sich auch hier in den vergangenen Monaten die Reichweite deutlich erhöht, zudem haben die Akteure den Netzausbau mit umfangreichen Marketingmaßnahmen flankiert.Besonderheit ist, dass im Multiplex von Color DAB in den Großräumen Prag und Benešov auch die deutschen Privatradios Schwarzwaldradio und Schlager Radio ausgestrahlt werden.
Türkei
In vier türkischen Regionen, unter anderem in den Großstädten Ankara und Istanbul, gibt es einen Multiplex des staatlichen Rundfunks TRT mit acht Programmen im Testbetrieb. Aktuell werden 25 Prozent der Bevölkerung erreicht.
Ukraine
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew sind vier staatliche und zehn Privatradios auf DAB+ in einem regionalen Multiplex zu hören.
Vatikan
Für den Großraum Rom betreibt Radio Vatikan einen Multiplex mit vier Programmen in unterschiedlichen Sprachen.
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Über DAB+: Digitalradio DAB+ ist der überall frei empfangbare Radiostandard von heute, der die analoge Frequenzknappheit beendet. DAB+ folgt auf UKW und verbindet den klassischen Radioempfang ohne Internetkosten mit der Vielfalt digitaler Programmangebote. Alle öffentlich-rechtlichen und immer mehr private Radiosender strahlen Programme über DAB+ aus, wobei die Zahl der Angebote, die nur über DAB+ verfügbar ist, ständig wächst. Nach Beschluss von Bund und Ländern wurde das Geräteangebot ab dem 21.12.2020 auf Digitalradio umgestellt. Das gilt für Neufahrzeuge und handelsübliche Radios. Das Gesetz kann Verbraucher vor falschen Kaufentscheidungen schützen und die Marktdurchdringung mit DAB+ Geräten fördern. Alle DAB+ Radios haben UKW inklusive.
Über uns: Das Digitalradio Büro Deutschland mit Sitz in Berlin ist eine Gemeinschaftsinitiative des Vereins Digitalradio Deutschland, also ARD, Deutschlandradio, privaten Radioveranstaltern, Geräteherstellern und Netzbetreibern, die sich zum Ziel gesetzt haben, Digitalradio DAB+ in Deutschland zu etablieren. Das Digitalradio Büro informiert die Öffentlichkeit über die Möglichkeiten und die Einführung von DAB+ in Deutschland. Der Zugang zum Digitalradio Deutschland e.V. steht allen Marktteilnehmern offen, die sich für DAB+ engagieren. Weitere Informationen zu DAB+ unter dabplus.de.
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Carsten Zorger
Digitalradio Büro Deutschland