Dreistufenplan zur Kostenkontrolle
sup.- Der weitaus größte Teil der Nebenkosten in Wohngebäuden fließt in die Wärmeerzeugung. In manchen Fällen verursachen Heizung und Warmwasserbereitung bereits eine Art zweite Miete. Für viele Eigentümer bedeutet dies eine enorme Belastung der Haushaltskasse, die zudem jedes Jahr anders ausfällt und deren weitere Entwicklung kaum zu kalkulieren ist. Umso wichtiger ist es, zumindest dort eine Kostenkontrolle vorzunehmen, wo die Hausbesitzer Einflussmöglichkeiten haben. Empfehlenswert ist ein Dreistufenplan, um bei Energie-Einkauf, Heiztechnik und Nutzerverhalten die Sparpotenziale mit dem individuellen Wärmekomfort optimal zu kombinieren:
1. Damit nicht schon beim Brennstoffbezug überflüssige Kosten entstehen, sollte der Entscheidung für einen Lieferanten stets ein aktueller Preis- und Leistungsvergleich vorangehen. Auch Erdgasverbraucher können heute, ebenso wie Heizölkunden, aus mehreren Anbietern auswählen. Grundsätzlich gilt: Nicht nur die eigentlichen Energiepreise sollten verglichen werden, sondern auch weitere Kriterien wie Beratungsqualität, Erreichbarkeit, Wartungsservice, Preistransparenz etc.. Heizölkunden haben seit einigen Jahren sogar die Möglichkeit, die Händler nach dem RAL-Gütezeichen Energiehandel zu fragen. Dies signalisiert, dass beispielsweise auch die Zuverlässigkeit der abgerechneten Liefermengen kontinuierlich überprüft wird. Ein Service, der Verbraucher vor überhöhten Forderungen einzelner schwarzer Schafe unter den Brennstoffhändlern schützt.
2. Trotz perfekter Marktbeobachtung und Anbieter-Auswahl muss natürlich auch die Gebäudetechnik die heutigen Einspar-Standards beherrschen. Energieeffizienz, mittlerweile oberstes Gebot für jeden Heizkessel, spielte bei der Konzeption vieler alter Geräte noch überhaupt keine Rolle. Aktuelle Brennwertkessel, sowohl für Gas als auch für Öl, reduzieren den Brennstoffbedarf gegenüber herkömmlichen Anlagen um bis zu 40 Prozent. Dabei hilft das „Gehirn“ dieser Hightech-Kessel: Eine intelligente Regelungselektronik hat alle Heizungsparameter im Griff und sorgt exakt für bedarfsgerechte Wärmeerzeugung. Noch zwei Tipps zur Technik: Ein Wartungsvertrag deckt Störungen oder Kostentreiber wie Rußablagerungen auf, ein so genannter hydraulischer Abgleich optimiert die gleichmäßige Wärmeverteilung im Haus.
3. Schließlich haben es alle Hausbewohner in der Hand, überflüssige Wärmekosten mit Hilfe einfacher Verhaltensregeln zu vermeiden. So wird im Winter durch dauerhaft geöffnete oder gekippte Fenster die Außenluft geheizt, während die Zimmerwände auskühlen. Ein kurzes Stoßlüften mit Durchzug verbessert dagegen die Effizienz der Heizung. Eine Temperatur von 20 Grad ist für Wohn- und Arbeitszimmer meistens völlig ausreichend, nachts sollte auf 15 Grad abgesenkt werden. Eine Anhebung der Raumtemperatur um lediglich ein Grad kann bereits zu einem um sechs Prozent höheren Energieverbrauch führen. Und wer die Heizkörper mit Möbeln oder Vorhängen verdeckt, darf sich trotz aktueller Technik ebenfalls nicht über erhöhte Nebenkosten wundern.
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