UNICEF: Leid der Kinder auf Haiti wächst

Obwohl zunehmend Hilfe in Haiti eintrifft, hat sich nach Einschätzung von UNICEF die Lage der Kinder weiter verschlechtert. Unzählige Verletzte und obdachlose Familien sind immer noch ohne medizinische Hilfe, Nahrung, Wasser und Schutz. Die Kinder sind jetzt besonders von Krankheiten wie Typhus und Cholera, Malaria und Dengue-Fieber bedroht.

„Jetzt kommt alles auf eine gute Koordination an. Trotzdem muss man damit rechnen, dass durch das Chaos und die Schäden die Hilfe nur langsam vorankommen kann“, sagte Rudi Tarneden, Sprecher von UNICEF Deutschland.

Den Vereinten Nationen kommt eine Schlüsselrolle bei der Koordination der Hilfe zu. Vom Krisenzentrum in der Nähe des Flughafens von Port-au-Prince organisieren Expertenteams den Einsatz.

UNICEF hat die Koordination der internationalen Hilfe im Bereich Wasser und Hygiene übernommen. Dies ist besonders wichtig, um den Ausbruch von Seuchen zu verhindern. Schon zu normalen Zeiten hat nur ein Drittel der Bevölkerung Zugang zu sauberem Wasser.

UNICEF bringt per Schiff und Flugzeug große Mengen überlebenswichtiger Güter nach Haiti. Erste Transporte aus dem regionalen Warenlager in Panama sind bereits gestern eingetroffen. Weitere werden heute und am Wochenende ankommen.

UNICEF bereitet auch die Einrichtung von Schutzzonen für unbegleitete Kinder vor, in denen sie versorgt und von wo aus die Suche nach Angehörigen organisiert werden soll. Es muss dringend sichergestellt werden, dass unbegleitete Kinder, die sich auf den Straßen und in Parks aufhalten, nicht ausgebeutet werden oder Menschenhändlern in die Hände fallen.

Die Kinder im Erdbebengebiet stehen unter Schock. Viele haben erlebt, wie Eltern, Freunde oder Nachbarn verschüttet wurden. Sie sind weitgehend sich selbst überlassen. In den kommenden Wochen müssen Notschulen und Kinderzentren eingerichtet werden, um den Kindern Orientierung und seelische Unterstützung zu geben.

UNICEF ruft dringend zu Spenden für die Kinder in Haiti auf:

Konto: 300 000
Bank für Sozialwirtschaft
BLZ 370 205 00
Stichwort: Haiti

Bei Rückfragen und Interviewwünschen wenden Sie sich bitte an die UNICEF-Pressestelle, Rudi Tarneden, 0221/93650-235 und -315.

Weitere Informationen auf www.unicef.de