DIE LINKE: Deutschland braucht mehr Investitionen in Bildung

(BSOZD.com-NEWS) Berlin. Angesichts der dramatischen Auswirkungen der Finanzmarktkrise besteht die Gefahr, dass der Bildungsgipfel der Kanzlerin zum PR-Gag verkommt. Dazu erklärt das Mitglied des Parteivorstandes Rosemarie Hein:

DIE LINKE erneuert ihre Forderung nach einem Zukunftsinvestitionsprogramm für bessere Erziehung, Bildung sowie Infrastruktur in Höhe von 50 Milliarden Euro. Bildungspolitische Fragen müssen einen höheren Stellenwert erhalten. Wer Bildungsfragen missachtet, riskiert nicht nur die Zukunft von Menschen, sondern auch eine erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung. Der Bildungsgipfel muss trotz Finanzmarktkrise die notwendigen Weichen in diese Richtung stellen.
Wenn die Kanzlerin es nicht schafft, ihren Ministerpräsidenten die Brisanz der Lage klar zu machen und einen nationalen Bildungspakt auf den Weg zu bringen, hat ihre teure Bildungsreise nichts gebracht und der Bildungsgipfel verkommt zum PR-Gag.

Nur durch gemeinsames Lernen kann die soziale Abhängigkeit des Bildungserfolges von Kindern und Jugendlichen überwunden werden. Schon im Bereich der frühkindlichen Bildung bedarf es nicht nur einen breiten Rechtsanspruch auf Betreuung, sondern einer Qualitätsoffensive.

Wer die Mobilität von Menschen für ihre berufliche Tätigkeit ständig einfordert, darf nicht zulassen, dass die Schulsysteme in den Ländern in derart eklatanter Weise voneinander abweichen, dass ein Schulwechsel nur unter Schwierigkeiten möglich ist. DIE LINKE bleibt bei ihrer Forderung nach längerem gemeinsamem Lernen durch die Einführung von Gemeinschaftsschulen auf der Grundlage gemeinsamer Bildungsstandards und wird ihre Vorschläge in dieser Woche veröffentlichen.

Beim Zugang zu Hochschulen müssen bestehende Hemmnisse wie Studiengebühren abgeschafft und ein elternunabhängiges und nicht rückzahlbares BaföG eingeführt werden. Es ist ein Skandal, dass Studierende die ersten sind, die die Folgen der Bankenkrise zu spüren bekommen, indem die KfW-Förderbank die Zinsen erneut angehoben hat.

Der Bildungsgipfel darf nicht zu Ende gehen ohne eine Offensive für die Ausbildung von mehr Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern, sonst droht der Bundesregierung ein nie dagewesener Mangel an ausgebildeten Lehrkräften. Der Zug dafür ist bereits fast abgefahren. Wer jetzt nicht aufspringt, kann das Problem in einigen Jahren nicht mehr lösen. Bis spätestens 2013 müssen mindestens 80 000 zusätzliche Fachkräfte für die frühkindliche Bildung zur Verfügung stehen, wenn das jüngst beschlossene Gesetz nicht zum Flop werden soll.

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F.d.R. Alrun Nüßlein