Erfolgreiche Unternehmerinnen als Vorbilder

09.03.2010 Berlin/Marburg. Am 4. März fand in Berlin die Auftaktveranstaltung des deutschlandweiten Botschafterinnen-Netzwerks statt. Die Europäische Kommission hatte das Netzwerk vergangenes Jahr ins Leben gerufen, um Unternehmensgründungen durch Frauen zu fördern. Wie der Schritt in die Selbstständigkeit gelingen und mit Familie und Privatleben verknüpft werden kann, schilderte die Marburger Erfolgsunternehmerin Dr. Karin Uphoff, Geschäftsführerin der Ideenfabrik uphoff pr & marketing, in ihrem Impulsvortrag.

Zusammen mit rund 100 Gästen aus Politik und Wirtschaft feierten die 34 Botschafterinnen am 4. März in Berlin den offiziellen Auftakt ihrer Netzwerk-Aktivitäten in der Vertretung der Europäischen Kommission. Vertreter der Europäischen Kommission, des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, Unternehmerinnen, Finanzgeber und andere Partner beschäftigten sich dabei mit der Frage, wie in Deutschland ein gründerinnenfreundliches Klima geschaffen werden kann und welche Aktivitäten erforderlich sind, um den Anteil und die Qualität der Existenzgründungen und Unternehmensübernahmen durch Frauen zu steigern.

Eine wichtige Aufgabe übernehmen die EU-Unternehmensbotschafterinnen: Diese „schwirren aus“, um bundesweit andere Frauen zum Schritt in die Selbstständigkeit zu ermutigen – etwa bei Informationstagen über Vorträge und eine kontinuierliche Präsenz in den Medien. Die Auftaktveranstaltung des deutschlandweiten Botschafterinnen-Netzwerks war der Anfang einer Reihe geplanter Aktivitäten.

Als erfolgreiche und mehrfach ausgezeichnete Unternehmerin berichtete Dr. Karin Uphoff über die Höhen und Tiefen des Unternehmerinnen-Daseins. Ihre Erfolgsgeschichte soll Frauen Mut machen, „alles zu wollen“. „Beruf, Familie und Erfolg dürfen sich nicht ausschließen. Dafür müssen wir Frauen kämpfen und selbstbewusst und fordernd an die Öffentlichkeit treten. Letztendlich profitiert die gesamte Gesellschaft davon, wenn Männer und Frauen gemeinsam die deutsche Wirtschaft gestalten“, sagte Dr. Karin Uphoff. „Das Netzwerk ist eine hervorragende Plattform, um die Belange von Gründerinnen und Unternehmerinnen in die Öffentlichkeit zu tragen, Kontakte zu knüpfen und gemeinsame Interessen gegenüber Entscheidungsträgern in Politik und Wirtschaft durchzusetzen.“ Als Chefin von 11 Angestellten, 6-fache Mutter und begeisterte Sportlerin lebt Uphoff Vielfältigkeit vor.
Dass es Mut erfordert, nicht nur eine gute Idee zu haben, sondern diese auch trotz anfänglicher Widerstände zu vermarkten, zeigte der Beitrag der Schwedischen EU-Unternehmensbotschafterin Susanne Rostmark. Sie berichtete über ihr Unternehmen FriGeo, das ein Verfahren entwickelt hat, mit einer speziellen Gefriertechnik Gegenstände vom Meeresgrund stabil und sicher zu bergen.

Gegen welche Vorurteile müssen Unternehmerinnen in der Deutschen Wirtschaft kämpfen? Wie werden Gründerinnen finanziell gefördert? Und was kann eine Gesellschaft tun, damit Frauen die Chance haben, sich ihren Fähigkeiten und Neigungen entsprechend zu entwickeln und Erfolg zu haben? Um diese und andere Herausforderungen ging es dann in der Podiumsdiskussion mit Prof. Dr. Christine Lang, Geschäftsführerin, OrganoBalance GmBH, Petra Ledendecker, Präsidentin des Verbands deutscher Unternehmerinnen (VdU) e. V., Dr. Margarita V. Tchouvakhina, Abteilungsdirektorin Volkswirtschaftliche Abteilung der KfW Bankengruppe sowie Brigitte Kreisinger, Ehrenpräsidentin Landesverband der Arbeitskreise Unternehmerfrauen im Handwerk.

Nach der Veranstaltung nutzen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich über die angesprochenen Themen ausführlich auszutauschen und Kontakte zu knüpfen – und setzen damit gleich um, was Dr. Karin Uphoff in ihrem Vortrag empfohlen hatte: „Netzwerken Sie, wo immer Sie sind – das ist ein ganz entscheidender Erfolgsfaktor!“