DJV protestiert gegen neue Struktur beim Jahreszeitenverlag

Berlin (pressrelations) –

DJV protestiert gegen neue Struktur beim Jahreszeitenverlag

Berlin, 23.03.2010 – Der Deutsche Journalisten-Verband hat die am heutigen Dienstag vorgestellte neue Struktur des Jahreszeitenverlags (Jalag) als „Aderlass für journalistische Arbeitsplätze“ kritisiert und die Geschäftsleitung aufgefordert, die Pläne keinesfalls in die Tat umzusetzen. Die Strukturreform beim Jahreszeitenverlag und seinen Titeln sieht die Abschaffung der Redaktionen in ihrer bisherigen Form und den Abbau von 70 Arbeitsplätzen vor. Als fest angestellte Journalistinnen und Journalisten sollen künftig nur Chefredakteure, Ressortleiter, Textchefs und Artdirektoren in so genannten Blattmacherteams arbeiten. Die journalistischen Beiträge sollen von Freien angekauft werden. Ungeklärt ist bislang, wie die Mehrfachverwertung von Texten und Fotos geregelt werden soll. In der Vergangenheit waren die Arbeitsbedingungen von freien Journalisten bei den Jalag-Titeln völlig unangemessen und immer wieder Gegenstand von Kritik.

„Die Strukturreform ist der Dolchstoß für die Redakteurinnen und Redakteure“, kritisierte die stellvertretende DJV-Bundesvorsitzende Ulrike Kaiser, „und zielt auf die Abschaffung des Redakteursberufs.“ Es sei absurd, dass der Verlag nur noch solche Kollegen beschäftigen wolle, die sich um die redaktionelle Endproduktion der Blätter kümmerten. Themenfindung, Recherche und journalistisches Schreiben seien Tätigkeiten, die nicht komplett ausgelagert werden dürften. Kaiser rief die Jalag-Verantwortlichen auf, die aktuelle wirtschaftliche Krise nicht als Alibi für einen Radikalumbau zu missbrauchen.

Der DJV-Landesverband Hamburg steht den betroffenen Mitgliedern beim Jahreszeitenverlag mit Rat und juristischer Hilfe zur Seite.

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Hendrik Zörner

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