Den Anfängen wehren – Den 8. Mai als Tag der Befreiung von der NS-Diktatur würdigen
„Der 8. Mai 1945war und ist für uns Deutsche der Tag der Befreiung. Er steht für unsals Symbol für die Befreiung von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Und er symbolisiert einen tiefen Einschnitt nicht nur in der deutschen, sondern auch der europäischen Geschichte: Er markiert den Beginn der langen Entwicklung hin zu einem friedlichen, vereinten und demokratischen Europa“, so die stellvertretende Fraktionsvorsitzende von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Kordula Schulz-Asche.
„Der 8. Mai ist für unser aller demokratisches Selbstverständnis unerlässlich und nicht wegzudenken. Das war nicht immer so, und wir müssen allen Tendenzen, den 8. Mai klein zu reden, entgegentreten. Nicht Kapitulation und Niederlage, sondern Befreiung von Krieg und NS-Diktatur ist der Grundtenor der Erinnerungskultur, der durch die wegweisende Rede des damaligen Bundespräsidenten, Richard von Weizsäcker, 1985 gelegt wurde.“
„Der Hessische Landtag hat sich in der Vergangenheit mehrfach mit der NS-Diktatur befasst. Besonders hervorzuheben ist das Symposium ‚Verfolgung und Vernichtung durch das NS-Regime in Hessen‘ 1995, das bis heute ein Zeitdokument für die umfassende Beschäftigung mit Ursachen, Ausmaß und Folgen der NS-Diktatur in unserem Bundesland ist. Im Jahr 1991 hat das Land Hessen den NS-Härtefonds eingerichtet, der bis heute Bestand hat. Der NS-Härtefonds ermöglicht über die Entschädigungsleistungen des Bundes hinaus Leistungen an politische Häftlinge; Wehrdienstverweigerer, Deserteure und andere durch Militärgerichte Verurteilte; Personen, die wegen ihrer Lebensweise im Sinne der NS-Ideologie als ‚gemeinschaftsschädigend‘ eingestuft wurden, z.B. ‚Querulanten‘, ‚Arbeitsscheue‘, ‚Wohnungslose‘; Homosexuelle; Personen, die als sog. ‚Minderwertige‘ Zwangsmaßnahmen ausgesetzt waren; Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter. Hessen hat mit diesem Fonds ein Vorbild geschaffen.“
„Der 8. Mai 1945 steht in direktem Zusammenhang mit dem 30. Januar 1933, mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler. Er eignet sich daher insbesondere, wie Richard von Weizsäcker sagte, auch als Tag des Nachdenkens über den Gang unserer Geschichte. Wir sollten den 8. Mai immer wieder zum Anlass nehmen, die Bearbeitung der Ursachen der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft vorzunehmen. Dazu gehört u.a. sich mit den ideologiegeschichtlichen und rassistischen Wurzeln des Nationalsozialismus, der krisenhaften Zuspitzung in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in der Weimarer Republik auseinanderzusetzen und den Widerstand gegen den Nationalsozialismus besonders zu würdigen. Es ist Geschichtsklitterung, die Ursachen des NS-Regimes eindimensional zu erklären, wie die Linke es tut.“
„Heute müssen wir mit aller Kraft verhindern, dass rechtsextreme Kreise immer wieder versuchen, den 8. Mai, die Geschichte verfälschend, zu besetzen und den Aspekt der Niederlage an die Stelle der Befreiung zu setzen. Wir Deutsche dürfen und wollen nicht vergessen, deshalb ist es unsere Verantwortung, den 8. Mai auch den jungen Menschen ins Bewusstsein zu rücken. Dazu gehört Aufklärung dun Information in den Schulen, in den Jugendverbänden, in den Medien. Die Curricula sind dem aktuellen Forschungstand anzupassen. In allen hessischen Bildungseinrichtungen ist der Befassung mit dem Nationalsozialismus ausreichend Zeit und Raum zu geben. Alle sind aufgefordert, Kinder und Jugendliche, z.B. durch Bildungsreisen, Ausstellungen, Wettbewerbe, so mit dem Thema zu befassen, dass sie interessiert und gut informiert Gefährdungen unserer demokratisch-humanitären Gesellschaft erkennen und sich aktiv für deren Erhalt und Förderung einsetzen.“
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