Vielfalt mit hohem Informationsanteil
Bilanz der Selbstverpflichtungserklärung im ZDF-Fernsehrat Das ZDF hat seine Programme in den zurückliegenden beiden Jahren unverändert auf Vielfalt ausgerichtet. Zu dieser Bewertung kam ZDF-Intendant Markus Schächter in einer Bilanz der Selbstverpflichtungserklärung des Senders in der jüngsten Fernsehratssitzung. Nach wie vor weise das ZDF-Hauptprogramm einen 50-prozentigen Informationsanteil und der Kulturkanal 3sat, für den das ZDF federführend ist, einen 70-prozentigen Kulturanteil auf. Zugleich sei das ZDF-Hauptprogramm eines der meistgenutzten Fernsehangebote im deutschen Markt geblieben. „Ein facettenreiches Programm kommt bei den Menschen an“, sagte Schächter. Das ZDF setze deshalb auch in Zukunft auf ein vielfältiges, profiliertes und gemeinwohlorientiertes Qualitätsprogramm.
In den vergangenen beiden Jahren, für die nun Programmbilanz gezogen wurde, habe das ZDF in seinen Sendungen Trends der Informationsvermittlung im Fernsehen gesetzt, erläuterte Schächter. Dazu gehöre die größte Bandbreite an Dokumentations-, Gesprächs- und Live-Sendungen vor Wahlen, neuartige Politiker-Casting-Sendungen und interaktive Diskussions-Formate für TV und Internet. Solche Formate sollten insbesondere die Seh- und Kommunikationsgewohnheiten jüngerer Zuschauer aufgreifen. Diese Gruppe für politische Information im Fernsehen zu interessieren, werde eine vorrangige Aufgabe auch für die nächsten Jahre bleiben, sagte der ZDF-Intendant.
Modernisierungsschübe habe es aber auch bei Unterhaltungsformaten (etwa mit der Nachrichtensatire „heute-Show“), neuen Kinderserien und -filmen (wie „H2O“ und „Hände weg von Mississippi“) oder so genannten „Factual Entertainment“-Programmen („Der Straßenchor“) gegeben. In seiner Formatarbeit und -entwicklung habe das ZDF die Formensprache des Fernsehens weiterentwickelt, so beispielsweise mit den Erklärgrafiken im neuen Nachrichtenstudio.
Die Verschmelzung mit dem Netz mache das Fernsehen „rückkanalfähig“ und damit zu einem Dialog-Medium, erklärte Schächter. Deshalb habe das ZDF verstärkt entsprechende Möglichkeiten sozialer Kommunikation in seine Programmarbeit einbezogen. Neben Chats und Foren umfasse dies auch Möglichkeiten für den Zuschauer, Angebotsinhalte des ZDF mit zu gestalten und durch eigene Beiträge zu bereichern.
Obwohl die Digitalisierung der Medienlandschaft eine Angebotsvermehrung und eine fortlaufende Segmentierung der Mediennutzung sowie Fragmentierung des deutschen Fernsehmarktes mit sich bringe, hätten sich die öffentlich-rechtlichen Anbieter in Deutschland im wachsenden Wettbewerbsdruck gut behauptet. Das belege ihr gemeinsamer Marktanteil (44,2 Prozent im Jahr 2008, 43,5 Prozent im vergangenen Jahr). Im europäischen Vergleich stehe das deutsche öffentlich-rechtliche Fernsehen an der Spitze der Publikumsgunst.
Mainz, 25. Juni 2010
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