Sabine Leidig (Die Linke.): Doppeltes Spiel der Stuttgart 21-Befürworter

„Die Verfechter von Stuttgart 21 haben offensichtlich kein Interesse an einem ernsthaften demokratischen Dialog über die Zukunft des Milliarden teuren Verkehrsprojekts“, stellt Sabine Leidig fest. „Während sich ihre Vertreter heute zum ersten Mal mit Kritikern des Projekts an einen Tisch setzen, schließt Bahnchef Rüdiger Grube einen Baustopp weiter kategorisch aus. Diese Kraftmeierei muss ein Ende haben. Es geht hier nicht um Stärke, sondern um Fakten und Sachargumente.“ Die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE weiter:

„Es liegen neue Fakten auf dem Tisch, die eine Neubewertung von Stuttgart 21 unausweichlich machen. Das Gutachten von Vieregg & Rößler geht von etwa zwei Milliarden Euro zusätzlicher Kosten für den Neubau der Schienenstrecke zwischen Wendlingen und Ulm aus. Wenn diese Prognose auch nur ansatzweise zutrifft, muss der Bau der Strecke – und damit auch der davon abhängige Umbau des Stuttgarter Bahnhofs – umgehend gestoppt werden.

Denn selbst wenn die Kosten der Neubaustrecke nur um ein Prozent über den zuletzt angegeben knapp drei Milliarden Euro liegen, ist der Bau der Strecke volkswirtschaftlicher Unsinn. Laut Presseberichten liegt das Verhältnis von Nutzen zu Kosten bei der Neubaustrecke Wendlingen-Ulm genau bei 1. Jeder investierte Euro ergibt also einen volkswirtschaftlichen Nutzen von genau einem Euro. Steigen die Kosten, sinkt der Nutzen automatisch unter die Schwelle, ab der ein Projekt überhaupt vertretbar ist.“

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