Wildparadies Tripsdrill, Cleebronn: Wenn die Sonne im Herbst langsam an Kraft verliert, morgendlicher Nebel auf den Wiesen liegt und der Altweibersommer einzieht, dann können Besucher im Wildparadies Tripsdrill wieder ein eindrucksvolles Naturschauspiel verfolgen: die Brunft der Rothirsche. In dieser Zeit lassen Dam- und Rotwild oft ihren charakteristischen Brunftschrei hören, um sich gegen die Konkurrenz behaupten zu können.
Hormone fahren Achterbahn …
Was Naturfreunden hierzulande weitestgehend verborgen bleibt, kann man im Wildparadies Tripsdrill derzeit gut beobachten. Im Rotwildtal lebt ein friedliches Rotwildrudel. Doch wenn die Tage kürzer werden, steigt der Testosteronspiegel der Rothirsche und macht aus einstigen Kameraden erbitterte Rivalen. Mit ihren voll ausgewachsenen Geweihen markieren sie zunächst den Brunftplatz. Beim Wetteifern um die Hirschdamen gilt es, die Konkurrenz mit möglichst beeindruckenden Brunftschreien auf Distanz zu halten. Weit durch die Wälder dringen dann die tief dröhnenden Rufe der röhrenden Hirsche.
Der Schwächere gibt nach …
Lässt ein Herausforderer sich dadurch nicht beeindrucken, schreiten die Kontrahenten mit ihren Breitseiten nebeneinander her. „Beim sogenannten Imponiermarsch versuchen beide die Kräfte des Gegners einzuschätzen. Ergreift dann immer noch kein Tier die Flucht, kommt es zu spektakulären Kämpfen“, weiß Roland Werner, Wildhüter in Tripsdrill. Bei diesem Höhepunkt des Rituals prallen die Hirsche mit den Geweihen lautstark aufeinander und schieben sich gegenseitig über den Kampfplatz solange, bis der Schwächere seine Unterlegenheit erkennt und davoneilt. Wenn die Konkurrenz vom Platz gejagt ist, kümmert sich der sogenannte „Platzhirsch“ wieder um seinen Harem und treibt ihn mit kurzen Sprengrufen für die Paarung zusammen.
Übrigens: Oft führen diese Kämpfe bis zur völligen Erschöpfung und können einen Hirsch während der gesamten Brunftzeit bis zu 20 Kilogramm kosten. Umso wichtiger ist die vorangegangene „Feistzeit“, in der sich die Tiere reichlich Fett (Feist) anfuttern, um gestärkt in den Herbst zu starten.
Tierische Vielfalt im Wildparadies …
Im Wildparadies Tripsdrill leben auf 47 Hektar Wald- und Wiesenfläche über 130 tierische Bewohner – davon gehören zirka 40 Tiere zum Dam- und Rotwild. Die Rothirsche haben bereits mit der vierwöchigen Brunftzeit begonnen. Diese dauert noch bis Mitte Oktober. Dann beginnt das Damwild mit seinen Paarungsritualen. Besonders lautstarke Brunftschreie können Besucher hören, wenn die Tage warm und die Nächte kalt sind.
Neben den Wildtieren lassen sich in Tripsdrill auch die Verhaltensweisen vieler anderer Tierarten beobachten – beispielsweise bei der Fütterungsrunde von Wolf, Luchs, Bär & Co. oder bei einer Flugvorführung mit imposanten Greifvögeln. Uhr die ihre Flugkunst. In Freigehegen können die Besucher verschiedene Wildtierarten selbst füttern, den Wald-Erlebnispfad oder den Barfuß-Pfad ausprobieren und die Natur mit allen Sinnen begreifen. Das Wildparadies Tripsdrill hat noch bis 7. November täglich ab 9.00 Uhr geöffnet, danach an Wochenenden, Ferien- und Feiertagen.
Erlebnispark Tripsdrill GmbH & Co. KG
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