Bundesbuerger wollen 100 Prozent Oekostrom – Greenpeace-Umfrage: Grosse Mehrheit unterstuetzt Erneuerbare Energien

Hamburg, 15. 10. 2010 – 86 Prozent der Bundesbuerger halten es fuer wichtig
bis sehr wichtig, dass Deutschland seine Stromversorgung vollstaendig auf
Erneuerbare Energien umstellt. Die Haelfte der Haushalte ist bereit, dafuer
deutlich mehr Geld auszugeben als bisher. Das ergab eine repraesentative
Umfrage des Meinungsforschungsinstituts tns-emnid fuer die unabhaengige
Umweltorganisation Greenpeace. Nur 35 Prozent glauben, dass fuer eine
vollstaendige Stromversorgung mit Erneuerbaren Energien eine Verlaengerung
der Laufzeiten der Atomkraftwerke notwendig ist.

„Die Menschen in Deutschland wollen einen schnellen und konsequenten Ausbau
der Erneuerbaren Energien“, so Andree Boehling, Energieexperte von
Greenpeace. „Das Maerchen von der Atomkraft als notwendiger
Brueckentechnologie ins Zeitalter der Erneuerbaren wird den Atomkonzernen
und der Bundesregierung von der Mehrheit der Menschen nicht geglaubt. Will
die Bundeskanzlerin nicht am Volk vorbeiregieren, muss sie das Ziel einer
vollstaendigen Stromversorgung mit Erneuerbaren bis 2050 setzen.“

Die deutliche Unterstuetzung fuer die Erneuerbaren Energien ist unabhaengig
von Laender- und Parteigrenzen und zieht sich durch alle Altersschichten.
Je nach Parteipraeferenz gibt es aber deutliche Unterschiede bei der
Einschaetzung, ob eine Laufzeitverlaengerung der Atomkraftwerke notwendig
ist, um im Jahr 2050 auf eine vollstaendige Versorgung mit Erneuerbaren
Energien zu kommen. 76 Prozent der FDP-Anhaenger halten das fuer notwendig,
deutlich geringer ist die Zustimmung bei den Unionswaehlern mit 54 Prozent
und nur 28 Prozent der SPD-Waehler stimmen damit ueberein.

Hohe Bereitschaft Mehrkosten fuer Erneuerbare zu tragen

Ein durchschnittlicher Mehrpersonenhaushalt foerdert ueber seine
Stromrechnung den Ausbau Erneuerbarer Energien aktuell mit rund sechs Euro
im Monat. 50 Prozent der Deutschen waeren bereit, fuer einige Jahre sogar
monatliche Mehrkosten von 10 Euro pro Haushalt fuer den Ausbau der
Erneuerbaren Energien zu tragen. „Die Bereitschaft fuer Erneuerbare
Energien auch Mehrkosten zu tragen ist hoch. Das hat uns positiv
ueberrascht“, sagt Boehling. „Dabei wissen viele Menschen gar nicht, dass
sie fuer die Nutzung von Kohle- und Atomstrom deutlich mehr zahlen
muessen!“.“

Eine am Dienstag veroeffentlichte Greenpeace-Studie zeigt, dass bei fairer
Berechnung der Strompreise viele Anlagen der Erneuerbaren Energien bereits
heute ohne Foerderung konkurrenzfaehig waeren. Denn anders als bei den
Erneuerbaren Energien, bei denen die Foerderkosten transparent auf den
Strompreis umgeschlagen werden, werden Atomkraft und Kohle ueber
Steuergelder und Verguenstigungen subventioniert. Die Nutzung der
Atomenergie hat die Bundesbuerger so von 1950 bis 2010 mindestens 204
Milliarden Euro an staatlichen Foerdermitteln gekostet. Weitere 100
Milliarden Euro kommen kuenftig auch ohne die von der Bundesregierung
geplante Laufzeitverlaengerung fuer Atomkraftwerke noch hinzu.

Datenbasis der Umfrage: Am 11. und 12. Oktober 2010 befragte tns-emnid im
Auftrag von Greenpeace 1001 repraesentativ ausgewaehlte Personen im
gesamten Bundesgebiet. Detailergebnisse der Umfrage unter
http://gpurl.de/umfrage_EE_1010

www.greenpeace.de