Unbegrenztes Wachstum oder Konsolidierung der Photovoltaik-Branche?
Das 11. Forum Solarpraxis präsentiert aktuelle Entwicklungen rund um die Solarenergie
Berlin, 15.11.2010 ? Das 11. Forum Solarpraxis ist am Freitag in Berlin zu Ende gegangen. Zwei Tage lang diskutierten Experten aus Industrie, Politik und Finanzwelt sowie Vertreter der Fachverbände intensiv über die aktuelle Situation und Zukunft der Solarbranche. Ein Schwerpunkt war die Entwicklung des deutschen Photovoltaik-Marktes im kommenden Jahr.
Im Analysten-Panel erörterten Marktanalysten und Bankenvertreter die Aussichten der deutschen Photovoltaik-Industrie im Umfeld des internationalen Wettbewerbs. In einer Einschätzung waren sich die Podiumsgäste einig: Der deutsche Markt bietet im Vergleich zu anderen Ländern sehr stabile Rahmenbedingungen, die auch weiterhin Investitionen in Deutschland stark begünstigen. Projektierungszeiten und Genehmigungsverfahren sind sehr genau kalkulierbar, rückwirkende Fördereinschnitte befürchtet niemand. Renditen von 8 bis 10 Prozent seien für Investoren nach wie vor attraktiv.
Bei den Zubauzahlen für Deutschland gehen die Prognosen jedoch auseinander. Am optimistischsten schätzt Stefan de Haan von iSuppli das Wachstum ein: er geht von 9 Gigawatt in 2011 aus. Dirk Morbitzer von Renewable Analytics liegt mit einer Zahl von 4,5 Gigawatt deutlich darunter. Alle anderen Experten sehen das Potenzial für den deutschen Markt bei ungefähr 6 Gigawatt. In jedem Fall dürften diese Prognosen die deutsche Photovoltaik-Industrie freuen. Allerdings herrschte ebenso Einigkeit darüber, dass ein eher schwaches erstes Halbjahr in 2011 zu erwarten ist.
Wie sich die Marktentwicklung auf die Solarbranche in Deutschland auswirken kann, beleuchtete Christof Stein von der KfW Bankengruppe in seinem Vortrag „“Unternehmen in der Krise ? Krise vermeiden, Krise bewältigen“. Er ermahnte die Unternehmen, mögliche Schwachstellen rechtzeitig zu erkennen und entsprechend zu handeln. Es sei eine Konsolidierung der Solarbranche zu erwarten ähnlich wie zuvor in der Telekommunikationsbranche, so Stein.
In der Diskussion „Der deutsche Photovoltaik-Markt ? Droht nach dem Höhenflug der totale Absturz? Quo vadis EEG“ forderte Grünen-Politiker Hans-Josef Fell die Vertreter der Photovoltaik-Unternehmen auf, noch engagierter für die Energiewende zu kämpfen und die positiven Aspekte der Solarstromerzeugung in der Öffentlichkeit besser darzustellen. Zudem müsse im kommenden Jahr im Zuge der Diskussion über die EEG-Novelle 2012 eine drastische Vergütungsabsenkung genauso verhindert werden wie die Einführung einer Deckelung des Marktes. Die vom Bundesverband Solarwirtschaft vorgelegte „Roadmap Photovoltaik“ nannte Fell einen ersten Schritt in die Richtung eines Dialoges mit der Politik.
Zahlreiche Teilnehmer äußerten sich positiv über das Forum und seinen Stellenwert in der Branche:
‚Die Planung der Konferenz ist perfekt? sagte George Yang, Deputy Director Sales Marketing von Changzhou Eging Photovoltaic aus China. „Die Sprecher sind professionell, das Programm hochinteressant und es gab viele gute Kontaktmöglichkeiten mit den anderen Teilnehmern für uns.‘
‚Das Forum Solarpraxis war für uns wie immer sehr wichtig, um Fragen zum Markt beantwortet zu bekommen. Diese Informationsvermittlung fand auch in diesem Jahr auf hohem Niveau statt‘, resümierte Ulrich Trattmann, Geschäftsführer der Mastervolt GmbH.
Gonzalo de la Viña, Geschäftsführer REC Solar Germany GmbH, äußerte: „Das Forum Solarpraxis in Berlin ist eine wichtige Diskussions- und Präsentationsplattform für unsere Industrie und als Ergänzung zur Intersolar im Frühsommer ein fester Termin in unserer Jahresplanung. Hier können wir uns mit Branchenpartnern und Politikern austauschen und neue Ansätze für die Solarindustrie finden. In zahlreichen interessanten Gesprächen hat sich erneut gezeigt, dass REC als zuverlässiger und kompetenter Hersteller wahrgenommen wird.“
Karl-Heinz Remmers, Vorstand und Gründer der Solarpraxis AG, sprach zum Abschluss des Forums von der rasanten Entwicklung der Photovoltaik-Branche, in der Prognosen für ein Jahr bereits als „langfristig“ bezeichnet werden. Allerdings sei bei Diskussionen über Solarenergie auch die solare Wärme nicht zu vergessen, die trotz ihrer langsameren Entwicklungszyklen ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Energieversorgung spiele. Er betonte, das Forum Solarpraxis habe nach wie vor zum Ziel, alle Formen der solaren Energiegewinnung zu beleuchten. „Wir sind gespannt, wie sich die gesamte Branche innerhalb des nächsten Jahres bis zum 12. Forum Solarpraxis weiter entwickeln wird“, so Remmers.
Das 11. Forum Solarpraxis war mit mehr als 700 Teilnehmern ausverkauft.
Am 17. und 18. November 2011 wird das 12. Forum Solarpraxis in Berlin stattfinden.
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