(pressebox) Rostock, 22.12.2010 – Die IHK zu Rostock und die IHK zu Schwerin wenden sich entschieden gegen die Verkehrspolitik der Fraktion BÜNDNIS 90 / Die Grünen, die am 20. Januar 2011 im Bundestag mit einem Antrag den Lückenschluss der A 14 zwischen Schwerin und Magdeburg verhindern wollen. Solange die Wirtschaftsentwicklung in den ostdeutschen Bundesländern auf lediglich 73 Prozent des westdeutschen BIP stagniert und die Gütertransporte über die überlastete Nord- Süd-Achse A 7 höhere Kosten und Umweltbelastungen hervorruft als eine Direktverbindung von der Ostsee nach Mitteldeutschland, gibt es nach Auffassung der IHK keine Alternative zur schnellstmöglichen Fertigstellung der A 14.
„Der von der grünen Fraktion angekündigte Antrag konterkariert die seit 20 Jahren geführte Verkehrspolitik für den wirtschaftlichen Aufschwung in den neuen Bundesländern. Mit Blick auf die von der ostdeutschen Wirtschaft und insbesondere auch in Mecklenburg-Vorpommern realisierten Investitionen und noch nötigen Unternehmensansiedlungen, ist diese wirtschaftsschädigende Attacke nicht nachvollziehbar. Pure Ideologie darf nicht der Maßstab der Bewertung der Sinnhaftigkeit der A 14 werden“, so Ulrich Unger, Hauptgeschäftsführer der IHK zu Schwerin.
Die verkehrswirtschaftliche Notwendigkeit der A 14 ist durch mehrere Verkehrsgutachten bereits im Planungsverfahren hinreichend nach-gewiesen worden und eben erst durch die Neubewertung des Bundesverkehrswegeplanes bestätigt worden. Es ist ein Irrglaube, dass die Güter-transportkapazitäten der Eisenbahn dem wachsenden Transportbedarf der arbeitsteiligen Wirtschaft gerecht werden könnten.
Denn nur 10 Prozent mehr Gütertransport mit der Eisenbahn erfordern eine Kapazitätssteigerung von mehr als 40 Prozent. Die A 14 hat neben ihrer Entlastungsfunktion für das bestehende Autobahn- und Fernstraßennetz eine wichtige verkehrswirtschaftliche Funktion für die Hinterlandanbindung der deutschen Ostseehäfen zu erfüllen. Und gerade erst hat sich die EU-Kommission dafür ausgesprochen, das Kernnetz im so genannten Nord-Süd-Korridor im Rahmen der Transeuropäischen Verkehrsnetze auszubauen und die Meeresautobahn zwischen Skandinavien und Rostock in ihrer Bedeutung für die zukünftigen Güterverkehrsströme im Ostseeraum bestätigt. Die A 14 erfüllt auch in diesem Entwicklungskorridor ihre verkehrswirtschaftliche Funktion und ist darüber hinaus ein Teil des europäischen Gesamtautobahnnetzes.
Angesicht der schwierigen Wirtschaftsentwicklung in Mecklenburg-Vorpommern und in allen anderen neuen Bundesländern darf die Chance, die sich mit der Realisierung der A 14 verbindet, nicht auf dem Altar einer Verhinderungspolitik geopfert werden. „Wir stehen für eine sich selbst tragende Wirtschaftsentwicklung im Interesse unserer Unternehmen und werden alles dafür tun, dass die A 14 als eines der wichtigsten Infrastrukturvorhaben kein Stückwerk bleibt“, so Unger abschließend.