Wikipedia ist das meistgenutzte Lexikon

(pressebox) Berlin, 13.01.2011 – Die Online-Enzyklopädie Wikipedia ist fast jedem deutschen Internetnutzer ein Begriff. Bei einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Hightech-Verbandes BITKOM gaben 93 Prozent an, das Internet-Lexikon zu kennen. Jeder Zweite (53 Prozent) nutzt die Seite hin und wieder. Für jeden vierten Internetnutzer (24 Prozent) ist das Portal, bei dem jeder mitschreiben darf, sogar erster Anlaufpunkt für Recherchen im Netz – bei Männern (28 Prozent) stärker als bei Frauen (19 Prozent). „Wikipedia ist damit die meistgenutzte Enzyklopädie aller Zeiten“ sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Am 15. Januar wird Wikipedia zehn Jahre alt.

Eine Million Deutsche schreiben selbst ab und zu an Wikipedia-Artikeln mit. „Wikipedia ist ein Vorreiter des Web 2.0 und Paradebeispiel dafür, wie Internet und neue Medien die Wissensgesellschaft demokratisieren“, so Scheer.

Wikipedia ist vor allem bei jungen Internetnutzern in Deutschland nicht mehr wegzudenken. Bei jedem Dritten in der Altersgruppe der 14- bis 29-Jährigen ist die Seite erster Anlaufpunkt bei Internetrecherchen. Bei den über 50-Jährigen sind es mit 17 Prozent nur halb so viele. Die kostenlose Teilhabe ist dabei offenbar ein wichtiger Erfolgsfaktor. Denn nur 20 Prozent der Wikipedia-Nutzer wären bereit, für den Zugang zur Seite zu bezahlen. Zu den größten Herausforderungen gehört neben der Finanzierung die Qualitätssicherung der Inhalte.

Bekanntheit und Nutzung von Wikipedia nehmen der Untersuchung zufolge mit steigendem formalem Bildungsgrad zu. Während das Lexikon bei 28 Prozent der Internetnutzer mit Hochschulabschluss oder Abitur erster Anlaufpunkt für Recherchen ist, gilt dies nur für acht Prozent der Befragten mit Hauptschulabschluss an. 22 Prozent der Hauptschulabsolventen ist Wikipedia unbekannt, während das nur drei Prozent der Internetnutzer mit Hochschulabschluss oder Abitur sagten.

Im Jahr 2001 gründeten die US-Amerikaner Jimmy Wales und Larry Sanger die Online-Enzyklopädie, bei der jeder mitschreiben darf – egal ob Schüler oder Professor – um eine Quelle frei verfügbaren Wissens zu schaffen. Ein Projekt mit dem Namen Nupedia, bei der die Auswahl der Autoren strengen Kriterien unterlag, war zuvor nur sehr schleppend gelaufen. So setzten die beiden Amerikaner auf das gegenteilige Prinzip. Am 15. Januar 2001 ging www.wikipedia.org online. Zehn Jahre später sind dort rund 17 Millionen Artikel in mehr als 260 Sprachen verfügbar. Mit mehr als einer Million Einträgen ist die deutsche Wikipedia-Gemeinde die zweitgrößte der Welt. Das Lexikon ist werbefrei und finanziert sich über Spenden.

Zur Methodik: Das Meinungsforschungsinstitut Forsa befragte Anfang Januar im Auftrag des BITKOM 1008 Internetnutzer ab 14 Jahren per Telefon. Die Befragung ist repräsentativ.