(pressebox) Kassel, 17.01.2011 – Die Große Tarifkommission des Deutschen Journalisten-Verbands hat am heutigen Montag in Kassel die Vorbereitung von Arbeitskampfmaßnahmen bei Zeitungen und Zeitschriften beschlossen. Wenn in den Tarifverhandlungen mit Zeitungs- und Zeitschriftenverlegern keine Einigung möglich ist, soll so die Forderung des DJV nach fairen und zukunftsfähigen Flächentarifverträgen bei Zeitungs- und Zeitschriftenverlagen durchgesetzt werden. Davon betroffen sind derzeit rund 14.000 Zeitungs- und 9.000 Zeitschriftenredakteurinnen und -redakteure in Deutschland. Außerdem sieht die Große Tarifkommission des DJV in Arbeitskampfmaßnahmen nach dem aktuellen Stand der Tarifverhandlungen die einzige Möglichkeit, die Forderungen der Zeitungsverleger nach massiven Einsparungen in den Tarifverträgen und nach einem neuen, um über 25 Prozent abgesenkten Tarifwerk für Berufseinsteiger zurückzuweisen. „Die Verleger planen die dauerhafte Abwertung des Journalistenberufs“, kritisierte DJV-Bundesvorsitzender Michael Konken. „Dafür stehen wir nicht zur Verfügung.“
Zur Vorbereitung und Koordination von Arbeitskämpfen berief die Große Tarifkommission einen Zentralen Aktionsausschuss, dem sieben Zeitungsjournalisten aus mehreren Bundesländern angehören.
Zur Vorbereitung von Streiks setzt der DJV seine im Dezember 2010 begonnenen Maßnahmen zur Information und Mobilisierung der Redakteurinnen und Redakteure fort. Neben Tarifinformationen, der Berichterstattung in der DJV-Zeitschrift „journalist“ und dem wöchentlichen Newsletter „DJV-news“ kommt der DJV-Homepage www.djv.de dabei eine zentrale Bedeutung zu. Als Ansprechpartner stehen die DJV-Geschäftsstellen in Berlin und Bonn sowie in allen Landeshauptstädten zur Verfügung.
Die Tarifverhandlungen für die Zeitschriftenredakteure wurden bereits im April 2010 unterbrochen, nachdem der Verband Deutscher Zeitschriftenverleger Abstriche vom Tarifniveau gefordert hatte. Die Verhandlungen mit dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger ruhen seit dem 8. Dezember 2010, weil die Verleger Einbußen im Volumen von 25 bis 30 Prozent verlangt hatten.