Bahn bestellt Doppeldecker zum Einsatz auf Fernstrecken
Bad Windsheim (ARCD) ? Als Weg aus der Krise im Personenverkehr setzt die Deutsche Bahn AG künftig auf den Einsatz von Doppelstockwagen für IC-Fernstrecken. Damit will sie den Fahrzeugmangel abmildern, der mitverantwortlich für viele Fahrplanpannen in den letzten Jahren ist. Die jetzt bestellten 27 IC-Doppelstockzüge mit 135 Wagen waren eigentlich für den Regio-Verkehr der Bahn vorgesehen. Nun sollen sie vom Hersteller Bombardier für die Fahrt auf langen Strecken umgebaut werden. Die ersten Doppeldecker rollen nach Plänen der Bahn ab 2014 regulär im Fernverkehr ? übrigens zum ersten Mal in Deutschland. Es soll für die Fahrgäste im Vergleich zu ICE-Zügen mehr Beinfreiheit geben, dazu Leselampen über jeder Sitzgruppe und Steckdosen an jedem Sitz. Pro Zug ist die Mitnahme von zehn Fahrrädern möglich ? nach Auffassung des ARCD noch immer viel zu wenig.
Auf mehr Ellbogenfreiheit und besser gepolsterte Sitze für lange Fahrten, wie sie in den in die Jahre gekommenen bisherigen IC-Zügen Standard waren, wollte sich Bahnvorstand Ulrich Homburg bei der Konzeptvorstellung vor Medienvertretern in Berlin nicht festlegen. Entfallen soll auch das bisherige Zugbistro; dafür gibt es Platzservice in der ersten und zweiten Klasse. Man darf gespannt sein, wie das Personal mit seinen Rollwagen die verschiedenen Ebenen in den Zügen überwindet. Der Weg zum Oberstock dürfte auch für Reisende mit Gehbehinderung oder schwerem Gepäck zum Problem werden. Es soll aber in jedem Wagen sechs große Ablagen und zusätzlichen Stauraum auf der Zwischenebene geben. Im „Mehrzweckbereich“ des Steuerwagens sind laut Homburg ein Familienbereich mit acht Sitzplätzen sowie Raum für Kinderwagen und Sportgeräte vorgesehen. Pro Zug gibt es 469 Sitzplätze, davon 70 in der ersten Klasse. Die neuen IC-Etagenzüge können mit einer Höchstgeschwindigkeit von bis zu 160 km/h unterwegs sein.
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