Eröffnung der neuen Maßregelvollzugsklinik in Herne – Ministerin Steffens: ‚Eine gute Therapie ist der beste Schutz‘

Düsseldorf (pressrelations) –

Eröffnung der neuen Maßregelvollzugsklinik in Herne – Ministerin Steffens: „Eine gute Therapie ist der beste Schutz“

Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:

„Therapeutischer Fortschritt und die enge Kooperation mit sämtlichen Akteuren – all das wird hier in Herne eine wichtige Rolle spielen, mit dem Ziel: Den Bürgerinnen und Bürgern Sicherheit und optimalen Schutz zu bieten. Denn: Eine gute Therapie ist der beste Schutz für die ganze Bevölkerung“, sagte Gesundheitsministerin Barbara Steffens heute (21. Januar 2011) im Rahmen der Eröffnung der neuen Maßregelvollzugsklinik in Herne.

Träger der neuen Einrichtung als einer von sechs neuen Standorten in Nordrhein-Westfalen ist der Landschaftsverband Westfalen-Lippe.

Die Maßregelvollzugsklinik, die auf einem ehemaligen Zechengelände errichtet wurde, wird von fast fünf Meter hohen Mauern umgeben und stets von Sicherheitskräften bewacht. Bei dem Bau wurde eng mit der Polizei und der Feuerwehr zusammengearbeitet, um mögliche Sicherheitsstörungen von Anfang an zu verneiden. Ab Februar sollen bis zu 90 psychisch kranke Straftäter in Herne aufgenommen werden. Die Baukosten betrugen ca. 30 Millionen Euro.

Ein Team aus rund 100 Kräften – Ärztinnen und Ärzten sowie Pflegepersonal – steht für die Betreuung der Patientinnen und Patienten zur Verfügung. Vorgesehen sind kleine Therapiegruppen, in denen die Patientinnen und Patienten mit psycho- und arbeitstherapeutischen Maßnahmen auf eine Leben in Freiheit vorbereitet werden sollen.

In den letzten Jahren hat die Zahl der Einweisungen in den Maßregelvollzug stetig zugenommen. Die gesetzlichen Bedingungen für eine Entlassung wurden deutlich verschärft und die Verweildauern, insbesondere bei schweren Störungen, teilweise erheblich verlängert. Zudem benötigen Patientinnen und Patienten mit Mehrfachdiagnosen zunehmend auch eine längere Behandlung und Betreuung. Ministerin Steffens: „Aufgrund des großen Bedarfes ist es deshalb wichtig, dass wir dezentral Kliniken haben, in der wir psychisch kranke Menschen unterbringen und therapieren können.“

Die Ministerin unterstrich, dass sie die Sorgen und Ängste der Bewohnerinnen und Bewohner ernst nimmt. „Es ist wichtig und richtig, dass Bürgerinnen und Bürger nicht einfach alles hinnehmen, sondern ihre Bedenken und Anforderungen einbringen. Denn klar ist: Fehlinformationen und Ängste können schnell den Blick für das Notwendige und für die Wirklichkeit trüben.“ Steffens bedankte sich in diesem Zusammenhang ganz besonders bei dem Arbeitskreis sozial engagierter Bürgerinnen und Bürger. Er hatte sich gebildet, als sich im Jahr 2000 Widerstand gegen den Standort Herne formierte. „Mit bemerkenswertem Einsatz hat dieser Arbeitskreis aus zahlreichen Veranstaltungen die Herner Öffentlichkeit über dieses sensible Thema informiert und damit dem Maßregelvollzug ein großes Stück seines Schreckens genommen. Dafür danke ich Ihnen ganz herzlich.“

Ministerium für Gesundheit,
Emanzipation, Pflege und Alter
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