Web Content Management: der Realität ins Auge geblickt

(pressebox) Hamburg, 24.01.2011 – 2010 war für den Web Content Management Markt prägend. Mit dem Launch der ersten Tablet-PCs und der damit einhergehenden Digitalisierung der Freizeitgestaltung sind Verbraucher an einen Punkt gelangt, an dem sie den Anspruch auf Web-basierte und mobile Inhalte so grundlegend verinnerlicht haben, wie den Anspruch auf die Luft zum Atmen.

Unternehmen wird spätestens jetzt bewusst, dass sich die Kundenerwartungen mit dem, was sie als Web Content-Strategie verfolgen, nicht mehr decken. Das ist insofern ärgerlich, als dass viele von ihnen noch 2010 Jahr Unsummen für Web Content Management-Systeme ausgegeben haben in der Hoffnung, mit neu zusammengebauten Webseiten die Kunden online besser zu erreichen. Hier wird jedoch deutlich, dass sie das Konzept von Web Content Management missverstehen: es geht längst nicht mehr darum, mithilfe von Webseiten, Videos, Smartphones und Tablets dem Anwender Inhalte bereitzustellen. Vielmehr geht es darum, den Kunden, seine jeweilige Situation und die daran anknüpfenden Bedürfnisse zu identifizieren und zu verstehen.

Genau das ist der Knackpunkt. Um vom Prinzip „Selbstbedienung a la Discounter“ weg und hin zum Prinzip „Personal Shopping“ zu gelangen, werden im kommenden Jahr Faktoren eine Rolle spielen müssen, die auf Seiten der Unternehmen nicht ein technologisches, sondern auch ein personelles Umdenken erfordern. Wer mit Web Content Management erfolgreich sein will, muss laut WCM-Anbieter CoreMedia deshalb drei Dinge beherzigen. Dazu Dr. Christian Weichelt, Product Marketing Manager bei CoreMedia AG:

1. Neue Web-Strategie: Kontextualisierung und Multitouchpint

Kontextualisierung heißt, die richtige Content-Art der richtigen Zielgruppe zum richtigen Zeitpunkt anzubieten – und dies stets angepasst an den Endkanal, – den sogenannten Touchpoint -, den der Kunde gerade nutzt. Leider stoßen hausgemachte Contentsysteme mit dem mobilen Internet und der dynamischen Auslieferung von Inhalten als Grundlage für personalisierte Angebote an ihre Grenzen. Zudem sind in vielen Unternehmen eine Reihe an Einzelinitiativen entstanden, die unwägbare Auswirkungen auf die IT-Landschaft haben: eine Facebook Fanpage hier, eine iPhone App da. All diese Elemente müssen zusammengeführt werden, um beherrschbar und bezahlbar zu sein. In den kommenden Jahren werden Unternehmen also nicht umhinkommen, bestehende Content-Infrastrukturen zu überdenken und zugunsten von Context Management professionell anzupassen – sowohl technologisch als auch personell.

2. Interoperabilität der Systeme

Um dem Trend der Kontextualisierung nachkommen und eine breitere Palette an Anwendungen und Datenquellen in die Content-Erstellung einbeziehen zu können, müssen Unternehmen ihre Web Content Management-Systeme in eine größere Umgebung integrieren und einbetten. Wie unter anderem auch die Analysten von Gartner prognostizieren, wird also die Interoperabilität von WCM-Systemen in den nächsten Jahren an Wichtigkeit gewinnen.

Unternehmen müssen zukünftig auf ein Netzwerk von Content Delivery-Mechanismen setzen, das alle Websites, Kanäle und Geräte umfasst und dennoch mit einer zentralen, interoperablen Content Management-Plattform arbeitet. Zur Ermittlung des Benutzerkontexts können dann alle verfügbaren Anwenderdaten genutzt werden – beispielsweise Web-Profile oder Daten aus dem CRM-System über frühere Aktivitäten oder das Web-Verhaltensmuster.

3. Das große Umdenken: Fachanwender durch die IT mit den Kunden richtig verbinden

Fachanwender werden im Bereich Web Content Management jedoch zunehmend an Bedeutung gewinnen. Um Zielgruppen die richtigen, kontextspezifischen Inhalte bereitstellen zu können, braucht es eben nicht nur die richtige Technologie, sondern vor allem menschliches Geschick darin, den Kunden und seine Ziele im Fokus zu behalten. Zugleich muss die IT aus dem vorhandenen Content-Ökosystem, eine ordentliche Information Architecture aufzusetzen, um die Unternehmensziele hinsichtlich Umsatz zu erreichen. Und dazu zählt eben auch, eine einheitliche Kommunikation.

2011 ist bezüglich Web Content Management der Beginn einer neuen Ära. Diese geht weg von verallgemeinerten Informationen für die Masse hin zu kontextualisierten Inhalten und Verwaltungsprozessen, die sowohl die Web-Besucher als auch die (Fach)-Anwender in den Mittelpunkt rücken. Web Content Management-Systeme müssen hierauf reagieren und den Fachanwender ermächtigen, die geforderten Inhalte zeitnah und gezielt bereitzustellen.