Paradigmenwechsel in der Kraftwerkstechnik
Kraftwerke mit CO2-Reduktions-Technologien gehören zur Energieforschungspolitik der Bundesregierung. Das hat die COORETEC-Förderinitiative seit 2004 in 319 Förderprojekten mit einem Finanzierungsvolumen von 311 Millionen Euro bewiesen. Der Beirat der Initiative hat in seiner Sitzung am 02.02.2011 in Bonn die Rolle moderner Kraftwerkstechnik für das kommende Energieforschungsprogramm neu ausgerichtet. Die Forscher aus Wissenschaft und Wirtschaft wollen die Lücken in der Energieversorgung schließen, die Energieträger wie Wind oder Sonne wegen ihrer schwankenden Erträge mit sich bringen.
COORETEC-Sprecher Alfons Kather formulierte ein zentrales Ziel: „Nur ein hinreichend flexibler Kraftwerkspark kann den großflächigen Einsatz der nur fluktuierend zur Verfügung stehenden Erneuerbarer Energien bei gleichzeitig hoher Versorgungssicherheit gewährleisten. In diesem Sinne sind die zuverlässigen fossil befeuerten Kraftwerke als Dienstleister für den Ausbau erneuerbarer Energien zu sehen.“
Der COORETEC-Beirat hat sich als bundesweite Austauschplattform für Aktivitäten in Forschung und Entwicklung bewährt. Am Rande der Energieforschungskonferenz im Mai 2011 in Berlin wird sich die Forschungsinitiative samt Beirat mit einer neuen Struktur und Strategie vorstellen. Das Energiekonzept der Bundesregierung hat einen Paradigmenwechsel in der Kraftwerkstechnologie nötig gemacht. „Mit dem 6. Energieforschungsprogramm setzen wir die ambitionierten Vorgaben der Bundesregierung um“, sagte Knut Kübler als federführender Ministerialbeamter im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. „Wir schaffen die Flexibilität, die dem langen Zeithorizont des Konzepts gerecht wird. Drittens geht es um Innovationsfreundlichkeit am Standort Deutschland, der Wissenschaftler anziehen und auf Weltmärkten wettbewerbsfähig sein soll.“
Aus gemeinsamen strategischen Zielen entwickelt COORETEC die Forschungsthemen, die zukünftig in neu strukturierten Arbeitsgruppen verfolgt und abgestimmt werden sollen. Wie bisher gilt es Effizienz zu verbessern und Emissionen zu reduzieren. Mehr als bisher gehören dazu Kraftwerke mit höheren Wirkungsgraden bei schwankender Auslastung (Teillast) und mehr Flexibilität zum Beispiel durch Einsatz unterschiedlicher Brennstoffe. Professor Kather fasste die Diskussionen zusammen: „Es geht darum, ganz neue Typen von Kraftwerken zu entwickeln, die mit spezieller Lebensdauer und Auslegung heute am Markt nicht zu bekommen sind. Stichwort: ?Sprinter-Kraftwerke.?“
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