Massen-Tierquälerei beim weltweit führenden Geflügelproduzenten

(lifepr) Hannover / Cuxhaven, 14.02.2011 – Die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e. V. hat am Montag im InterCityHotel Hannover ihre brandneue Ermittlung gegen Verantwortliche des führenden Geflügelproduzenten Lohmann/Aviagen vorgestellt. Der Marktführer für die Züchtung von qualgezüchteten „Legehennen“, mit Sitz in Cuxhaven, amputierte den Tieren bis 2010 routinemäßig ohne Betäubung Zehen und Kämme. Dies ist bereits seit 2006 durch das Tierschutzgesetz im Grundsatz verboten. Da bei den hochgezüchteten „Legehennen“-Rassen die männlichen Küken ökonomisch untauglich sind, werden sie in der Branche als Abfall angesehen und vergast oder im sogenannten Küken-Muser getötet. PETA geht davon aus, dass ein Teil der Küken bei Lohmann getötet wird, ohne als Tierfutter oder ähnliches Verwendung zu finden. Dies ist ebenfalls verboten. PETA hat der Staatsanwaltschaft Stade bereits im März 2008 streng vertrauliche Dokumente übergeben. Wie das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ am Montag berichtete, hat die Staatsanwaltschaft daraufhin Ermittlungen aufgenommen, Betriebe durchsucht und schwere Straftaten festgestellt.

„Dieser Fall zeigt erneut das tierquälerische System der Massentierhaltungsindustrie sowie – und dies ist entscheidend – das wiederholte Versagen der Behörden, die zum Wohl der Tiere agieren sollten“, so Agrarwissenschaftler Dr. Edmund Haferbeck von PETA. Denn aufgrund der vorgelegten Beweise ermittelte die Staatsanwaltschaft nicht nur gegen Lohmann, sondern auch gegen das örtliche Veterinäramt, welches von Lohmanns rechtswidrigen Praktiken wusste. Im Januar 2010 durchsuchte die Staatsanwaltschaft die Zentrale von Lohmann, drei weitere Lohmann-Betriebe und das Kreisveterinäramt Cuxhaven. Für den Lohmann/Aviagen-Weltkonzern ist Erich Wesjohann verantwortlich, Bruder des Geschäftsführers der PHW-Gruppe, zu der auch die Skandalmarke Wiesenhof gehört.

Interviewkontakt: Dr. Edmund Haferbeck, Mobil 0171 / 4317387

Weitere Informationen:

www.peta.de/lohmann

http://www.spiegel.de/spiegel/vorab/0,1518,745161,00.html

Das Verfahren läuft unter dem Aktenzeichen NZS 153 Js 9307/08.