(lifepr) Berlin, 11.03.2011 – Bundesverbraucherministerin Ilse Aigner will die Forschung im Bereich Verbraucherpolitik durch den Aufbau eines „Netzwerks Verbraucherforschung“ und die Organisation eines Expertenpools stärken. „Die Verbraucher sind wichtige Akteure im wirtschaftlichen Geschehen. Doch wir wissen zu wenig darüber, wie Informationen aufbereitet sein müssen, damit Verbraucher sie verstehen. Wir brauchen eine fundierte wissenschaftliche Beratung. Durch die Einrichtung eines Netzwerks Verbraucherforschung, eines Expertenpools und die Finanzierung der Stiftungsprofessuren in Bayreuth schaffen wir eine Basis für mehr Verbraucherforschung“, erklärte Bundesverbraucherministerin Aigner heute in Berlin.
Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz will die in der Verbraucherforschung aktiven Wissenschaftler und Forschergruppen in einem „Netzwerk Verbraucherforschung“ zusammenbringen und eine Plattform für den interdisziplinären und verbraucherwissenschaftlichen Austausch gründen. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) in Berlin wird den Aufbau des „Netzwerks Verbraucherforschung“ zunächst vorübergehend mit einer Geschäftsstelle unterstützen. Das Netzwerk soll unter anderem Wissen bündeln, das Bundesverbraucherministerium beraten, Fachforen organisieren und wichtige Verbraucherthemen identifizieren. Die Finanzierung der Geschäftsstelle soll zunächst durch das Bundesverbraucherministerium erfolgen.
Des weiteren soll ein „Expertenpool“ aufgebaut werden. Fachlich qualifizierte Wissenschaftler werden hierzu bei Interesse in eine interne Datenbank aufgenommen. Bei aktuellen Fragestellungen soll so schnell wissenschaftlich fundierte Beratung aus dem Expertenpool eingeholt werden. „Beide Maßnahmen werden dazu beitragen, die Effizienz der verbraucherorientierten Forschung in Deutschland zu verbessern“, sagte Bundesverbraucherministerin Aigner.
Das Bundesverbraucherministerium hat seinen Hauhaltstitel für Verbraucherforschung bereits deutlich aufgestockt und eine Stiftungsprofessur „Rechtlicher Verbraucherschutz“ an der Universität Bayreuth eingerichtet. „Im Vergleich zur europäischen und internationalen verbraucherpolitisch orientierten Forschung ist dieses Wissensgebiet in Deutschlands Forschungslandschaft noch zu wenig ausgeprägt. Die Forschungslandschaft ist zersplittert und trägt den Anforderungen einer integrierten Verbraucherpolitik nicht ausreichend Rechnung. Für Deutschland ist es daher sinnvoll und notwendig, dieses Forschungsfeld auszubauen“, sagte die Ministerin.
Durch eine Bekanntmachung im Bundesanzeiger wird die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) auf das Netzwerk und den Expertenpool hinweisen. Interessierte Forscher können sich dann für eine Aufnahme in den Expertenpool bewerben.