Drei Fragen an Melanie Behringer
Melanie Behringer ist Mittelfeldspielerin in der deutschen Fußball Nationalmannschaft und in diesem Jahr bei der Frauen Fußball WM dabei. Im Interview erzählt die Fußballerin, was sie an der Nichtregierungsorganisation „Das Hunger Projekt e.V.“ schätzt.
Sie engagieren sich als Botschafterin für Das Hunger Projekt e.V. Wieso haben Sie diese Initiative ausgewählt?
Melanie Behringer: „Dass in einigen Ländern den Menschen die Grundrechte vorenthalten werden, ist ein Grund für die dortige Armut und Not. Ein Fokus der Arbeit des Hunger Projekts richtet sich auf die Unterstützung der Menschen im Kampf für ihre Grundrechte, wie z.B. bei Frauen für das Recht auf Schulbildung oder auf Eigentum.
Die Aufmerksamkeit, die die Frauen WM 2011 mit sich bringt, bietet die Möglichkeit, diese Missstände in unser Bewusstsein zu rufen.“
Warum setzen Sie sich für die Grundrechte der Frauen ein?
Melanie Behringer: „Die Grundrechte der Frauen sind für die Entwicklung der Gesellschaft sehr wichtig. Insbesondere in den sich entwickelnden Ländern ist die Ungleichheit zwischen Männern und Frauen eines der größten Hindernisse für die Verbesserung der Lebensumstände der Menschen dort.
Frauen tragen sehr häufig die Hauptlast der Arbeit, sie bearbeiten die Felder, kümmern sich um die Kinder und den Haushalt, doch haben sie sehr wenige, häufig keine Rechte. In Afrika verrichten die Frauen beispielsweise 80% der Feldarbeit, jedoch haben nur 2% der Frauen das Eigentumsrecht am Feld, welches sie bearbeiten.“
Was ändert die Gewährung der Grundrechte für Frauen in den Entwicklungsländern?
Melanie Behringer: „Wenn Frauen z.B. Mitspracherechte in lokalen Gremien erhalten, setzen sie sich immer für Gesundheit, Schulbildung, Nahrungssicherheit etc. ein. Somit profitiert die gesamte Familie und die Gesellschaft davon. Wenn Frauen Zugang zu Ressourcen wie Schulbildung erhalten, verbessern sich die Lebensumstände der gesamten Familie.“
Weitere Informationen zur Arbeit des Hunger Projekts gibt es unter: www.das-hunger-projekt.de
Das Hunger Projekt e.V. ist eine globale Nichtregierungsorganisation (NRO), die sich seit 1977 für die nachhaltige Überwindung chronischen Hungers einsetzt. Gegenwärtig ist das Hunger Projekt in 12 Ländern Afrikas, Südasiens und Lateinamerikas (in Äthiopien, Benin, Burkina Faso, Ghana, Malawi, Mosambik, Senegal und Uganda; in Indien und Bangladesch; in Mexiko und Peru) vertreten. Insgesamt gibt es 350 Angestellten und rund 362.000 Ehrenamtlichen. Der internationale Hauptsitz ist in New York.
In Deutschland arbeitet das Hunger Projekt seit 1982 als gemeinnützig anerkannter Verein – momentan mit ca. 50 ehrenamtlichen Aktiven und fünf Teilzeitkräften. Weitere Partnerländer sind: Australien, Belgien, Großbritannien, Japan, Kanada, Neuseeland, Niederlande, Schweden und die Schweiz.
Das Hunger Projekt konzentriert sich auf drei Leitgedanken: Mobilisierung zur Eigenverantwortung, Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie Stärkung lokaler Demokratie. Alle Strategien und Initiativen sind darauf ausgerichtet, die acht UN-Millenniumsentwicklungsziele zu unterstützen.
Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) in Berlin zeichnet das Hunger Projekt e.V. seit Jahren mit dem DZI-Spendensiegel für seine transparente, sparsame und satzungsgemäße Verwendung der Spendengelder aus.
Das Hunger Projekt e.V.
Maria Baum
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