(BSOZD.com-NEWS) Berlin. Morgen werden bundesweit von Schülerinnen und Schülern organisierte Schulstreiks stattfinden, mit denen für bessere Bildung gestritten wird. Dazu erklärt der jugendpolitische Sprecher des Parteivorstandes Niema Movassat:
DIE LINKE unterstützt die Forderungen der streikenden Schülerinnen und Schüler für bessere Unterrichtsbedingungen und hofft, dass der Protest dazu beiträgt, eine Reform der Bildungspolitik in Deutschland zu befördern.
Schulstreik und Protest gegen das bestehende Bildungssystem tut Not. Denn in kaum einem anderen Industrieland hängt die Teilhabe an Bildung so stark vom Geldbeutel der Eltern ab wie in Deutschland: Wer aus einer Akademikerfamilie kommt, hat gute Chancen, später ebenfalls zu studieren. Wer aus einer Arbeiterfamilie kommt, den lässt das Schulsystem dank seiner Dreigliedrigkeit oft frühzeitig zurück. Damit werden bildungspolitische Chancen verspielt und letztlich soziale Ungerechtigkeit in der nächsten Generation manifestiert.
Der jüngst von Kanzlerin Merkel durchgeführte Bildungsgipfel hat keine Weichen für Änderungen gestellt. Weder wurden die Probleme im Bildungssystem schonungslos angesprochen noch die entsprechenden Maßnahmen getroffen. Der Bildungsgipfel hat die Unfähigkeit und den fehlenden Willen der herrschenden Politik offenbart, die Ursachen für die Bildungsmisere in Deutschland zu erkennen und zu beseitigen.
Eine bildungspolitische Kehrtwende setzt voraus, Bildung als ein Menschenrecht zu begreifen und Chancengleichheit herzustellen. Hierzu gehören kostenfreie Bildung für alle, der Ausbau von Ganztagsplätzen und mehr Qualität in der frühkindlichen Bildung, die Umgestaltung des Schulsystems zu Gemeinschaftsschulen für alle Kinder mit einer neuen Lehr- und Lernkultur, die Abschaffung von Studiengebühren und ausreichende Stellen in der Berufsausbildung.
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F.d.R. Alrun Nüßlein