Gesundheit: Ministerin Steffens: Reformprozess in der Psychiatrie vorantreiben – Ministerin würdigte Arbeit der Klinik Bedburg-Hau anlässlich des 100-jährigen Bestehens
Das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen teilt mit:
Etwa jeder dritte Erwachsene wird einmal in seinem Leben psychisch krank und wegen dieser Erkrankung noch allzu oft stigmatisiert und ausgegrenzt.
„Die Klinik Bedburg-Hau des Landschaftsverbandes Rheinland trägt mit ihren vielfältigen Angeboten zu mehr Akzeptanz und zum Abbau von Vorurteilen gegenüber psychisch Kranken bei“, würdigte Gesundheitsministerin Barbara Steffens die Arbeit und den Stellenwert der Klinik heute (26. Juni 2012) in ihrer Rede anlässlich des 100-jährigen Bestehens der Klinik Bedburg-Hau.
Bedburg-Hau blickt auf hundert Jahre einer wechselvollen und oft auch leidvollen Psychiatriegeschichte zurück. Doch 1975 setzte mit der so genannten Psychiatrie-Enquete ein Strukturwandel auch Bedburg-Hau ein. Die lange Jahre anstaltszentrierte und verwahrende Einrichtung reformierte sich zu einer gemeindeintegrierten und modernen psychiatrischen Fachklinik. Und setzte im Reformprozess mit ihren Angeboten zum Beispiel im Bereich Kreativ- und Kunsttherapie und durch den Austausch mit den benachbarten Niederlanden Akzente.
Jüngstes Beispiel ist das Kunstprojekt „gefangene Geheimnisse“, das zum 100-jährigen Bestehen fertiggestellt wurde. Es zeigt die Auseinandersetzung psychisch Kranker mit ihren Gefühlen in Porträtzeichnungen, Farben und Worten. Die Schirmherrschaft für das Projekt hat Ministerin Steffens übernommen.
„Ich habe es gern getan, weil es die in den erkrankten Menschen `gefangenen Geheimnisse` offenbart. Es gibt den Menschen ein Gesicht und zeigt ihre ganz eigene Geschichte, deren Teil die Erkrankung mit all ihren Ursachen ist. Wer es nicht in Worte fassen konnte, fand nonverbale Möglichkeiten, es auszudrücken. Dies ist ein wichtiger Ansatz, der zu fördern ist“, verdeutlichte Ministerin Steffens.
Die Ministerin forderte dazu auf, den Reformprozess in der Psychiatrie gemeinsam weiter voranzutreiben. Das Ziel sei ein Versorgungssystem, dass sich noch stärker an den Bedürfnissen der betroffenen Menschen ausrichtet.
„Wir müssen die Psychiatrie so weiterentwickeln, dass sie psychisch kranken Menschen ein weitgehend eigenständiges und sozial integriertes Leben ermöglicht“, so Ministerin Steffens.
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