Kleeblatt war Vorbild für Neubau
Bis zum Sommer 2014 entsteht auf dem Potsdamer Telegrafenberg ein neues Bürogebäude für rund 190 Mitarbeiter des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Neben den historischen Hauptgebäuden aus dem vorletzten Jahrhundert entsteht damit ein energetisch optimierter Neubau in Kleeblattform. Mit diesem will das PIK eine Signalwirkung für energieeffizientes Bauen erzielen. Gleichzeitig mit der Grundsteinlegung für den Neubau feierte das Forschungsinstitut Ende Juni sein 20-jähriges Jubiläum.
Vor Baubeginn wurden bereits die notwendigen städte- und landesbaupolitischen Rahmenbedingungen geschaffen. Als erster Meilenstein wurde Ende 2011 ein Gebäude- und Anlagenmodell für die energetische Simulation erstellt. Bis zur Fertigstellung des Baus Mitte 2015 stehen unter anderem Lastanalysen für verschiedene Ausbaustufen und Ausstattungskonzepte auf der Agenda. Auch eine Variantenuntersuchung zu den Übertragungs- und Speichermöglichkeiten der Abwärme soll helfen, die Effizienzziele zu erreichen. Das PIK erarbeitet zusammen mit der Technischen Universität Dresden an der ganzheitlichen energetischen Bewertung und Optimierung des Forschungsneubaus. Darüber hinaus erarbeiten sie eine Energieverbundlösung für die Nutzergemeinschaft auf dem gesamten Areal des Potsdamer Telegrafenbergs.
Die moderne Holzfassade und der einem Kleeblatt ähnliche Grundriss sollen den Bau (mit immerhin ca. 6.600m² Bruttogeschossfläche) weniger wuchtig wirken und ihn zwischen den vielen Bäumen des Telegrafenbergs fast unsichtbar machen. Das Ensemble der Altbauten bleibt so ungestört. Geplant ist etwa, die enorme Abwärme des für Klimasimulationen eingesetzten Großrechners zu nutzen. Geplant ist auch der Einsatz eines innovativen Lüftungssystems: Die Be- und Entlüftung soll über die Hohlbodenkonstruktion mit bedarfsgerechter Lüftung mittels Präsenz- und CO2-Melder sowie Volumenstromregler erfolgen.
Für die Dämmung der Außenwände werden verschiedene Methoden eingesetzt (Vakuumdämmung und -verglasung, Klima-Innendämmsysteme), deren unterschiedliche Effizienz über Jahre hinweg von der Technischen Universität Dresden beobachtet wird. Ziel der Zusammenarbeit ist eine innovative Gebäude- und Anlagenlösung, die die Anforderungen der EnEV2009 um 50 Prozent unterschreiten soll.
Der technisch innovative Neubau wurde vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, dem Bundesforschungsministerium sowie dem Land Brandenburg mit rund 17 Millionen Euro gefördert. Die energetische Optimierung des Neubaus sowie die Variantenanalyse zum Campus-Energiekonzept erfolgen im Rahmen der BMWi-Forschungsinitiative EnEff:Stadt.
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