Zahlungskonditionen auf Kundenseite: Vorteile berechnen
Der folgende Beitrag beschreibt die Vorteile einer Factoring-Finanzierung im Kontext einer Verlängerung der Zahlungsziele bei gleichzeitig restriktiver Skontopolitik anhand eines Beispiels aus unserer Praxis.
Firmenprofil
Mandatiert wurde Tec7 von einem metallverarbeitenden Betrieb mit einem Jahresumsatz von ca. 53 Mio. EUR und 370 Mitarbeitern. Zum Abnehmerkreis gehören fast ausschließlich der größere Mittelstand sowie bonitätsstarke Konzerne in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Ausgangssituation
Das Unternehmen ist sehr bonitätsstark und mit einer Eigenkapitalquote von ca. 35% ausgestattet. Die Umsätze wachsen mit 5-10% p.a. Der Forderungsbestand war zum Zeitpunkt der Beauftragung mit 3,5 Mio. EUR ausgesprochen niedrig. Daraus errechnete sich eine Forderungslaufzeit (DSO) von 23,5 Tagen.
Die sehr geringen Forderungslaufzeiten wurden durch eine großzügige Skontoregelung „erkauft“. Der gesamte Skontoaufwand summierte sich auf 1.386 Tausend EUR bzw. 2,6% des Umsatzes.
Es stellte sich die zunächst abwegige, aber interessante Frage, ob durch eine gezielte Verlängerung des Zahlungsziels (ZZ) in Kombination mit einer Refinanzierung mittels Factoring eine Optimierung der finanziellen Ergebnisse realisierbar wäre.
Umsetzung
Tec7 wurde beauftragt, eine Kalkulation durchzuführen und ggf. Finanzierungsalternativen vorzuschlagen und zu vermitteln.
Die Frage nach einer Verlängerung des Zahlungsziels scheint aus betriebswirtschaftlicher Sicht zunächst Unfug. Im Standardfall möchten Unternehmen möglichst schnell Debitorenzahlungen erhalten, um das Working Capital zu reduzieren und Delkrederefälle zu vermeiden.
Eine Verlängerung der Zahlungsziele kann in Kombination mit Factoring aber Sinn machen, wenn man einberechnet, dass die Forderungslaufzeit auf diese Weise konsequent auf 1-2 Tage reduziert und das Ausfallrisiko zudem immer zu 100% vom Factor übernommen werden würde.
Kalkulation Skontooptimierung
Wie berechnen sie jetzt die konkreten Auswirkungen des dadurch gewährten Lieferantenkredits und des Factoringverfahrens in der GuV?
In einer Tabelle (einzusehen auf unserer Website) wurde dem Status-Quo die Situation, in der alle Debitoren zu einem Zahlungsziel von 60 Tagen netto wechseln würden, gegenüber gestellt. Als zusätzliche Parameter schätzten wir auf Basis vergleichbarer Projekte eine Factoringgebühr in Höhe von 0,2% und einen Vorfinanzierungszinssatz in Höhe von 3M-Euribor + 200 Basispunkten.
Ergebnis: Der errechnete Liquiditätsgewinn liegt bei 2,6 Mio. Euro. Das Ergebnis verbessert sich um mehr als 1 Mio. Euro pro Jahr.
Die Geschäftsleitung nahm die dargelegten Sachverhalte sehr positiv zur Kenntnis. Es war allerdings Voraussetzung, das Mahnwesen weiterhin selbst durchzuführen sowie die Neutralität den Kunden gegenüber. Es wurde deshalb ein stilles Inhouse-Factoring ausgewählt.
Fazit
Bei niedrigen Forderungslaufzeiten macht der Einsatz von Factoring keinen Sinn. Zum einen wäre das Verfahren zu teuer, zum anderen wäre der zusätzliche Nutzen zu gering. Durch eine detaillierte Betrachtung und Modifizierung der Parameter kann aber ein deutlicher Nutzen erreicht werden. Weitere nachgelagerte, positive Effekte, wie der inbegriffene Ausfallschutz oder die zu erzielende Bilanzoptimierung und Ratingverbesserung, etc. wurden dabei noch nicht berücksichtigt.
Wir stehen für Fragen von Interessierten natürlich jederzeit gerne zur Verfügung.
Tec7 bietet mittelständischen Unternehmen professionelle Beratung zur idealen Strukturierung und Nutzung alternativer Finanzierungsmöglichkeiten.
Tec7 greift dabei auf Möglichkeiten wie Factoring, Mezzanine, ABS und ABL zurück.
Gründer Werner Weiß arbeitet mit einem Team von erfahrenden Experten, die individuell auf den Mandanten zugeschnittene Konzepte entwerfen. Wirtschaftsprüfer, Ingenieure, Betriebswirte und Juristen stehen nach Bedarf zur Verfügung.
Kontakt:
Tec7: Factoring für Konzerne und Mittelstand
Werner Weiß
Maximilianstraße 13
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089-28890120
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http://www.tec7-factoring.de