Bosnien & Israel: Chronik einer wahren Freundschaft

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Bosnier und Israelis (Juden) haben etwas gemeinsam sie sind Opfer der Geschichte geworden doch beide Völker beweisen sich immer wieder aufs Neuste die wahre Freundschaft zwischen Israelis und Bosniern.
Sie sind Verbunden durch die Vergangenheit und die Gegenwart doch die Frage ist.
Wie kann es sein ­das zwei Völker mitten in Europa Opfer eines Genozids geworden sind wie konnte es so weit kommen ­das 7 Millionen Juden im Zweiten Weltkrieg durch die Vernichtung der Nationalsozialisten ums Leben kam und rund 200.000 Bosnier durch die Vernichtung der Serben im Bosnienkrieg von 1992 bis 1995.
Eine Geschichte zweier Völker, die von ihren Nachbarn gehasst und verachtet werden und wo die Nachbarn am liebsten die Auflösung der Staaten haben möchten.

Zumal Israel auf der einen Seite nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Staat gegründet noch in derselben Nacht wurde Israel von allen arabischen Ländern der Krieg erklärt.
In Iran, den Palästinenser Gebieten, Jordanien, Syrien und im Libanon würde man den jüdischen Staat am liebsten vernichten und die Israelis gleich mit.
Seit der Gründung Israels herrschte dort nie ein richtiger Frieden das hat sich bis heute nicht geändert.

Auf der anderen Seite Bosnien und Herzegowina ebenfalls noch in derselben Nacht der Gründung des Staates wurde ihnen der Krieg seitens der Serben und der Kroaten erklärt.
Dabei gingen Kroaten und Serben zuerst miteinander gegen die Bosnier vor und man hatte sogar Teilungspläne, wo Bosnien und Herzegowina am Fluss Neretva aufgeteilt werden sollte.
Nicht nur die Verbundenheit in der Vergangenheit ist der Grund für diese Freundschaft zwischen Bosniern und Israelis so war Israel 1992 der erste Staat, der nur wenige Minuten nach der Unabhängigkeitserklärung Bosnien als einen souveränen Staat auf dem Balkan anerkannt hat.

Doch auch die Gegenwart verbindet viele israelische und bosnische Familien so Heiraten jährlich im Durchschnitt 150-200 Israelisch-Bosnische Paare.
Deren Ehe wird meistens in Bosnien und Herzegowina oder in Zypern geschlossen da in Israel nur Heiraten zwischen Juden und Juden möglich ist aber deren Ehe wird danach staatlich auch von Israel anerkannt, ohne das einer der Partner konvertieren musste.
Seither leben etwa 3.700 israelisch-bosnische Familien in Israel und rund 2.200 in Bosnien und Herzegowina, womit auch die Zahl der Juden in Bosnien und Herzegowina steigt.
In Israel leben die meisten in Tel Aviv und in Bosnien und Herzegowina zeigt es auf die Industriestadt Tuzla sowie Sarajevo.
Doch wie schaut es mit der Erziehung der Kinder aus mit welcher Religion, welcher Kultur werden diese Kinder der Bosnier und Israelis erzogen.
Eins ist schon klar Kinder, deren Mutter eine jüdische Israelin ist, werden als Juden geboren müssen aber der gleichnamigen Religion nicht angehören.
Aus den rund 6.000 Ehen sind nun statistisch 12.000-18.000 Kinder hervorgegangen sein in den letzten 20 Jahren Durchschnittlich 2-3 Kinder pro Familie so auch Moshe Bajramovic aus Sarajevo er ist Stolz darauf Bosnier und Jude zu sein und das zeigt er auch öffentlich.
Er ist heute 19 und studiert in Sarajevo und würde gerne später mal gerne Lehrer an einer Universität in Bosnien werden.
Jedes Jahr reist Moshe nach Israel zu seinen Großeltern in die Kleinstadt Katzrin wo er dann meist damit Zeit verbringt durch das Land zu reisen mehr von der Geschichte ­mitzubekommen aber auch Hebräisch zu lernen.
So kann der heute 19 Jährige perfekt Hebräisch und Bosnisch sowohl Englisch.

Moshe Bajramovic: „Wissen Sie ich, habe noch nie ­Probleme gehabt, dass ich Jude und Bosnier bin, ich gehe in die Synagoge und bekenne mich als Jude bin aber vom Denken, Handeln und der Gelassenheit her typisch bosnisch.
Ich liebe Bosnien als mein Heimatland und als Geburtsland aber auch Israel als das Land meiner Vorfahren und ich kann diese beiden Länder und Kulturen sehr gut zusammenbringen da gibt es kein Problem für mich.
Und Antisemitismus gibt es hier so gut wie gar nicht dafür haben die Menschen in Bosnien keine Zeit man hat da andere sorgen als die Religionen.
Klar Hass zwischen den Hauptvolksgruppen gibt es hier, da die Wunden des Krieges noch sehr frisch sind und ja es gibt auch Idioten die denken sie müssten das Land hier spalten, um sich patriotisch zu fühlen.
Wobei die Mehrheit der Separatisten sich auf der serbischen Seite befinden die ständig damit drohen das Land zu spalten, was mich auch ziemlich wütend macht.
Aber ansonsten funktioniert das Zusammenleben hier sehr gut schauen sie doch aus dem Fenster können sie mir eine weitere Stadt auf der Welt aufzählen außer Jerusalem, wo eine Moschee eine Synagoge sowie eine Kirche und ein Tempel Tür an Tür stehen?
Von den Menschen in Sarajevo kann Europa noch viel lernen, auch wenn das Land wirtschaftlich und politisch einen Stillstand erleidet, hier in dieser Stadt kann man Toleranz lernen und fühlen
„.

Nun ein Länderwechsel wir gehen nach Israel zur Familie Zuckerman die in Tel Aviv mit ihren 4 Kindern lebt.
Ehemann Ariel seine Frau Zehra sowie die Kinder Isaac (19), Aron (16), Saudik (14) und die kleine Lana (11).
Als wir die Wohnung betraten, sind wir erstaunt auf den Wänden der Jungs hängen Poster von der bosnischen Nationalmannschaft sowie bosnische Fahnen und gleich daneben die Israelische.
Als hätten wir Sarajevo gar nicht verlassen und sind einfach zur ­nächsten Nachbarn gegangen.
Kurz darauf wird uns auch ein Kaffee mit Baklava angeboten den wir dankend angenommen haben.
Das ist so bei uns in Bosnien immer wenn Gäste kommen wird der Kaffee gleich serviert mit etwas Gebäck rief die Zehra noch aus der Küche heraus.
Wir wurden erneut überrascht als Aron (16) der ­zweitältester ins Wohnzimmer hereinkam und uns mit Shalom grüßte aber nicht das war das erstaunliche, sondern viel mehr sein T-Shirt, wo eine bosnische Lilie mit einem Davidstern abgedruckt war.
Eigen Kollektion sagt Aron und zeigte uns noch mehr Bilder vom Urlaub aus Bosnien und das Haus, das sie in Tuzla besitzen.
Jedes Jahr bin ich unten zu Besuch war auch jetzt zwei Mal in Srebrenica und bin auch den ganzen Weg mit meinem Eltern gegangen den die Menschen damals abgegangen sind um in Sicherheit zu kommen sagt Aron und zeigt uns die Bilder der Gräber von Srebrenica mit einem traurigen Blick.
Auf die Frage, wo sich sein älterer Bruder aufhält, sagt Aron mit einer stolzen Stimme „In der Armee natürlich, wo ich auch nächstes Jahr hingehen werde„.

Immer mehr wird uns klar die beiden Kulturen sind doch nicht so verschieden, wie wir am Anfang dachten.
Doch eine Frage brannte uns die ganze Zeit auf der Zunge wie schaut es hier mit der Religion aus und wie werden die Kinder dieser Familie großgezogen.

Zehra Zuckerman: „Wissen sie bei uns, spielt die Religion keine all zu große Rolle wie bei den meisten Familien aber die Kinder wurden Jüdisch erzogen und sind auch in der Synagoge als Gemeindemitglieder gemeldet.
Aber den bosnischen Touch haben die Kinder auch von mir mein man und ich ­haben es geschafft die Kinder bosnisch-jüdisch zu erziehen und ich finde das ist die beste Methode.
In Bosnien besonders in Tuzla wird die Religion nicht auf die erste Stelle gestellt dort wird eher mehr das bosnisch sein auf die erste Treppe gestellt und so werden die Kinder auch erzogen.
Wissen sie unten ist man besonders stolz darauf Bosnier zu sein als zu einer Religion anzugehören unten gehen nur noch fast ältere Menschen in die Moschee und ab und zu einige jugendliche.
Doch für die Mehrheit ist Bosnien die Religion und nicht der Islam da ist man einfach nur stolz auf sich seine Nation und besonders auf das Land.

Doch nicht nur diese Bindung zwischen Israelis und Bosnier zeigt die wahre Freundschaft laut einer Umfrage die 2012 in Bosnien von der Zeitung „Dnevni Avaz“ auf ihrer Webseite gemacht worden ist zeigt, das die Unterstützung für Israel in Bosnien und Herzegowina sehr groß ist.
Rund 90% der abgegebenen Stimmen unterstützen Israel in allen Handlungen.
In einigen Balkanforen wünschen sich auch die meisten Bosnier das mehr Juden in Bosnien leben würden als die Araber die sich in Bosnien und Herzegowina befinden.
Man kann und muss die Israelis verstehen in welcher Lage die sich befinden genau so wie wir hier in Bosnien nur das hier nicht jedes Jahr Krieg herrscht schreibt ein User im Balkanforum.
Offensichtlich ist es so das die Vergangenheit sowie die Gegenwart und vielleicht auch die Zukunft diese beiden Nationen, ­Völker und Länder ­verbindet.
Auch auf die Nachricht ­das einige bosnische Juden wieder aus Israel nach Bosnien ziehen möchten wurde von einer überwältigenden Mehrheit willkommen geheißen.
Auch Demonstrationen sind in Bosnien kaum zu sehen, wenn erneut ein Konflikt zwischen Israelis und den Palästinenser ausbricht.
Dort gibt es nicht wie im restlichen Europa Märsche, die meist in Antisemitismus umschwenken, wo man mit Parolen, wie „Hitler war, ein Guter man der gezeigt hat, warum er sie getötet hat“ um sich her geschmissen.
Die wenigen, die man auf den Straßen Bosniens sieht und von denen berichtet wird sind meist Wahhabiten oder Araber sowie Serben, die in Bosnien und Herzegowina leben.
Die israelische Botschaft in Sarajevo bestätigt dies es sei nie vorgefallen das Demonstranten vor der israelischen Botschaft standen oder das man Hassmails zugeschickt bekommen hat.
Während Serben in Bosnien und in Serbien einen Palästinenser Staat fordern lehnt die überwältigende Mehrheit der Bosnier dies ab mit der Begründung „Unter so einer Situation, wie es derzeit ist, kam man den Palästinensern keine Zusagen machen auch schon alleine deswegen nicht, weil eine Terrororganisation teil dieser Palästinenserregierung ist“.

Das war ein Bericht von einer Freundschaft, die auf die Vergangenheit sowie auf der Gegenwart aufgebaut worden ist.
Zwei Nationen, zwei Völker und zwei Länder die näher nicht sein können deren Verbundenheit ein Genozid am Volk ist sowie die nicht Akzeptanz der Nachbarländer.