Pirmasenser Kulturzentrum lädt zur Finissage der Ausstellung „Buchstabenarchitekturen + Schriftbilder“ und läutet Dada-Jahr 2016 ein
Forum ALTE POST Pirmasens, Freitag, 05.02.2016, ab 17 Uhr
Pirmasens, Februar 2016. Jedem Ende wohnt ein Anfang inne: Am Freitag, 5. Februar 2016, schließt im Forum ALTE POST „Buchstabenarchitekturen + Schriftbilder“, eine speziell für das Pirmasenser Kulturzentrum konzipierte Werk-Schau des Typografie-Künstlers Josua Reichert, nach nunmehr dreieinhalb Monaten ihre Tore. Zum Abschluss der überaus erfolgreichen Ausstellung, die zudem mit ihrem pädagogischen Begleitprogramm für Schulklassen überzeugen und begeistern konnte, sind noch einmal alle Kunst-Interessierten im Rahmen einer Finissage ab 17 Uhr eingeladen, an einer Führung mit den Kuratoren Denise Essig und Johannes Göbel teilzunehmen.
Direkt im Anschluss an die Finissage wird in Pirmasens das Dada-Jahr 2016 eingeläutet. Unter dem Motto „PS | eine Stadt ist Dada“ präsentiert die westpfälzische Stadt, Geburtsort des Dada-Mitbegründers Hugo Ball, ab 18 Uhr ein „Fest des Irrsinns“ im Kuppelsaal des Forums ALTE POST. In dem zweistündigen Programm wird unter anderem die Frage geklärt, warum Josua Reichert in der Tradition der Dadaisten steht und was passiert, wenn Jolifanto Bambla auf eine aus Peru stammende Kistentrommel trifft. Das Publikum darf sich auf einen kurzweiligen Abend voller Überraschungen freuen, der dem semantischen Unsinn gewidmet ist.
Im ersten Teil sind Texte Hugo Balls nach einer Vertonung von Peter Schindler als Chorwerk zu hören. Mitwirkende sind die Kinderkantorei Pirmasens (Leitung: Bezirkskantor Maurice Antoine Croissant) sowie Chorklassen des Immanuel Kant-Gymnasiums (Leitung Volker Christ und Steffi Sieber-Christ). Eine wissenschaftliche Sicht auf Nonsens-Lyrik, wilde Tänze und bodenlose Ironie wirft der Literaturwissenschaftler Dr. Eckhard Faul in einem Vortrag. Eine ganz besondere Geburtstagsrevue – getanzt und gesungen von Schülern des Hugo-Ball-Gymnasiums – verspricht die Uraufführung des Stücks „100 Jahre Cabaret Voltaire“, das aus der Feder von Bernd Renner stammt.
„Josua Reichert inszeniert Sprache in ihrer geschriebenen Form und verweist in seinen Grafiken dabei ganz unaufdringlich auf die Vielfalt der Sprache an sich. Lesemuster, wie beispielsweise von links nach rechts zu lesen, werden dabei bewusst gebrochen. Auch versteckt sich etwa ein Buchstabe in einem anderen. Reichert steht damit in der Tradition des Dada. Insofern schaffen wir mit einer Verknüpfung der Finissage zur Ausstellung „Buchstabenarchitekturen + Schriftbilder“ und der Eröffnungsveranstaltung zum Dada-Jahr in Pirmasens einen perfekten Übergang“, kommentiert Cecile Prinz, Kuratorin des Forums ALTE POST. „In den kommenden Monaten können sich Kunst-Freunde auf eine ganze Reihe Veranstaltungen um Hugo Ball, den berühmten Sohn der Stadt Pirmasens, und das umfangreiche Schaffen der Dadaisten freuen – wir haben einige Highlights in petto!“
Pirmasens 2016: Eine Stadt ist Dada – ausgewählte Veranstaltungen im Überblick
>> Sonntag, 21. Februar 2016 (14 Uhr): „Hugo Ball – Kindheits- und Jugendjahre in Pirmasens“; Treffpunkt Stadtbücherei, Dankelsbachstraße
Auf einer zweistündigen Entdeckungstour mit Südwestpfalz-Gästeführerin Vera Ulrich wird der Zeitgeist der Jahrhundertwende lebendig.
>> Montag, 14. März 2016 (19.30 Uhr): „Vom fatalistischen Todeskultur zur dadaistischen Lebensbejahung“; Carolinensaal, Buchsweiler-Tor-Platz
In Zusammenarbeit mit dem Historischen Verein konnte die Volkshochschule den promovierten Literaturwissenschaftler Stefan Woltersdorf für einen Vortrag gewinnen.
>> Freitag, 8. April 2016 (19 Uhr): „Das Paradies war für uns. Emmy Ball-Hennings und Hugo Ball“; VR-Bank, Alleestraße 2
Im Rahmen der Reihe „Literatur im Gespräch“ hat die Volkshochschule in Zusammenarbeit mit der VR-Bank die Autorin Bärbel Reetz in Hugo Balls Geburtsstadt eingeladen.
>> Samstag, 23. April 2016 (19.30 Uhr): „Zuzüglich Zürich“; Carolinensaal, Buchsweiler-Tor-Platz
Die Pirmasenser Stadtbücherei lädt zu einer szenischen Lesung mit Bodo Redner, Kerstin Bachtler und Claudia Albrecht ein.
>> Freitag, 13. Mai 2016 (19 Uhr): „Erinnerungen eines Gedächtnislosen“; Forum ALTE POST, Kuppelsaal, Poststraße 2
Die filigranen Formen von Dadaismus, Nonsens und Humor waren seine Welt: Eric Satie. Mit dem Stück „Erinnerungen eines Gedächtnislosen“ lädt das Kulturamt zu einem kulinarischen Kabarettabend in den Kuppelsaal der Alten Post ein.
>> Samstag, 9. Juli: „PS 100 Jahre Dada“; Schloßplatz
„Tollkühn bis absurd“ – so präsentiert sich das wortgewaltige City-Event im Herzen der Pirmasenser Fußgängerzone.
>> Samstag, 9. Juli: „Lange Hugo-Ball-Nacht“; Dynamikum Science-Center
Dada ist zurück! Das Dynamikum – dem einzigen Science-Center in Rheinland-Pfalz – wird für eine Nacht zum Nabel des dadaistischen Universums. Namhafte Künstlerinnen und Künstler lassen – modern interpretiert – den Geist der alten Dada-Soireen wiederaufleben.
>> 16. September 2016 bis 31. Januar 2017: „Seepferdchen und Flugfische“, Forum ALTE POST, Poststraße 2
Unter dem Titel „Seepferdchen und Flugfische“ macht die Stipendiaten-Ausstellung des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz im Forum ALTE POST Station.
>> Sonntag, 20. November 2016: Eröffnung Hugo-Ball-Kabinett; Forum ALTE POST, Poststraße 2
Hugo-Ball, Held der Avantgarde, findet seinen angemessenen Platz im Forum ALTE POST. Dort wird das Schaffen des Pirmasenser Schriftstellers künftig gewürdigt. Derzeit wird die interaktive Dauerausstellung in Zusammenarbeit mit dem Berliner Beratungs- und Kreativbüro KLV konzeptioniert.
Infos zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Rahmenprogramm gibt es in Kürze im Internet unter www.forumaltepost.de oder telefonisch unter 06331/2392713.
Zum Forum ALTE POST
Das Kulturzentrum Forum ALTE POST in Pirmasens ist entstanden aus dem 1893 von dem Architekten Ludwig Stempel (1850-1917) erbauten Königlich Bayerischen Postamt. Dort wurden bis 1927 sowohl der städtische Paketverkehr als auch der Telegrafendienst abgewickelt; nach dem Bau einer neuen Post diente das Gebäude im Herzen der westpfälzischen Stadt als Fernmelde- und Kraftpoststelle und galt 1930 als einer der größten Kraftpoststützpunkte Deutschlands. Bis zu ihrer Schließung 1976 fungierte die Alte Post als Wartesaal für Postbusreisende, Telefonzentrale und Kraftpostverwaltung. Dank eines aufwändigen Umbaus, einer technischen Modernisierung und grundlegenden Restaurierung, bei der unter anderem ein Mosaik an der Außenfassade nach historischen Vorlagen wiederhergestellt wurde, erstrahlt das Monument nun in neuem Glanz. Das Forum ALTE POST bietet mit seinen vielfältig nutzbaren Räumen Platz für Ausstellungen, Konzerte und Events, aber auch für Seminare und private Feiern. Weitere Informationen sind unter http://www.forumaltepost.de erhältlich.
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