Für kommendes Jahr wird mit einem erneuten Anstieg der EEG-Umlage gerechnet. Etwas über 7 Cent sind im Gespräch, was einem Anstieg von mindestens 12 Prozent entspricht. Dabei liegt ein Überschuss von 3,4 Milliarden Euro auf dem EEG-Konto. Legt man den Ertrag eines durchschnittlichen Jahres zugrunde, dürfte der Kontostand zum Winter weiter steigen. Die Netzbetreiber befürchten jetzt, für diesen Milliardenüberschuss in Zukunft Strafzinsen zahlen zu müssen und wollen daher ihre „stille Reserve“ von aktuell 10 Prozent auf 5 Prozent halbieren. So soll ein noch steilerer Anstieg der EEG-Umlage verhindert werden.
Die Liquiditätsreserve soll Schwankungen auf dem EEG-Konto abmildern, welche entstehen, wenn die prognostizierte und die tatsächliche Ökostromerzeugung sich im Laufe des Jahres unterschiedlich entwickeln. Laut Angaben der Netzbetreiber betrug die Reserve für dieses Jahr 2,3 Milliarden Euro. Das entspricht einem Anteil an der EEG-Umlage von 0,6 Cent. Halbiert dieser Posten, werden Verbraucher mit 0,3 Cent pro Kilowattstunde weniger belastet. Bei einer Durchschnittlichen Familie mit einem Jahresverbrauch von 3.500 kWh entspricht das einer Einsparung von 10,5 Euro.
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Mit der EEG-Umlage soll der Ausbau der erneuerbaren Energien gefördert werden, doch die Gebühr rückt immer mehr von ihrer eigentlichen Bestimmung ab. In den letzten Jahren wurden zunehmend mehr stromintensive Industriebetriebe von der EEG-Umlage befreit. 2015 waren es 717 Unternehmen mit einem Befreiungsvolumen von 3,4 Milliarden Euro. Diesen Einnahmeausfall müssen die verbleibenden Stromkunden bezahlen, da die Industrieentlastungen bei der Berechnung der EEG-Umlage berücksichtigt werden.
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