Am 29. Oktober 2016 ist wieder Welt-Psoriasis-Tag. Jedes Jahr wenden sich an diesem Tag Patientenselbsthilfeorganisationen und Hautärzte auf der ganzen Welt an die Öffentlichkeit, um über die erblich bedingte und verhaltensunabhängige chronische Haut- und Gelenkerkrankung Psoriasis – umgangssprachlich auch Schuppenflechte genannt – aufzuklären und der Stigmatisierung und Diskriminierung der Erkrankten entgegenzutreten.
Unter dem Motto „verstehen – anerkennen – einbeziehen“ steht in diesem Jahr insbesondere die längst überfällige Umsetzung der WHO-Resolution zur Psoriasis in Deutschland im Fokus des Engagements. Denn offenkundig versteht die Bundesregierung die völkerrechtliche und vor allem moralische Verpflichtung der Resolution nicht, denn sonst würde sie die Resolution anerkennen und die Menschen mit Schuppenflechte in ihre gesundheitspolitischen Programme einbeziehen.
WHO-Resolution zur Psoriasis
Bereits im Mai 2014 hat die Weltgesundheitsorganisation WHO die Psoriasis als fünfte Erkrankung – neben Diabetes, Krebs, Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen – in die Liste der schwersten nicht-ansteckenden Erkrankungen der Welt aufgenommen. Mit der Resolution zur Psoriasis hat die WHO ihre Mitgliedstaaten aufgefordert, nicht nur die medizinische Versorgung zu verbessern, sondern insbesondere auch Maßnahmen gegen die Stigmatisierung der Erkrankten zu ergreifen. Die deutsche Bundesregierung stimmte der WHO-Entscheidung zwar zu, hat aber in den zweieinhalb Jahren seit ihrer Verabschiedung noch keinerlei Anstrengungen unternommen, dieser moralischen und völkerrechtlichen Verpflichtung nachzukommen – sie ignoriert die Resolution und damit die Probleme der über zwei Millionen Menschen mit Schuppenflechte in Deutschland. Näheres unter: http://www.psoriasis-bund.de/meldungen/meldungen-im-detail/meldung/bundesregierung-ignoriert-who-resolution-zur-psoriasis
Stigmatisierung
Menschen mit Psoriasis leiden erheblich – nicht nur unter der Erkrankung selbst, sondern auch unter Stigmatisierung und Ausgrenzung. Gleich zwei aktuelle repräsentative Umfragen aus dem Jahr 2016 bestätigen dies. Unwissenheit und Vorurteile über die Erkrankung sind in der Bevölkerung immer noch weit verbreitet. Viele Menschen glauben nach wie vor, dass Schuppenflechte ansteckend sei. Über 80 Prozent der Erkrankten haben bereits Diskriminierung und Erniedrigungen im Alltag erlebt: Ihnen wird das Händeschütteln verweigert. Man will nicht gemeinsam mit ihnen an einem Tisch essen. Man starrt sie im Schwimmbad entsetzt an – wenn man sie denn überhaupt hineinlässt. Nicht zuletzt auch aufgrund dieser Stigmatisierung leidet über ein Drittel der Menschen mit Psoriasis an Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen. Die Umfragen zeigen mehr als deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht – auch in Deutschland. Näheres unter: http://www.psoriasis-bund.de/meldungen/meldungen-im-detail/meldung/stigmatisierung-von-menschen-mit-schuppenflechte-bundesregierung-unternimmt-nichts
DPB-Jugendcamp
Seit nunmehr 43 Jahren kümmert sich der Deutsche Psoriasis Bund e.V. (DPB) in vielfältiger Weise um die Menschen mit Schuppenflechte. Um gerade auch Jugendliche auf das Leben mit „ihrer“ Psoriasis „vorzubereiten“, veranstaltet der DPB seit inzwischen acht Jahren sein jährliches Jugendcamp – ein in seiner professionellen Durchführung europaweit einmaliges Projekt für junge Erwachsene mit Schuppenflechte im Alter zwischen 15 und 25 Jahren. Neben umfassenden Informationen über die Erkrankung und zu Therapiemöglichkeiten werden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern auch Strategien zum Umgang mit der Erkrankung und mit Stigmatisierung vermittelt. Teambuilding-Maßnahmen und Gemeinschaftsaktivitäten stärken ihr Selbstbewusstsein und zeigen den Jugendlichen, dass sie mit ihrer Erkrankung nicht alleine sind. Näheres unter: http://www.psoriasis-bund.de/meldungen/meldungen-im-detail/meldung/dpb-jugendcamp-2016-gemeinsam-stark-gegen-psoriasis
DPB-Patientenbroschüre und weiteres Informationsmaterial kostenlos beziehen
Anlässlich des Welt-Psoriasis-Tages 2016 können die Patientenbroschüre und weiteres Informationsmaterial vom DPB kostenlos bezogen werden. Die DPB-Patientenbroschüre ist gewissermaßen das „Standardwerk“ für Menschen mit Schuppenflechte: Auf über 60 Seiten enthält sie zahlreiche und vielfältige Informationen rund um das Thema Psoriasis – von einer Erklärung der Erkrankung über praktische Tipps zum Umgang mit ihr bis hin zur Erläuterung der anerkannten Behandlungsmethoden bleiben keine Fragen offen. Allen Interessierten sendet der DPB seine Patientenbroschüre und weiteres Informationsmaterial gerne zu.
Fordern Sie Ihr kostenloses Informationspaket beim DPB an unter:
Deutscher Psoriasis Bund e.V. (DPB)
– Selbsthilfe bei Schuppenflechte seit 1973 –
Seewartenstraße 10
20459 Hamburg
Telefon: 040 223399-0
Telefax: 040 223399-22
E-Mail: info@psoriasis-bund.de
Web: www.psoriasis-bund.de
Facebook: www.facebook.com/PsoBund
Der DPB ist eine gemeinnützig tätige Selbsthilfeorganisation von und für Menschen mit Psoriasis. Er vertritt die Interessen aller an Schuppenflechte erkrankten Menschen in Deutschland.
Deutscher Psoriasis Bund e.V. (DPB), Oktober 2016