A 44 – überflüssig und nicht finanzierbar — Protest beim Spatenstich für neues Autobahnteilstück in Hessisch Lichtenau

* A 44 – überflüssig und nicht finanzierbar
* ROBIN WOOD protestiert beim Spatenstich für neues Autobahnteilstück

ROBIN WOOD-AktivistInnen haben heute Mittag beim ersten Spatenstich für
den Bau eines weiteren Teilstücks der A 44 den Stopp dieses
überflüssigen und teuren Verkehrsprojektes gefordert. Sie entrollten bei
der Inszenierung des Baubeginns in Hessisch Lichtenau-Küchen im Beisein
von Hessens Verkehrsminister Dieter Posch (FDP) ein Transparent mit dem
Slogan „Wald statt Asphalt – Laster vom Pflaster“. Die A 44 soll von
Kassel-Ost bis Wommen bei Eisenach führen. Sie wird mindestens 1,4
Milliarden Euro kosten und sieben europäische Naturschutzgebiete sowie
große Waldgebiete zerschneiden.

Der Bau der A 44 zählt zu den letzten Verkehrsprojekten deutsche Einheit
(VdE). Die Strecke verläuft durch einen ökologisch und geografisch
besonders schwierigen Planungsraum. Das stellte auch
Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) im Sachstandsbericht zu den
VdE-Projekten vom August 2010 zutreffend fest. Von insgesamt elf
Teilabschnitten ist bisher einer fertig gestellt, zwei weitere sind im
Bau. Große Teile der insgesamt 65 Kilometer langen Neubaustrecke sind
noch nicht einmal planfestgestellt (siehe Karte
http://www.robinwood.de/Geplanter-Autobahnverlauf.503.0.html).

Bis zum Ende des Jahres wird das Bundesministerium für Verkehr den
Bedarf neu bewerten und den Investitionsrahmenplan überarbeiten. Dabei
könnte wegen der angespannten Haushaltslage und dem zweifelhaften Bedarf
auch das Budget für die A 44 zusammengestrichen werden. Prognostiziert
wird für die A 44 ein Verkehrsaufkommen von 14.700 Kfz pro Tag. Das ist
weniger als ein Drittel des durchschnittlichen Verkehrsaufkommens auf
deutschen Autobahnen.

„Der Bedarf ist nicht gegeben, und die Finanzierung ist nicht gesichert.
Minister Posch aber verfährt nach dem Motto `Augen zu und durch´ und
setzt sich medienwirksam beim ersten Spatenstich in Szene“, kommentiert
Klaus Schotte von der ROBIN WOOD-Regionalgruppe Kassel. „Das ist billige
Stimmungsmache für ein Projekt, das aus guten Gründen auf der Kippe steht.“

„Statt Mittel für die Verkehrsinfrastruktur in teure und ineffiziente
Neubauten zu stecken, muss damit der Unterhalt des bestehendes
Straßennetzes und die Verlagerung von Verkehr auf die Schiene finanziert
werden“, fordert ROBIN WOOD-Verkehrsreferentin Monika Lege. „Ein `Weiter
so´ auf Kosten der Natur können wir uns in Zeiten der Klima- und
Finanzkrise nicht mehr leisten. ROBIN WOOD fordert einen sofortigen Bau-
und Planungsstopp für die A 44.“

Kontakt:
Klaus Schotte, Regionalgruppe Kassel, Tel. 0160 – 49 874 76
Monika Lege, Verkehrsreferentin, Tel. 040 – 380 892 12, verkehr@robinwood.de
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 – 380 892 22, presse@robinwood.de

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http://www.robinwood.de/A44