ADAC Kopfstützentest Kampf um Kopf und Kragen Neues europäisches Testverfahren

(BSOZD.com-NEWS) München. In Europa gibt es pro Jahr mehr als eine Million Halswirbelsäulenschäden bei Pkw Unfällen. Schuld sind häufig mangelhafte Kopfstützen. Deshalb wurde jetzt – unter Federführung des ADAC – ein neues, europäisches Testverfahren entwickelt, das die langjährigen Forderungen des Automobilclubs umsetzt. Wie wichtig das neue Testverfahren ist, das künftig in die Bewertung des Insassenschutzes des Euro NCAP Tests einfließt, zeigt der aktuelle ADAC-Kopfstützentest. Nur fünf von 25 Modellen schnitten mit „gut“ ab. Der Audi A4, der Opel Insignia, der neue VW Golf, der Alfa Mito und der Volvo XC 60. Acht Modelle erhielten ein schlechtes Ergebnis, zwölf schafften ein „befriedigend“. Der Test hat auch gezeigt, dass gerade Kleinwagen noch Schwächen beim Schutz der Halswirbelsäule haben. Dies ist besorgniserregend, da kleine Pkw häufig innerorts unterwegs sind und daher öfter in Auffahrunfälle verwickelt sind.

Dass auch Neuentwicklungen nicht immer zu Verbesserungen bei der Rückhaltefunktion von Sitz und Kopfstütze führen, zeigen die Lösungen beim BMW X3 oder bei der Mercedes M-Klasse. Hier soll aufwändige Technik der Überdehnung der Halswirbelsäule entgegenwirken. Im ADAC-Kopfstützentest landen diese Sitze aber nur im Mittelfeld. Der Test zeigt, dass die Geometrie der Kopfstützen Grundlage positiver Ergebnisse ist. Erst durch Abstimmung des gesamten Sitzsystems werden Verletzungsrisiken bei Heckkollisionen reduziert. Der Club beschäftigt sich seit 30 Jahren mit der Problematik des Heckaufpralls. Diese Erfahrungen fließen nun in das neue, einheitliche Testverfahren. Es beinhaltet dynamische Tests und statische Prüfungen. Bei den dynamischen Verfahren handelt es sich um Belastungsproben in verschiedenen Intensitäten, unter anderem werden hier die Strukturfestigkeit von Sitz und Kopfstütze und die Dummy-Perfomance getestet. Die statischen Prüfungen beziehen sich auf die so wichtige Geometrie der Kopfstütze. Erstmalig können mit dieser Testinnovation des ADAC eine große Anzahl von Sitzen, die in verschiedenen europäischen Testhäusern geprüft wurden, verglichen werden.

Hinweis für Verbraucher: Sitzlehnen sollten möglichst steil eingestellt werden. Die Kopfstütze sollte so weit herausgezogen werden, dass die Oberkante auf Höhe des Kopfscheitels oder leicht darüber liegt. Der Abstand vom Hinterkopf zur Kopfstütze sollte möglichst gering sein. Beim Heckaufprall ist es von Vorteil, wenn Oberkörper und Kopf nahe an der Lehne bzw. Kopfstütze liegen, somit wird einer Überstreckung und Verschiebung im Nackenbereich entgegengewirkt.

Zu diesem Text bietet der ADAC unter www.adac.de/tv einen Film an.

Der ADAC im Internet: www.adac.de

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