AG Gesundheit
Schroeders Pflegezeit-Plaene gehen an der Realitaet vorbei
Zur Forderung von Bundesfamilienministerin Schroeder nach einem Rechtanspruch auf zwei Jahre Pflegezeit erklaert die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Hilde Mattheis:
Die Plaene von Bundesfamilienministerin Schroeder fuer eine Pflegezeit gehen an der Realitaet pflegender Angehoeriger vorbei. Die von ihr geforderte zweijaehrige Pflegezeit koennen sich nur jene leisten, die ohne weiteres auf ein Viertel ihres Einkommens verzichten koennen. Fuer alle, die auf jeden Euro ihres Gehalts angewiesen sind, und das ist der ueberwiegende Teil der Bevoelkerung, bringen diese Pflegezeit-Plaene nichts.
Dies gilt insbesondere fuer viel geringverdienende Frauen, die ihre Angehoerigen pflegen. Auch deshalb weil nach den Plaenen von Frau Schroeder die Angehoerigen waehrend der Pflegezeit weiterhin zu 50 Prozent arbeiten muessen, und sich die Pflegebeduerftigkeit nicht nach den Arbeitszeiten richtet.
Die Forderung der SPD nach einer kurzfristigen bezahlten Freistellung von bis zu zehn Tagen fuer die Organisation der Pflege scheiterte am Widerstand der Union.
Statt fuer eine wahre Solidaritaet bei der Finanzierung der Pflegeversicherung zu sorgen, kommt Schwarz-Gelb mit Vorschlaegen, die so tun als ob sie ein Fortschritt seien.
Ministerin Schroeder hatte in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung einen Rechtsanspruch fuer eine zweijaehrige Pflege gefordert. In dieser Zeit soll der pflegende Angehoerige mindestens 50 Prozent arbeiten, dafuer aber 75 Prozent seines Gehalts bekommen. Spaeter solle er dann bei voller Arbeitszeit nochmal so lang 75 Prozent des Gehalts beziehen, wie er zuvor Teilzeit gearbeitet hat.
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