Aids-Bekaempfung braucht neue Initiativen
Zum morgigen Welt-Aids-Tag erklaert die zustaendige Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion Karin Roth:
Die Bekaempfung von Aids und HIV bedarf neuer Initiativen im Bereich der deutschen Entwicklungspolitik. Obwohl in den letzten Jahren schon spuerbare Erfolge zu verzeichnen sind, brauchen wir zusaetzliche Anstrengungen im Bereich der Praevention. Das Millenniumsziel, bis 2015 die weitere Zunahme von HIV/AIDS zu stoppen und den Trend langsam umzukehren, ist noch weit entfernt.
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert den Entwicklungsminister auf, in Zusammenarbeit mit den Partnerregierungen vor allem den Beduerfnissen der Frauen und Maedchen bei der Aids- und HIV-Praevention sowie der Behandlung der Infizierten mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Es sind konkrete Massnahmen zu ergreifen, um Bildungsprogramme insbesondere fuer Maedchen zu unterstuetzen, die Wissen ueber Sexualitaet und ueber die Verhuetung sexuell uebertragbarer Krankheiten vermitteln. Der Zugang zu Praeventionsmoeglichkeiten fuer Frauen, einschliesslich des Kondoms fuer Frauen, spielt dabei eine zentrale Rolle. Was macht der zustaendige Entwicklungsminister?
Ihm faellt nichts Neues ein.
Die SPD-Bundestagsfraktion fordert angesichts der Neujustierung des Globalen Fonds zur Bekaempfung von Aids, Tuberkulose und Malaria (GFATM) im Jahr 2010 die Anstrengungen bei der Bekaempfung von Aids, Tuberkulose und Malaria zu erhoehen. Die Entwicklungslaender brauchen dazu auch antiretrovirale Therapien
(ART) zu realistischen Preisen zum Beispiel durch preiswerte Nachahmerprodukte (Generika). Sie koennen Leben verlaengern, die Lebensqualitaet steigern und Betroffenen trotz ihrer Erkrankung die Aufnahme von Arbeit ermoeglichen.
Nach wie vor ist die Lage bei 33,4 Millionen HIV/AIDS-Infizierten dramatisch. Durch die Folgen von Aids gibt es mehr als 15 Millionen Waisenkinder auf der Welt. Die Mehrheit der HIV/Aids-Kranken (60 %) leben in den aermsten Regionen der Welt. Aids verstaerkt die Armut in Entwicklungslaendern und fuehrt zu Stigmatisierung und Diskriminierung. Armut und soziale Ausgrenzung wiederum verschaerfen die HIV/Aids-Problematik.
Viele Menschen in den Entwicklungslaendern befinden sich somit in einem Teufelskreis aus Armut und Krankheit. Nicht ohne Grund wird Aids als die Krankheit der Armen bezeichnet. Frauen und Maedchen aus Entwicklungslaendern sind besonders gefaehrdet. Das liegt am unzureichenden Zugang zu Information und Beratung und daran, dass Frauen in Entwicklungslaendern im privaten Umfeld oft rechtlos sind.
Die Konsequenzen von Aids und HIV sind sowohl sozialer, als auch oekonomischer Natur. Deshalb ist auch weiterhin entschlossenes Handeln gefragt.
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