Aufklärung ist der beste Schutz vor Ansteckung!
Langfassung:
Auch 30 Jahre nach der Entdeckung des HI-Virus gibt es noch immer kein Heilmittel gegen Aids. In Deutschland leben rund 78.000 Menschen mit der Immunschwächekrankheit. Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Neuinfektionen mit 3.400 einen neuen Höchststand. Nach wie vor gibt es große Wissenslücken; gerade Jugendliche schätzen die Risiken oft falsch ein. Am 1. Dezember ist Welt-Aids-Tag – ein Anlass, sich zu informieren, empfiehlt Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung.
Zu den verbreiteten Aids-Mythen zählt, dass den Kranken die Symptome anzusehen sind. Ein gefährlicher Irrtum. Denn viele der Infizierten ahnen nicht einmal selbst, dass sie das HI-Virus in sich tragen. „In der ersten Phase der Infektion zeigen sich keinerlei Beschwerden“, weiß Dr. Wolfgang Reuter. „Trotzdem ist das Risiko einer Ansteckung von Anfang an gegeben. Gerade das macht die Krankheit so heimtückisch.“ Dessen sind sich jedoch viele nicht bewusst. Daher ist der Informationsbedarf nach wie vor groß: Gerade junge Leute wissen häufig nicht ausreichend über die Krankheit Bescheid. Doch nur, wer sich auskennt, kann sich und andere schützen, betont Dr. Wolfgang Reuter: „Der erste Schritt hin zu wirksamer Prävention ist umfassende Aufklärung.“
Wie kommt es zur Übertragung des HI-Virus?
Zwei Drittel aller Jungen und Mädchen im Alter von 17 Jahren haben bereits Geschlechtsverkehr. Doch zu einem aktiven Sexualleben gehört Verantwortung. Denn am häufigsten kommt es bei ungeschütztem Sex zu Infektionen. „HIV überträgt sich über Blut, Sperma und Scheidenflüssigkeit sowie beim intensiven Kontakt zwischen Schleimhäuten – auch, wenn keine Verletzungen vorhanden sind“, erklärt der DKV Experte. „Deswegen bestehen die Risiken bei analem wie vaginalem Verkehr. Beim Oralverkehr ist eine Ansteckung weniger wahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.“ Unangebracht ist dagegen die Sorge beim Küssen – eine Übertragung von HI-Viren über den Speichel ist ausgeschlossen. Es ist auch kein Fall bekannt, bei dem sich jemand durch Insektenstiche oder den Besuch öffentlicher Toiletten angesteckt hat. Bei Bluttransfusionen sowie beim Tätowieren und Piercen sind Infektionen möglich. „In Deutschland droht jedoch wegen der hiesigen Hygienestandards dabei eher keine Gefahr“, beruhigt der DKV Experte, warnt aber zugleich: „Reisende sollten in anderen Ländern unbedingt auf den Einsatz sterilisierter Instrumente und getesteter Blutprodukte bestehen.“
Kondome sind der beste Schutz vor Aids
Wer wechselnde Sexualpartner hat, sollte niemals auf Kondome verzichten. Die Zusicherung, er oder sie sei garantiert gesund, reicht nicht aus. „Auf solche Aussagen darf niemand vertrauen“, so der DKV Experte. Ein weiterer Vorteil von Kondomen ist, dass sie auch eine Ansteckung mit anderen sexuell übertragbaren Krankheiten verhindern. Allerdings kommt es darauf an, sie richtig zu verwenden. „Nur Kondome mit CE-Kennzeichnung entsprechen den Qualitätsstandards“, erklärt Dr. Wolfgang Reuter. „Auch das Haltbarkeitsdatum ist zu beachten, denn nach Ablauf schützen sie nicht mehr zuverlässig.“ Vorsicht ist beim Einsatz von fetthaltigen Lotionen, Ölen und Gleitmitteln geboten: Diese können Latex-Kondome angreifen. Wer womöglich sogar ganz auf Kondome verzichtet, muss wissen, dass er seine Gesundheit aufs Spiel setzt und sich mit Aids infizieren kann. Zwar gibt es inzwischen Medikamente, die den Krankheitsverlauf verzögern und die Lebenserwartung deutlich verlängern. Doch ein Heilmittel oder eine Schutzimpfung sind nach wie vor nicht in Sicht. Daher ist es am besten, frisch Verliebte lassen einen HIV-Test machen, bevor sie miteinander schlafen. Der Rat von Dr. Wolfgang Reuter: „Die Gesundheitsämter bieten HIV-Tests meistens kostenlos und anonym an.“
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Kurzfassung:
Aids keine Chance geben!
Aufklärung schützt vor Übertragung des HI-Virus
-Wie verbreitet ist Aids in Deutschland?
-Sind Jugendliche ausreichend aufgeklärt?
-Wie wird das HI-Virus übertragen?
-Welche Maßnahmen schützen vor einer Infektion?
In Deutschland leben rund 78.000 Menschen mit der Immunschwächekrankheit Aids. Im vergangenen Jahr erreichte die Zahl der Neuinfektionen mit 3.400 einen neuen Höchststand. Nach wie vor gibt es große Wissenslücken; gerade Jugendliche schätzen die Risiken oft falsch ein. Am häufigsten kommt es bei ungeschütztem Sex zu Infektionen. „HIV überträgt sich über Blut, Sperma und Scheidenflüssigkeit sowie beim intensiven Kontakt zwischen Schleimhäuten – auch, wenn keine Verletzungen vorhanden sind“, erklärt Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung. „Deswegen bestehen die Risiken bei analem wie vaginalem Verkehr. Beim Oralverkehr ist eine Ansteckung weniger wahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen.“ Unangebracht ist dagegen die Sorge beim Küssen – eine Übertragung von HI-Viren über den Speichel ist ausgeschlossen. Bei Bluttransfusionen sowie beim Tätowieren und Piercen sind Infektionen möglich. „In Deutschland droht jedoch wegen der hiesigen Hygienestandards dabei eher keine Gefahr“, beruhigt der DKV Experte. Wer wechselnde Sexualpartner hat, sollte niemals auf Kondome verzichten. „Nur Kondome mit CE-Kennzeichnung entsprechen den Qualitätsstandards“, erklärt Dr. Wolfgang Reuter. Zwar gibt es inzwischen Medikamente, die den Krankheitsverlauf verzögern und die Lebenserwartung deutlich verlängern. Doch ein Heilmittel oder eine Schutzimpfung sind nach wie vor nicht in Sicht. Daher ist es am besten, frisch Verliebte lassen einen HIV-Test machen, bevor sie miteinander schlafen. Der Rat von Dr. Wolfgang Reuter: „Die Gesundheitsämter bieten HIV-Tests meistens kostenlos und anonym an.“
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