Der Naturpark Altmühltal ist das perfekte Ziel für den nachhaltigen Kurzurlaub
Ab in den Billigflieger und schnell an irgendeinen überfüllten Strand? Rauf auf ein riesiges Kreuzfahrtschiff und für viel Geld rein in eine kleine Kabine? Mit Erholung haben solche Reisen meist wenig zu tun. Mit nachhaltigem Tourismus gar nichts. Auch deshalb machen immer mehr Menschen Urlaub im eigenen Land. Eines der Ziele, an dem man Geldbeutel und Umwelt schont und tief entspannt wieder nach Hause fährt, ist der Naturpark Altmühltal. Wer hierher kommt, will ein paar Tage Rad fahren oder klettern, wandern oder paddeln – oder bleibt länger und kombiniert verschiedene Outdooraktivitäten.
46 Kilometer Entschleunigung
Namensgeberin der bayerische Urlaubsregion ist die Altmühl, einer der beliebtesten Wanderflüsse Deutschlands und wegen ihrer geringen Fließgeschwindigkeit das ideale Kanurevier für Einsteiger und Familien. Der schönste Abschnitt ist das Stück zwischen dem mittelfränkischen Treuchtlingen und dem oberbayerischen Eichstätt. Die 46 Kilometer lange und gemütliche Strecke eignet sich bestens für eine Dreitagestour. Am Vormittag des ersten Tages geht es nach einer kurzen Einweisung durch den Bootsverleiher in Treuchtlingen aufs Wasser. Sehr schnell nimmt man den Rhythmus des Flusses an und gleitet ganz ruhig und entschleunigt durchs Tal. Stress und Hektik ade!
Hin mit dem Kanu, …
Der erste Landgang bietet sich in Pappenheim an, der hübschen Kleinstadt mit ihrer großen Burgruine aus dem 11. Jahrhundert, die es nach einem kurzen Aufstieg zu besichtigen lohnt. Zurück auf der Altmühl nimmt der Paddler Kurs auf Solnhofen. Etappenziel ist die „Aktivmühle“, eine alte Dorfmühle, die heute ein Kanu- und Outdoorzentrum ist. Der Mühlenwirt serviert im Biergarten fränkische Spezialitäten. Wer kein Zimmer buchen möchte, baut nach dem Abendessen sein Zelt auf einer Insel in der Altmühl auf und macht zum Ausklang des Tages ein Lagerfeuer an.
Nach dem Frühstück geht es am zweiten Tag weiter flussabwärts, vorbei an der berühmten Felsformation der „Zwölf Apostel“. Ein wenig sportlich wird es an zwei kleinen Stromschnellen, die aber problemlos über Bootsrutschen gemeistert werden können, wenn man sie nicht umtragen will. Bald danach ist das Ziel Dollnstein mit der schönen Burganlage und einer gut erhaltenen Stadtmauer erreicht.
Am letzten Tag geht es weiter bis nach Eichstätt. Die Strecke ist ein Stück länger als die vorherigen, aber nach zwei Tagen Übung leicht zu schaffen. Auch auf dieser Etappe gibt es wieder zahlreiche schöne Rastplätze am Ufer. Schließlich ist die Universitäts– und Bischofsstadt erreicht. An der Ausstiegsstelle wartet schon der Verleiher der „Aktivmühle“, um die Boote auf den Hänger zu laden und zurück nach Solnhofen zu bringen.
… zurück mit dem Rad
Der Paddler hat jetzt viele Möglichkeiten, seinen Aktivurlaub im Altmühltal fortzusetzen. Wer schon bei der Anreise die Fahrräder in Eichstätt abgestellt hat, muss nicht zu einer Verleihstation, sondern kann sich auf den eigenen Sattel schwingen. Fernab der Straßen begleitet der Altmühltal-Radweg den Fluss von der Quelle bis zur Donau – die schönste und umweltfreundlichste Weise, um zum Ausgangspunkt nach Treuchtlingen zurückzukehren. Auf dem Weg dorthin kommen Kletterer auf ihre Kosten. Der 45 Meter hohe Burgsteinfelsen bei Dollnstein bietet mehr als 30 Routen mit Schwierigkeiten zwischen dem IV. und VIII. Grad.
Nicht nur der Radweg führt direkt an dem beliebten Kletterfelsen entlang, auch der Altmühltal-Panoramaweg geht hier vorbei. Dieser 200 Kilometer lange Wanderweg entlang des Flusses ist zertifiziert als „Qualitätsweg Wanderbares Deutschland“. Ein besonderer Tipp: Die Schlaufenwege abseits der Hauptroute zählen zu den schönsten Rundwegen im Naturpark. Spätestens hier schätzt sich glücklich, wer für den Urlaub auf intensive Naturerlebnisse gesetzt hat: im Boot, auf dem Fahrrad oder mit den Wanderschuhen – fernab vom Massentourismus und mit garantiert hohem Erholungswert.
Info:
Das Kanu- und Outdoorzentrum „Aktivmühle“ in Solnhofen verleiht Kanadier und Kajaks für individuelle Bootstouren auf der Altmühl. Infos auf www.aktivmuehle.de oder telefonisch unter 0821/34 34 640. Dort gibt es auch Tipps zu Campingplätzen und Quartieren. Die Dreitagestour lässt sich gut verlängern: Für die Strecke von Solnhofen bis in den staatlich anerkannten Erholungsort Kinding braucht man vier, für die von Treuchtlingen nach Kinding fünf Tage.
Infos zu den Rad- und Wanderwegen, zu Klettermöglichkeiten sowie Fahrradservicestationen und Unterkünften gibt es auf www.naturpark-altmuehltal.de.
Die Internetseite www.top-trails-of-germany.de bietet detaillierte Infos zum Altmühltal-Panoramaweg.