Anschlagfeier für Tunnel Lichtenholz der Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt
Zweiter Tunnel des Projektes in Bayern im Landkreis Lichtenfels mit traditioneller Zeremonie begonnen – Tunnelpatin Karin Seehofer
(Erfurt/Bad Staffelstein, 2. Juni 2010) Am Mittwoch begannen für den 931 Meter langen Tunnel Lichtenholz im Landkreis Lichtenfels mit einer traditionellen Zeremonie die Arbeiten untertage. Anwesend waren beim so genannten Tunnelanschlag Hans Peter Göttler, Abteilungsleiter Verkehr des Bayrischen Staatsministeriums für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie, Klaus-Dieter Josel, Konzernbevollmächtigter der DB AG für den Freistaat Bayern, Michael Ahlgrimm, Leiter Großprojekte Nord der DB Netz AG, sowie Vertreter des Landkreises und der Kommunen.
Nach alter Bergbautradition wurde Karin Seehofer mit einer ökumenischen Andacht, die Pfarrer Rolf Roßteuscher und Kaplan Jürgen Wiedow gestalteten, als Patin für den Tunnel und damit als irdische Vertreterin der Heiligen Barbara auf Erden in ihr Amt eingeführt zum Schutz der Mineure vor den Unwägbarkeiten des Berges – trotz aller modernen Erkundungstechnik.
Der Tunnel ist nach dem Tunnel Reitersberg der zweite von acht unterirdischen Bauwerken, bei dem im Zuge der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt in Bayern diese Arbeiten beginnen. Er wird von Süden her im bergmännischen Bagger- und Spreng-Verfahren mit Spritzbetonsicherung aufgefahren. In einem zweiten Arbeitsschritt erhält er eine zweite, eine innere druckwasserdichte Röhre, in welcher dann die Züge fahren. Große Anteile der 220.000³ Ausbruchsmassen werden auf kurzen Baustraßen-Wegen für den weiteren Trassenbau verwendet. Die Einzelinvestition beträgt etwa 30 Millionen Euro.
Der Tunnel ist Teil einer langen Kette aufeinanderfolgender großer Ingenieurbauwerke von 29 Brücken und 22 Tunnel der 107 Kilometer langen Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt. Inbetriebnahme ist 2017. Bei 12 Tunneln sind die Arbeiten zum Teil weit fortgeschritten. Fünf Tunnel stehen vor dem Vortriebsbeginn, so auch der benachbarte Tunnel Eierberge. Gegenwärtig sind hier etwa 1.500 Menschen direkt beschäftigt. Das Gesamtprojekt umfasst als Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 die 500 Kilometer langen Aus- und Neubaustrecke zwischen Nürnberg-Erfurt-Leipzig/Halle und Berlin. Finanziert wird es vom Bund, der Europäischen Union und der Bahn. Die Investition beträgt etwa 10 Milliarden Euro. Die Reisezeit zwischen München und Berlin soll sich von heute sechs Stunden auf etwa vier Stunden verringern. Der Personen- und Güterverkehr erhält im transeuropäischen Netz eine konkurrenzfähige und umweltgerechte Alternative zu Straße und Flugzeug.
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