Arbeitsplatzstudie Finanz- und Rechnungswesen: Die Rolle des „Business Partners“ gewinnt weiter an Bedeutung
Frankfurt am Main – Mit der unternehmensinternen und strategischen Bedeutung des Finanz- und Rechnungswesens steigen ebenfalls die Anforderungsprofile: Fach- und Führungskräfte müssen neben ihrer eigentlichen Tätigkeit eine Vielzahl von Aufgaben aus fremden Unternehmensbereichen bewältigen und so über entsprechende spezifische Fachkenntnisse über die eigene Abteilung hinaus verfügen. Die Rolle des „Business Partners“ mit hohen unternehmerischen wie sozialen Kompetenzen rückt immer weiter in den Fokus. Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung in den Ländern Deutschland, Großbritannien, Niederlande und Luxemburg des Personalberatungsunternehmens Badenoch Clark.
Insbesondere in wirtschaftlich kritischen Zeiten spielt das Finanz- und Rechnungswesen in den Unternehmen eine übergeordnete Rolle. Dementsprechend wichtig sind hochmotivierte Mitarbeiter, die über das traditionelle Buchhalterprofil hinaus weitere geschäftliche und soziale Kompetenzen mitbringen und die Rolle des internen Business Partners übernehmen können. Aber auch für Arbeitnehmer gilt: Wer heute und in der Zukunft Karriere im Finanz- und Rechnungswesen machen will, muss nicht nur über fundierte Sachkenntnisse verfügen, sondern seinen Horizont kontinuierlich erweitern. Folglich sehen sich Arbeitnehmer einem immer größeren Druck ausgesetzt, ihr Bewusstsein für geschäftliche Zusammenhänge und damit den geforderten Beitrag zum allgemeinen Geschäftserfolg nachzuweisen. „Die Anforderungen im Finanz- und Rechnungswesen vollziehen einen deutlichen Wandel. Heute gibt es für diese Branche kein vorgefertigtes starres Berufs- und Tätigkeitsprofil mehr. Es bedarf mehr und mehr Spezialisten, die sich im gesamten Unternehmen bestens auskennen und sicher fühlen. Nur Fachkräfte, die als Business Partner fungieren, sind in der Lage, gemeinsam mit der Führungsebene innovative Lösungsansätze zu entwickeln“, betont Gunnar Belden, Manager der deutschen Niederlassung von Badenoch Clark in Frankfurt am Main.
„Business Partner“ auf dem Vormarsch
Während sich in Großbritannien das Business Partner-Modell laut der Untersuchung bereits erfolgreich etabliert hat (35,2 Prozent der befragten Unternehmen ziehen bereits einen integrierten Service vor, 15,4 Prozent arbeiten derzeit darauf hin), gewinnt dessen Rolle auch in Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg immer größere Bedeutung (17,8 Prozent der Arbeitgeber verfolgen einen integrierten Ansatz, 25,2 Prozent arbeiten derzeit darauf hin). Länderübergreifend weist die Hälfte aller befragten Arbeitgeber dem Aufgabenbereich des Finanz- und Rechnungswesens mittlerweile einen festen Part im Entscheidungsfindungsprozess zu.
Von ihren Business Partnern erwarten die Arbeitgeber neben der fachlichen Qualifikation vor allem eine gute Kommunikationsfähigkeit und geschäftliche Kompetenz. Für 45 Prozent der befragten Arbeitgeber in den Niederlanden, Deutschland und Luxemburg sind zudem gute Englischkenntnisse und internationale Erfahrung besonders wichtig.
Allerdings werden genau diese Schlüsselqualifikationen derzeit seitens der Arbeitgeber von ihren Mitarbeitern vermisst. Das ist vor allem auf den Einstellungsstopp zahlreicher Unternehmen zurückzuführen, zwei Drittel der befragten Arbeitgeber in den untersuchten Ländern gaben an, bestimmte Pläne hätten aufgrund mangelnder personeller Ressourcen bisher nicht umgesetzt werden können. Dennoch zeichnet sich eine Tendenz bei den Unternehmen ab, für Konkurrenz in den eigenen Reihen zu sorgen und auch Quereinsteiger einzustellen, um die entsprechenden Defizite auszugleichen. Dieser Trend zeichnet sich bereits auf dem britischen Markt ab. So könnten sich 55 Prozent aller britischen Arbeitgeber vorstellen, Quereinsteiger einzustellen und immerhin 23 Prozent der britischen Personalleiter würden auch auf fachfremde Bewerber zurückgreifen.
Arbeitgeber in ihrer Personalstrategie gefordert
Im Bezug auf ihr Anforderungsprofil sind jedoch nicht nur die Arbeitnehmer in der Pflicht. Bei der Umsetzung ihrer Personalstrategie sind auch die Arbeitgeber in zweierlei Hinsicht gefordert: Sie müssen einerseits ihren Mitarbeitern durch Weiterbildung die teils fehlenden oder nicht ausreichend vorhandenen Kompetenzen erfolgreich vermitteln. Dabei sollten die Arbeitgeber ihre Weiterbildungsstrategie überdenken, wie die Studie zeigt: Während Mentoring und praxisorientierte Einarbeitung und Fortbildung am Arbeitsplatz für ein Drittel der Arbeitnehmer aus den befragten Ländern als die beliebtesten und wirkungsvollsten Methoden gelten, betrachten 44 Prozent berufsbegleitende Weiterbildungskurse und externe Schulungen hingegen als wenig effektiv. Andererseits ist es die Aufgabe der Arbeitgeber, Stellen auch im Hinblick auf die geforderten Kompetenzen auszuschreiben und diese auch in den Bewerbungsgesprächen abzufragen.
Ein Blick der Untersuchung auf die künftige Einstellungssituation zeigt, dass in Großbritannien im Vergleich zu Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg in diesem Jahr mit eindeutig besseren Jobchancen zu rechnen ist. So planen 40 Prozent der dortigen Arbeitgeber, 2010 neue Mitarbeiter im Finanz- und Rechnungswesen einzustellen. Demgegenüber geben gerademal 29 Prozent der befragten europäischen Arbeitgeber an, Neueinstellungen vornehmen zu können. „Vor diesem Hintergrund ist es umso wichtiger, permanent an sich zu arbeiten und sich den gestiegenen Anforderungen im Arbeitsmarkt anzupassen. Denn diejenigen, die über ein Business Partner Profil verfügen, werden im Finanz- und Rechnungswesen trotz oder gerade aufgrund der Krisenzeit immer gute Jobchancen haben“, betont Gunnar Belden.
Eine detaillierte Übersicht über die Ergebnisse der Studie steht in deutscher und englischer Sprache auf Anfrage zur Verfügung.
Methodik:
Die „Arbeitsplatzstudie Finanz- und Rechnungswesen“ basiert auf einer Umfrage unter 1.500 Führungs- und Fachkräften im Finanz- und Rechnungswesen. Die telefonischen oder persönlichen Interviews wurden von den Beratern von Badenoch Clark in Großbritannien, Deutschland, Luxemburg und den Niederlanden durchgeführt.
Über Badenoch Clark:
Badenoch Clark ist eine führende internationale Personalberatung, spezialisiert auf die Vermittlung von Fach- und Führungskräften. In Kontinentaleuropa ist das Beratungsunternehmen auf die Besetzung von Vakanzen im Finanz- und Rechnungswesen und Banken und Finanzdienstleistung spezialisiert. Badenoch Clark hat Niederlassungen in Großbritannien, Deutschland, den Niederlanden und Luxemburg. Mehr Informationen unter www.badenochandclark.de
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