ARD-Plusminus-Umfrage: Deutsche Wirtschaftsinstitute gegen Staatshilfen für Opel
Leipzig (mdr) ? Die großen deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute sprechen sich einstimmig gegen staatliche Hilfen an General Motors (GM) zur Rettung von Opel aus. Das ergab eine aktuelle Umfrage des ARD-Magazins Plusminus.
Die 26.000 Arbeitsplätze bei Opel sind für keinen der befragten Wirtschaftswissenschaftler ein Kriterium für die Befürwortung von Hilfen. „Der Staat sollte sich bei solchen Sachen grundsätzlich nicht erpressen lassen“, erklärt Prof. Ulrich Blum vom Institut für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Übereinstimmend verweisen die Vertreter der Institute darauf, dass die Arbeitsplätze, die hier mit staatlicher Hilfe gesichert werden würden, bei gesunden Konkurrenten in der Automobilbranche verloren gehen. Prof. Hans-Werner Sinn vom Münchner Ifo-Institut in München kritisiert zudem die Höhe der angedachten Hilfe: „120.000 Euro pro Opel-Arbeitsplatz sind drei Milliarden Euro. Dafür kann man die Firma auf der grünen Wiese neu erstellen.“ Dr. Roland Döhrn vom Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) in Essen ist zudem der Meinung, wenn Opel für GM im europäischen Markt eine so große Rolle spielen soll, dass sie sich nicht davon trennen wollen, dann sollte GM die Kosten der Sanierung auch selbst übernehmen.
Die Umfrage wurde am 9. November 2009 durchgeführt. An der Umfrage nahmen folgende Institute teil:
Institut der deutschen Wirtschaft (IW), Köln
Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), Berlin
Ifo Institut für Wirtschaftsforschung e. V. (ifo), München
Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), Halle
Rheinisch-Westfälisches Institut für Wirtschaftsforschung (RWI), Essen
Hamburgisches WeltWirtschaftsInstitut (HWWI), Hamburg
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