Attac solidarisiert sich mit Bildungsstreikenden
Ökonomisierung führt zu desaströsen Zuständen an Unis und Schulen
Das globalisierungskritische Netzwerk Attac solidarisiert sich auch mit der zweiten Phase des bundesweiten Bildungsstreiks in diesem Jahr und unterstützt die Forderungen nach einem besseren, solidarischen Bildungssystem. „Der miserable Zustand des deutschen Bildungssystems ist die direkte Folge einer Politik der Ökonomisierung sämtlicher Lebensbereiche“, sagte Jutta Sundermann vom bundesweiten Attac-Koordinierungskreis.
Der eine zunehmende Privatisierung der Hochschulen fördernde Bologna-Prozess sei ein großer Misserfolg. Mit der wachsenden Abhängigkeit der Universitäten von Sponsoren aus der Wirtschaft verliere die Bildung zunehmend ihre Unabhängigkeit. Oberstes Bildungsziel sei zunehmend die günstige und rasche Verwertbarkeit der Studierenden für den Arbeitsmarkt. Eine kritische Reflexion gesellschaftlicher Prozesse und eine am Gemeinwohl orientierte, verantwortliche Ethik würden kaum noch vermittelt. „Den Preis werden wir alle zahlen. Die Logik der Privatisierung hat im Gesundheitswesen und bei der Bahn zu desaströsen Zuständen geführt, im Bildungssystem ist es nicht anders“, sagte Jutta Sundermann.
Unter dem Motto „Rettet die Bildung, nicht nur die Banken!“ beteiligen sich auch Aktivistinnen und Aktivisten von Noya, dem Jugendnetzwerk in Attac, an den Bildungsprotesten. Dazu Max Bank, Vertreter von Noya im
Attac-Koordinierungskreis: „Die Wut der Bildungsstreikenden ist absolut verständlich. Ihre Proteste machen Hoffnung für eine Wende und zeigen, dass eine Generation heranwächst, die keineswegs unpolitisch und apathisch ist, sondern aktiv gestalten und verändern will.“
In vielen Städten bundesweit laufen bereits Besetzungen von Unigebäuden, die auch in dieser Woche fortgesetzt werden und sich von Österreich ausgehend weiter ausbreiten. Dabei bildet der bundesweite Aktionstag am morgigen 17. November in Deutschland erst den Auftakt für einen heißen Winter mit zahlreichen weiteren Aktionstagen in unterschiedlichen Städten bundesweit. Den Höhepunkt werden die Proteste während der Kultusministerkonferenz in Bonn am 10. Dezember erreichen.
Für Rückfragen:
* Jutta Sundermann, Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0175) 8666 769
* Max Bank, Noya / Attac-Koordinierungskreis, Tel. (0163) 456 8741
Frauke Distelrath
Pressesprecherin Attac Deutschland
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